Mit dem Palmsonntag, oftmals verbunden mit der Palmprozession, beginnt in den christlichen Kirchen die Karwoche. Darauf verwies auch Diakon Thomas Prapolinat in der Karmelitenkirche von Bad Neustadt. Die Farbe Rot dominierte am Palmsonntag und so hatte der Diakon auch einen roten Chormantel um. Mit ihm war Wortgottesdienstleiterin Sandra Kupfer sowie der Altardienst gekommen.
Wie es am Palmsonntag üblich ist, war das Vortragekreuz geschmückt und hatte eine rote Stola. Gekommen waren die Kommunionkinder sowie deren Eltern und Verwandte ebenso wie viele Christen aus Bad Neustadt. Vor dem Altar lagen verschiedene grüne Zweige, oftmals geschmückt mit bunten Bändern und Palmzweige.
Der Diakon erinnerte eingangs an den biblischen Hintergrund der Palmprozession: "Da ist Jesus in Jerusalem eingezogen und wurde freudig begrüßt." Deshalb mache man sich, wie seit Jahrhunderten, in jedem Jahr zu Beginn der Karwoche auf den Weg. Zunächst wurden aber die mitgebrachten Zweige gesegnet. Der Diakon las das Evangelium, in dem darauf verwiesen wurde, wie Jesus feierlich in Jerusalem eingezogen ist und die Menschen ihn wie einen König empfangen haben.
Berichtet wird, dass die Menschen in Jerusalem erfuhren, dass auch Jesus in ihre Stadt kommen wird. Die Bibel erzählt von der Anweisung Jesu an seine Jünger, ihm eine Eselin aus einem Dorf in der Nähe zu bringen. Auf ihr ritt er in die Stadt. Weiter heißt es, dass nicht alle Menschen in Jerusalem wussten, wer Jesus ist. Die einen meinten es sei ein neuer Prophet, andere wussten, dass er predigt und auch Menschen heilen kann. Als Jesus auf dem Esel sitzend, begleitet von seinen Jüngern, in Jerusalem einzog, rissen die Menschen von Palmen Zweige ab und stellten sich an die Straße, um Jesus zu huldigen, sagte Diakon Thomas Prapolinat.
"Singt dem König Freudenpsalmen..." sangen die Gläubigen denn auch, als sie von der Karmelitenkirche über dem Marktplatz in die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt zogen. Dort hatten die Kommunionkinder noch einiges zur besonderen Gestaltung des Gottesdienstes vorbereitet, bevor man sich nach der Wortgottesfeier zum Fastenessen im Pfarrheim traf.
Die Karwoche erreicht nun an den drei letzten Tagen ihren Höhepunkt. Mit dem Gründonnerstag steigt die Kirche in das Geschehen des Leidens und Sterbens Jesu ein. Um 18.30 Uhr findet der Gründonnerstags Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche statt. Erstmals seit längerer Zeit gibt es wieder eine Fußwaschung. Eingebunden sind hier junge und ältere Christen der Pfarrei. Traditionell wird dann der Altar abgeräumt und es schließt sich die Ölbergwache an.
Der Karfreitag beginnt um 10 Uhr mit einem Kreuzweg für Familien und Kommunionkinder. Treffpunkt ist die Kirche in Mühlbach. Von hier aus geht es durch den Kurgarten zur Stadtpfarrkirche. Danach wird ein Fastenfrühstück im Gemeindehaus angeboten. Die Karfreitagsliturgie ist traditionell um 15 Uhr, der Todesstunde Jesu. In die Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu mit der Passionsgeschichte, ist auch der Kirchenchor eingebunden.
Am Karsamstag ist am Nachmittag um 15 Uhr die Osterspeisensegnung in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt. Die Osternachtsfeier beginnt am Ostersonntag um 6 Uhr an der Stadtpfarrkirche mit dem traditionellem Osterfeuer. Daran wird das Osterlicht an der Osterkerze entzündet. Beim Einzug in das Gotteshaus werden dann die Kerzen der Gläubigen daran entzündet. Nach dem Gottesdienst trifft man sich im Gemeindehaus zum Osterfrühstück.