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Stockheim
Mit gutem Beispiel vorangehen: Lohnt sich ein Nahwärmenetz für Stockheim?
Soll in Stockheim ein Nahwärmenetz installiert werden? Dazu wird nun ein Fragebogen an alle Haushalte  verschickt. Unser Bild zeigt den Ausbau des Nahwärmenetzes in der Nachbarstadt Ostheim.
Foto: Simone Stock (Archivbild) | Soll in Stockheim ein Nahwärmenetz installiert werden? Dazu wird nun ein Fragebogen an alle Haushalte  verschickt. Unser Bild zeigt den Ausbau des Nahwärmenetzes in der Nachbarstadt Ostheim.
Tanja Heier
 |  aktualisiert: 30.01.2025 02:41 Uhr

Das Thema Nahwärmeversorgung ist in Stockheim nicht neu. Schon vor einigen Jahren gab es diesbezüglich Überlegungen am Ratstisch. Im Jahr 2022 wurde eine Umfrage zur Errichtung eines Gasnetzes durchgeführt. Aufgrund der damaligen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, vor allem der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, musste das Projekt jedoch eingestellt werden.

Nach ersten Gesprächen mit Vertretern der Bayerischen Rhöngas GmbH bestehe nun eventuell die Möglichkeit, ein Wärmenetz für Teile von Stockheim aufzubauen, erklärte Bürgermeister Martin Link zu Beginn der Januarsitzung. Um dies strategisch planen und prüfen zu können, seien verschiedene Erhebungen und Untersuchungen notwendig. Es müssen unter anderem Art und Anzahl sowie der jeweilige Wärmebedarf und die derzeitige Wärmeversorgung der zu versorgenden Objekte ermittelt werden.

Je höher die Beteiligung, desto wirtschaftlicher die Umsetzung

Ebenfalls sind Verfügbarkeiten und Nutzbarkeit von erneuerbaren Energien und möglichen Abwärmen zu prüfen. "Die Bayerische Rhöngas geht vollkommen ergebnisoffen dran, die Thematik wird absolut neutral betrachtet", versprach der Bürgermeister und stellte die fünf Leistungspakete des Unternehmens vor. Von der Ist-Analyse über die Potenzialanalyse bis zur Unterstützung bei einer Zielnetzplanung kämen rund 13.400 Euro zuzüglich Nebenkosten und Fahrkosten zusammen. Abgerechnet werde der tatsächliche Aufwand zum Stundensatz von 75 Euro pro Stunde netto. Das Gremium gab grünes Licht.

Gemeinderätin Karmen Wille fragte nach dem im Januar 2024 in Kraft getretenen Gesetz der kommunalen Wärmeplanung. Die kommunale Wärmeplanung soll für Planungssicherheit sorgen und Deutschland auf den Kurs der Klimaneutralität bringen. Wenn es zur Umsetzung der Nahwärmeversorgung komme, sei die Gemeinde Stockheim diesbezüglich außen vor und gehe mit gutem Beispiel voran, antwortete Link. Doch ohne die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger gehe es nicht. Je höher die Beteiligung, desto effizienter und wirtschaftlicher sei die Umsetzung.

Die Wertschöpfung bleibe in der Region

Die dringende Bitte des Gemeindeoberhauptes deshalb, den Fragebogen, der an alle Haushalte ausgeteilt wird, auszufüllen und baldmöglichst zurückzusenden. Damit bekomme jede und jeder die Möglichkeit, unverbindlich sein Interesse an einem Nahwärmeanschluss zu bekunden. Jeder einzelne Fragebogen verbessere die Planungsgrundlage. "Heute wird der Grundstein gelegt, es ergibt sich daraus keinerlei Verpflichtung", bekräftigte Link.

Er fasste die Vorteile zum besseren Überblick danach noch einmal kurz zusammen: Brennstoffbeschaffung und Lagerung fallen weg, eine Wärmeübergabestation braucht nur wenig Platz. Nahezu jedes Heizsystem sollte für einen Anschluss geeignet sein, Kesselkosten entfallen, Strom- und Schornsteinfegerkosten werden deutlich minimiert. Die Umstellung ist effizient und ökologisch, die Wertschöpfung bleibt in der Region. Man muss bedenken, dass es mindestens vier Jahre braucht, bis solch ein großes Projekt abgeschlossen sein wird, setzte der Bürgermeister den Schlusspunkt. Nun hofft er auf rege Beteiligung der Stockheimerinnen und Stockheimer.

Vorstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes

Karmen Wille regte in der Sitzung zudem die Installation eines Defibrillators an. Besonders bei stark frequentierten Kunsthandwerkermärkten sei dies wichtig und könne im Notfall Leben retten, bekräftige sie und erntete Zustimmung. Bliebe die Frage nach einem geeigneten Standort, meinte Martin Link. Andrea Heuring hielt den "VERA-Raum" für sinnvoll. Dort sei das wertvolle Gerät öffentlich zugänglich, aber trotzdem geschützt. Die Verwaltung wurde beauftragt, nähere Informationen bezüglich Kosten und Fördermöglichkeiten einzuholen.

Für Montag, 10. Februar, 18 Uhr laden Bürgermeister und Gemeinderat alle Bürginnen und Bürger ins Gemeindezentrum "Alte Schule" zur Vorstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes ein. Hier können dann auch Fragen rund um die Nahwärmeversorgung gestellt werden.

 
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