Für 14 Tage waren Carsten und Mary Schad aus Sulzdorf an der Lederhecke mit Wohnmobil und den beiden Kindern Julius und Luisa nebst Hütehund Holly in der Wüste unterwegs. "Es war ein unbeschreibliches und abenteuerliches Erlebnis", sagt die Familie im Rückblick. Es wurden unzählige Aufnahmen gemacht, die die Schads in einem Bildband zusammengefasst haben.
Ein ausgemusterter Rettungswagen als Reisemobil
"Ohne genaue Planung geht so etwas nicht", sagt Carsten Schad. Gut zwei Jahre lang dauerte die Vorbereitung, was vor allem an dem eigens dafür ausgebauten Wohnmobil lag. Lange hatte er nach einem Allradfahrzeug gesucht. Schließlich ist er auf einen ausgemusterten Rettungswagen gestoßen. Bis in den letzten Winkel hat der Kfz-Meister alles ausgetüftelt und jeden Winkel genutzt. Selbst der Dachbereich wurde mit einbezogen. Über einen Durchbruch erreicht man den "oberen Stock", wo es eine Schlafmöglichkeit gibt.
Das Fahrzeug sollte komplett autark, familientauglich sein und über vier Schlafplätze verfügen. An Bord hatte die Familie 165 Liter Frischwasser, außerdem eine Wasser-Desinfektionsanlage, um gutes Trinkwasser zu haben. Hinzu kam das notwendige Gas zum Kochen, 200-Ampere-Lithium-Batterien, eine 220-Watt-Solaranlage auf dem Dach - und vor allem viel Stauraum.
Komplett-Ausstattung für die Wüsten-Rallye
Hinter dem Fahrersitz ein ausklappbarer Tisch, die vorderen Sitze dazu drehbar, die hinteren Einzelsitze komplett verstellbar und mit integrierten Kindersitzen ausgestattet: Tüftler Schad hatte viele Ideen. Gleich daneben befindet sich die Küchenzeile mit Kühlschrank und dahinter das Badezimmer mit Dusche. "So etwas hat kaum ein Wohnmobil mit nur 5,65 Meter Außenlänge, das man kaufen kann", meint Carsten Schad dazu.
Auf verschiedenen Wohnmobilmessen informierte sich die Familie, nach gut einem Jahr Umbauarbeit stand das "Wüstenfahrzeug" im Hof der Familie in Sulzdorf. Rückblickend sagt Carsten Schad, dass er etwas "blauäugig" in den Wüstenurlaub gestartet ist. Sein Plan war es, auf einem Campingplatz am Rand der Sahara einen Gleichgesinnten zu finden, dem er sich anschließen könnte, um tiefer in die Sahara zu fahren. Seine Frau Mary und die beiden Kinder Julius und Luisa waren natürlich gespannt auf das, was sie da wohl erwartet.
Woher die Datteln überhaupt kommen
Heute sei man für dieses besondere Erlebnis dankbar. Interessant war es vor allem für die Kinder, die erstmals eine Dattelpalme sahen. "Jetzt wissen sie, wo die Datteln herkommen", sagt Mary Schad. Bemerkenswert empfand die Familie die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der
Wüsenbewohner. Dromedare haben die Grabfelder gesehen, ganz begeistert erinnern sie sich an eine weitverzweigte Beduinenhöhle.
Die Ruhe, die Wüstenlandschaft, aber auch die alten Städte und die besondere abendliche Atmosphäre bleiben unvergessen für die Familie. "Du siehst da einen riesigen Sternenteppich, genießt die Stille und das alles war absolut unbeschreiblich", so das Ehepaar unisono.
Schwierige Rückfahrt mit kaputtem Navi
Die Rückfahrt gestaltete sich dann schwierig, ohne funktionierendes Navi, Landkarte, Kompass und Handyempfang, da im Sand mehrere Fahrspuren zu erkenne waren. Letztendlich fuhren die Schads los. Allerdings blieb das Fahrzeug dann auch noch in einem Sandloch in der Nähe eines Camps hängen. Mithilfe von Einheimischen kamen sie wieder auf die Straße und hatten damit auch ihren Weg zurück wieder unter den Rädern.
Was wenn mitten in der Wüste was am jahrzehnte alten Fahrzeug kaputt geht was auch ein KFZ-Meister nicht ohne Ersatzteil reparieren kann?
Für sich kann von mir aus jeder riskieren was er will, aber muss man sowas mit seinen Kindern unternehmen?
solche Fragen kann man sich nur als wohlstandsverwöhnter Westeuropäer stellen!
Das ist nicht einmal negativ gemeint aber wer jemals in anderen Teilen der Erde unterwegs gewesen ist und sei es nur außerhalb der Hotelanlage wird erkennen, dass sich die dortigen Bewohner kaum mit solchen Fragestellungen beschäftigen können!
Herr Schad hatte sicherlich alles im Griff und konnte die Lage vor Ort beurteilen.
Am gefährlichsten war sicherlich die politische Lage in den Ländern vor Ort. Ich denke die befahrenen Länder und Landstriche wurden bewusst nicht erwähnt oder in den Vordergrund gestellt! Da wäre die Schreierei groß gewesen. Aber auch diese Dinge lassen sich bis zu einem gewissen Maß planen.
Auch in Deutschland kann man von jetzt auf nachher im Straßenverkehr schuldlos ein böses Erwachen erleben bzw. lauern überall Gefahren.
Ich würde das Leben meiner Kinder jedenfalls nicht von der Funktionsfähigkeit eines alten Autos abhängig machen.