Auftakt der Festlichkeiten wird am 14. März um 18 Uhr ein Gottesdienst in der Kirche Mariä Himmelfahrt sein, bei dem der Kirchenchor mitwirkt. Daran schließt sich ein Empfang im Gemeindehaus an.
Zurück zu den Anfängen. Da hält die Schriftführerin O. Seufert in sauberer Handschrift mit Tintenfüller fest, dass am 12. März 1924 im Saal der „hiesigen Kinderbewahranstalt“ der Bad Neustädter Zweigverein des Deutschen Katholischen Frauenbunds ins Leben gerufen wurde. Als eigentliche Gründerin gilt „Landessekretärin Frl. Ullrich“ aus München, die Initiative war von Stadtpfarrer Alois Friedrich ausgegangen.
67 Gründungsmitglieder wählten Karola Attenkofer zur ersten „Vorsteherin“. Wie es damals um die Stellung der Frau stand, verrät die Liste der Ausschuss-Mitglieder: Frau Baurat Rapp, Frau Oberinspektor Stäblein (die Berufe übten die Männer aus), Frau Fick, Damenschneiderin, Frau Dorst, Schuhmachersgattin.
Zu den Zielen des Frauenbunds gehörte es damals wie heute, christliche Werte zu leben und weiterzutragen und im Geist der Nächstenliebe karitativ tätig zu sein. Entsprechend wurde als eine der ersten Aktivitäten beschlossen, Ostereier für die Kinderbewahranstalt zu sammeln, die die Schmitt'sche Stiftung im Zug der Inflation aufgehoben hatte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: 350 Eier kamen zusammen.
Auch in den schweren Folgejahren war es das Bestreben des Frauenbunds, Not zu lindern. So beschlossen die Frauen im Dezember 1929, die Armen der Stadt zu beschenken, im Dezember 1930 verteilten sie Wäsche Lebensmittel, Briketts, Wein und Süßigkeiten. Der letzte Eintrag dieser Zeit stammt vom 7. Mai 1933, der von der Patronin Bavaria Feier spricht. Dann brachte es das Dritte Reich mit sich, dass die Aktivitäten bis 1948 ruhten.
Auch in diesem Nachkriegsjahr wurde die Patrona Bavariae gefeiert, diesmal in der Arbeitsschule. Ein neuer Schwerpunkt fürs Helfen und Sammeln hatte sich ergeben: die Schwerstversehrten. „Helft Freude bereiten“ war nicht nur die Einladung zu einem Konzert überschrieben, sondern dieses Anliegen war überall erkennbar.
In den Fünfzigerjahren erweiterte sich das Spektrum durch Wallfahrten und fröhliche Faschingsfeiern, die in den neueren Protokollbüchern mit vielen lustigen Bildern festgehalten sind. Während ihr Mann Seff Hauer das Tagesgeschehen in der Main-Post festhielt, lag die Frauenbund-Dokumentation von 1951 bis 1958 in den Händen seiner Frau Elisabeth.
Noch einige andere Namen seien stellvertretend genannt: Fanny Gaul, die von 1930 bis 1933 und dann wieder von 1951 bis 1964 Vorsitzende war, Brigitte Kaspar, die von 1977 bis 1996 an der Spitze stand, und Maria Blümm, die seit 1996 die Geschicke lenkt.
Im Lauf der Jahrzehnte loben die Pfarrer den Frauenbund immer wieder als Herz der Gemeinde. Als solches übernimmt er in den Siebzigerjahren die Gestaltung der Weltgebetstag-Gottesdienste und greift den ökumenischen Gedanken auf. Das Bemühen um ein christliches Leben erfüllt den Frauenbund bis zur Gegenwart. Außerdem bietet er eine Reihe von Vorträgen im Rahmen der Erwachsenenbildung an, pflegt das Brauchtum und die Geselligkeit bei Advents- und Faschingsfeiern und unternimmt so manchen Ausflug zu Zielen, die 1924 in weiter, weiter Ferne lagen.