Der Verbandsvorsitzende des Wasserzweckverbands "Willmarser Gruppe" begrüßte bei der Sitzung im Ostheimer Rathaussaal neben den Verbandsräten, dem Geschäftsstellenleiter Marc Huter auch die beiden Wasserwarte Denny Vielwerth und Bastian Heuring. Heuring hatte im vergangenen Jahr vom Bauhof der Stadt Ostheim zum Wasserzweckverband gewechselt.
Der Gesamthaushalt des Zweckverbands betrug im Jahr 2023 829.500 Euro. Hierbei schloss der Verwaltungshaushalt mit 631.000 Euro sowie der Vermögenshaushalt mit 198.400 Euro ab. Die wichtigsten Investitionen im vergangenen Jahr waren unter anderem die Beschaffung eines Mulchgerätes sowie die Umstellung der EDV-Steuerung. Der Überschuss im Verwaltungshaushalt von rund 142.000 Euro wurde der allgemeinen Rücklage zugeführt. Diese betrug zum Jahresende knapp 295.000 Euro.
Ein neuer Auszubildender im September
"Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", so bezeichnete Nordheims Bürgermeister und Verbandsrat Thomas Fischer den Abschluss einer Zweckvereinbarung mit Bastheim, Bischofsheim, Oberelsbach und dem Wasserzweckverband. Ziel der Zweckvereinbarung ist die gemeinsame Ausbildung einer Umwelttechnologin oder eines Umwelttechnologen für die Wasserversorgung, welcher später in den einzelnen Wasserwerken eingesetzt werden kann. Ein Auszubildender beginnt zum 1. September. Denn gerade bei längeren Ausfallzeiten eines Wasserwartes kommt es zu personellen Engpässen und auch die Organisation der Rufbereitschaft gestaltet sich oft schwierig.
Die Einführung einer einheitlichen Betriebssoftware ist ebenfalls geplant. Für das kommende Jahr ist zudem eine weitere Stellenausschreibung geplant. Vom Bezirk Unterfranken wird das Projekt mit 90.000 Euro gefördert.
Rückblick auf die vergangenen sechs Monate
Als bürokratisches Monstrum bezeichnete Verbandsvorsitzender Malzer die Umsetzung der neuen Trinkwassereinzungsgebietsverordnung. Diese beinhaltet die Risikobewertung und das Risikomanagement der Einzugsgebiete für die Trinkwassergewinnung. Ziel ist es, das Roh-, Grund- und Oberflächenwasser zu schützen und somit den Umfang der Trinkwasseraufbereitung zu reduzieren. Die hierfür notwendigen Unterlagen müssen von einem Planungsbüro angefertigt und bis Ende 2025 beim Landratsamt eingereicht werden. Beschlossen wurde der Beitritt zur Forstbetriebsgemeinschaft "Obere Rhön", da der Wasserzweckverband rund um den Brunnen 2 in Willmars etwa vier Hektar Wald besitzt. In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu Schädlingsbefall, welcher ein Eingreifen erforderlich machte.
Über die Tätigkeiten des vergangenen halben Jahres berichtete im Anschluss Wasserwart Danny Vielwerth. An den Tiefbrunnen, dem Hochbehälter sowie der Trafostation wurde die EDV-Steuerung erneuert. Nun sei man auf dem neuesten Stand der Technik. Bei auftretenden Störungen könne sich jetzt ein Techniker direkt einwählen und Anfahrtskosten eingespart werden, erklärte er.
Neben der Ortsnetzpflege sind die Wasserwarte mit dem Einbau von Wasserzählerbügeln sowie der Sanierung von Hausanschlussschiebern beschäftigt. Des Weiteren sind sie mit der Erschließung des Wasserleitungsnetzes für das Neubaugebiet Ostheim betraut. Im Wasserwerk Willmars wurde die hydraulische Rohrleitungsführung erneuert sowie ein Düsenrückschlagventil eingebaut. Ferner gewährleisten sie die Trinkwasserversorgung des Ostheimer Ortsteils Urspringen während der derzeit laufenden Brunnenreinigung. Am Wasserwerk Willmars wurde die installierte Photovoltaikanlage inzwischen in Betrieb genommen. Vielwerth erklärte, dass die 88 Module circa 30 Kilowatt Strom erzeugen. An guten Tagen könne die PV-Anlage den kompletten Strombedarf der Pumpen abdecken, machte er deutlich.
Angefragt wurde, inwieweit sich Starkregenereignisse auf das Trinkwasser bemerkbar machen. Der Wasserwart informierte darüber, dass man hier keine Veränderungen am Wasser bemerke. Bis dato sind bereits 450 Liter Regen gefallen, der Grundwasserspiegel habe sich schon gut erholt.
