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OBERELSBACH
Mit Holzgas aus dem Defizit
Wir demnächst umgebaut: Im Heizhaus der Oberelsbacher Biomasse-Wärmeversorgung sollen eine Holzvergasungsanlage und ein damit verbundenes Blockheizkraftwerk eingebaut werden.
Foto: Pfeuffer | Wir demnächst umgebaut: Im Heizhaus der Oberelsbacher Biomasse-Wärmeversorgung sollen eine Holzvergasungsanlage und ein damit verbundenes Blockheizkraftwerk eingebaut werden.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 16:35 Uhr

Dass die 2010 in Betrieb gegangene Biomasse-Wärmeversorgung mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ist in Oberelsbach kein Geheimnis. Es gibt technische Anlaufprobleme mit den über Holzhackschnitzel betriebenen Kesseln. Bisher nehmen auch elf von 35 am knapp 2,5 Kilometer langen Leitungsnetz angeschlossene Kunden noch keine Wärme ab. Das 1,4 Millionen Euro Projekt, an dem die Rhöngas mit 90 und die Gemeinde mit zehn Prozent beteiligt ist, verursacht Defizite.

Die Wirtschaftlichkeit des Projekts muss verbessert werden, darüber waren sich die Verantwortlichen einig. Nach umfangreichen Vorarbeiten stellte nun Michael Gottwald von der Geschäftsleitung der Biomasse-Wärmeversorgung Oberelsbach dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung ein mit Bürgermeisterin Birgit Erb abgestimmtes geändertes Konzept vor.

Bislang sicherten im Heizhaus an der Oberwaldbehrunger Straße zwei Biomassekessel die Grundlast, während Spitzenlasten über einen Ölkessel abgedeckt wurden. Nun soll eine Holzvergasungsanlage mit einem angeschossenen Blockheizkraftwerk eingebaut werden. Damit werde hier künftig nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt, so Gottwald.

Mit der innovativen Technik, es handelt sich um die erste derartige Anlage im Landkreis, verspricht er sich mehr Wirtschaftlichkeit, da das Blockheizkraftwerk die Grundlast im Sommer stabiler und kostengünstiger übernehmen kann, was auch eine Schonung der Hackgutkessel bedeute. Zudem müsse die teure Ölheizung seltener zugeschaltet werden. Über die Einnahmen aus dem Stromverkauf könne man sich Liquidität verschaffen. Mittel- bis langfristig stabilere, günstige Wärmepreise ermöglichten die Akquise zusätzlicher Abnehmer, womit die Anlage wiederum wirtschaftlicher wäre. Somit würden weitere Ölheizungen und Altanlagen abgeschaltet, was wiederum einen Beitrag für den Klimaschutz bedeute.

Die Bürgermeisterin erhofft sich zudem eine Reduzierung der Rauchentwicklung, die bei ungünstiger Wetterlage gelegentlich den Anliegern Probleme bereite.

Die Gesamtinvestitionen bezifferte Gottwald auf 344 000 Euro. Das Projekt wird durch den Bayern mit rund 100 000 Euro gefördert. 140 000 Euro beträgt der Anteil des Fremdkapitals. Bliebe als Rest ein Eigenanteil von 100 000 Euro, von dem die Rhöngas 90 000 Euro und der Markt Oberelsbach 10 000 Euro einbringen.

Der Gemeinderat stimmte der entsprechenden Stammkapitalerhöhung von 10 000 Euro und den Umbauplanungen im Heizhaus einstimmig zu. Die Genehmigung durch das Landratsamt wird in nächster Zeit erwartet, so dass die neue Anlage schon vor der Sommerpause installiert werden könnte.

Das Gremium stimmte auch einer möglichen Erhöhung des Gemeindeanteils auf 15 000 Euro zu. Denn wie Gottwald auf Nachfrage von Josef Kolb erläuterte, könnten nach der Fertigstellung zusätzliche Arbeiten und Kostern anfallen, um die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten. Die Lärmemissionen sollen bei laufendem Betrieb gemessen und bei Bedarf reduziert werden.

 
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