
Gesunde Ernährung ist zurzeit ein großes Thema an den Schulen. Auch die Mittelschule Mellrichstadt hat das Thema aufgegriffen, aber dieses – quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagend – in den Unterricht über den richtigen Umgang mit digitalen Medien eingebettet. Zurzeit läuft nämlich an der Mittelschule ein auf sechs Wochen angelegtes Projekt unter dem Motto „Ideen bewegen – Der Wettbewerb zur digitalen Schule“. Der Anstoß kam von der von Samsung getragenen Initiative „Digitale Bildung neu denken“. Diese schrieb den bundesweiten Wettbewerb aus, an dem sich nun auch die Mittelschule mit der Klasse 8M beteiligt.
Die Wahl des digital zu erarbeitenden Unterrichtsstoffs war den Schulen freigestellt. Es lag nahe, einen Bereich aus dem Lehrplan zu wählen, der auch den Fächern der beiden betreuenden Lehrerinnen Caroline Kolb und Nadine Büttner entsprach. Von Samsung Electronics erhielt die Schule leihweise ein komplettes digitales Klassenzimmer, die „Samsung School Solution“.
Dazu gehörten Tablets für alle Schüler und die Lehrerinnen, ein interaktiver Großbildschirm, ein Notebook, Zubehör und die entsprechende Software. Die Siegerschule bei dem Wettbewerb erhält diesen Satz hochmoderner Elektronik als ersten Preis. Er ist stolze 20 000 Euro wert.
In den vergangenen zwei Wochen waren die Schüler zunächst in die Benutzung der Tablets eingewiesen worden. Dann erarbeiteten sie Grundlagen der Ernährung wie die Ernährungspyramide oder die verschiedenen grundlegenden Nährstoffe mithilfe des Internets und unter Einsatz der technischen Geräte. In der vergangenen Woche übten sie die Übertragung eines zum Thema passenden Textes auf ihr Tablet, wobei sie die Möglichkeiten der Textverarbeitung kennenlernten. Danach präsentierten Michelle Fast, Laura Seidenzahl, Selina Günzel und Carolin Nikolai das Ergebnis ihrer Recherche, wie man einen im Internet gefundenen Kalorienberechner sinnvoll benutzen und sich als ernährungsbewusster Mensch präsentieren kann.
Daraus entwickelte sich ein lebendiges interaktives Unterrichtsgespräch. Denn die Ergebnisse wurden dabei im Vergleich zu anderen ernährungsrelevanten Quellen und Apps im Internet kritisch diskutiert. Die kritische Distanz, mit der sie den Wert der verschiedenen Internetquellen beurteilten, ging durchaus von den Schülern selbst aus. Ein Quiz mit zehn Fragen, an dem sich alle Schüler beteiligten, bot anschließend die unterhaltsame Möglichkeit, die wesentlichen Ergebnisse des Unterrichts auf spielerische Weise zu wiederholen. Per WLAN wurden die Punktzahlen der besten fünf Schüler für alle sichtbar auf den großen Monitor übertragen. Jeder Schüler erhielt aber auf seinem Tablet die Rückmeldung, wie er im Klassenvergleich lag.
Das war alles viel Theorie. Aber die Schüler hatten das Thema „gesunde Ernährung“ auch einmal praktisch angepackt. Denn aus dem Internet hatten sie heruntergeladen, wie man leckere Wraps anfertigt. Das wurde dann auch gleich in der Schulküche ausprobiert und per Video-Aufnahme als Film festgehalten – auch ein Training im Umgang mit digitalen Geräten. Den Schülerinnen und Schülern machte diese Art von Unterricht viel Spaß. Dass sie die digitale Schulstunde eindeutig interessanter fanden als den traditionellen Unterricht, bekannten zwei Mädchen am Ende freimütig.
Das liegt wohl auch daran, dass von den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und Funktionen von Tablet und Internet einfach eine große Faszination ausgeht.