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Sulzdorf
Mit dem Rettungswagen in die Wüste: Familie Schad aus Sulzdorf und ihr ganz besonderes Abenteuer
Einmal mit dem Wohnmobil durch die Wüste fahren. Den Traum hat sich Carsten Schad mit seiner Familie erfüllt. Dazu wurde ein ausgemusterter Rettungswagen umgebaut.
Von Sulzdorf geradewegs in die Sahara: Carsten, Julius, Luisa und Mary Schad mitten in der Wüse. Ihr Abenteuer mit einem umgebauten Rettungswagen wird unvergessen bleiben.
Foto: Mary Schad | Von Sulzdorf geradewegs in die Sahara: Carsten, Julius, Luisa und Mary Schad mitten in der Wüse. Ihr Abenteuer mit einem umgebauten Rettungswagen wird unvergessen bleiben.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Für 14 Tage waren Carsten und Mary Schad aus Sulzdorf an der Lederhecke mit Wohnmobil und den beiden Kindern Julius und Luisa nebst Hütehund Holly in der Wüste unterwegs. "Es war ein unbeschreibliches und abenteuerliches Erlebnis", sagt die Familie im Rückblick. Es wurden unzählige Aufnahmen gemacht, die die Schads in einem Bildband zusammengefasst haben.

Ein ausgemusterter Rettungswagen als Reisemobil

"Ohne genaue Planung geht so etwas nicht", sagt Carsten Schad. Gut zwei Jahre lang dauerte die Vorbereitung, was vor allem an dem eigens dafür ausgebauten Wohnmobil lag. Lange hatte er nach einem Allradfahrzeug gesucht. Schließlich ist er auf einen ausgemusterten Rettungswagen gestoßen. Bis in den letzten Winkel hat der Kfz-Meister alles ausgetüftelt und jeden Winkel genutzt. Selbst der Dachbereich wurde mit einbezogen. Über einen Durchbruch erreicht man den "oberen Stock", wo es eine Schlafmöglichkeit gibt.

Ein Abend mit Lagerfeuer in der Sahara. Für die Kinder Julius und Luisa ein besonderes Erlebnis.
Foto: Carsten Schad | Ein Abend mit Lagerfeuer in der Sahara. Für die Kinder Julius und Luisa ein besonderes Erlebnis.

Das Fahrzeug sollte komplett autark, familientauglich sein und über vier Schlafplätze verfügen. An Bord hatte die Familie 165 Liter Frischwasser, außerdem eine Wasser-Desinfektionsanlage, um gutes Trinkwasser zu haben. Hinzu kam das notwendige Gas zum Kochen, 200-Ampere-Lithium-Batterien, eine 220-Watt-Solaranlage auf dem Dach - und vor allem viel Stauraum.

Komplett-Ausstattung für die Wüsten-Rallye

Hinter dem Fahrersitz ein ausklappbarer Tisch, die vorderen Sitze dazu drehbar, die hinteren Einzelsitze komplett verstellbar und mit integrierten Kindersitzen ausgestattet: Tüftler Schad hatte viele Ideen. Gleich daneben befindet sich die Küchenzeile mit Kühlschrank und dahinter das Badezimmer mit Dusche. "So etwas hat kaum ein Wohnmobil mit nur 5,65 Meter Außenlänge, das man kaufen kann", meint Carsten Schad dazu.

Der Wohnbereich im umgebauten Rettungswagen. Hier hat Carsten Schad sein Können als Kfz-Meister bewiesen. Jeder Winkel wurde ausgenutzt.
Foto: Hanns Friedrich | Der Wohnbereich im umgebauten Rettungswagen. Hier hat Carsten Schad sein Können als Kfz-Meister bewiesen. Jeder Winkel wurde ausgenutzt.

Auf verschiedenen Wohnmobilmessen informierte sich die Familie, nach gut einem Jahr Umbauarbeit stand das "Wüstenfahrzeug" im Hof der Familie in Sulzdorf. Rückblickend sagt Carsten Schad, dass er etwas "blauäugig" in den Wüstenurlaub gestartet ist. Sein Plan war es, auf einem Campingplatz am Rand der Sahara einen Gleichgesinnten zu finden, dem er sich anschließen könnte, um tiefer in die Sahara zu fahren. Seine Frau Mary und die beiden Kinder Julius und Luisa waren natürlich gespannt auf das, was sie da wohl erwartet.

Woher die Datteln überhaupt kommen

Heute sei man für dieses besondere Erlebnis dankbar. Interessant war es vor allem für die Kinder, die erstmals eine Dattelpalme sahen. "Jetzt wissen sie, wo die Datteln herkommen", sagt Mary Schad. Bemerkenswert empfand die Familie die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der
Wüsenbewohner. Dromedare haben die Grabfelder gesehen, ganz begeistert erinnern sie sich an eine weitverzweigte Beduinenhöhle.

So weit das Auge reicht nur Sand und mitten drin die Sulzdorfer Familie Schad mit ihrem speziellem Wohnmobil.
Foto: Hanns Friedrich | So weit das Auge reicht nur Sand und mitten drin die Sulzdorfer Familie Schad mit ihrem speziellem Wohnmobil.

Die Ruhe, die Wüstenlandschaft, aber auch die alten Städte und die besondere abendliche Atmosphäre bleiben unvergessen für die Familie. "Du siehst da einen riesigen Sternenteppich, genießt die Stille und das alles war absolut unbeschreiblich", so das Ehepaar unisono. 

Schwierige Rückfahrt mit kaputtem Navi

Die Rückfahrt gestaltete sich dann schwierig, ohne funktionierendes Navi, Landkarte, Kompass und Handyempfang, da im Sand mehrere Fahrspuren zu erkenne waren. Letztendlich fuhren die Schads los. Allerdings blieb das Fahrzeug dann auch noch in einem Sandloch in der Nähe eines Camps hängen. Mithilfe von Einheimischen kamen sie wieder auf die Straße und hatten damit auch ihren Weg zurück wieder unter den Rädern.

Ein ausgedienter Rettungswagen wurde in einem Jahr von Carsten Schad zum speziellen Wohnmobil für den Sahara-Urlaub umgebaut.
Foto: Carsten Schad | Ein ausgedienter Rettungswagen wurde in einem Jahr von Carsten Schad zum speziellen Wohnmobil für den Sahara-Urlaub umgebaut.
 
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Kommentare
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Irre!!! Selbst bei solch einem Bericht gibt es Menschen die etwas zu meckern haben. Spricht hier der Neid??
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  • sbrenner@arcor.de
    Was wenn man nicht in der Nähe eines Camps stecken geblieben wäre?
    Was wenn mitten in der Wüste was am jahrzehnte alten Fahrzeug kaputt geht was auch ein KFZ-Meister nicht ohne Ersatzteil reparieren kann?
    Für sich kann von mir aus jeder riskieren was er will, aber muss man sowas mit seinen Kindern unternehmen?
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @elmer:
    solche Fragen kann man sich nur als wohlstandsverwöhnter Westeuropäer stellen!

    Das ist nicht einmal negativ gemeint aber wer jemals in anderen Teilen der Erde unterwegs gewesen ist und sei es nur außerhalb der Hotelanlage wird erkennen, dass sich die dortigen Bewohner kaum mit solchen Fragestellungen beschäftigen können!

    Herr Schad hatte sicherlich alles im Griff und konnte die Lage vor Ort beurteilen.

    Am gefährlichsten war sicherlich die politische Lage in den Ländern vor Ort. Ich denke die befahrenen Länder und Landstriche wurden bewusst nicht erwähnt oder in den Vordergrund gestellt! Da wäre die Schreierei groß gewesen. Aber auch diese Dinge lassen sich bis zu einem gewissen Maß planen.

    Auch in Deutschland kann man von jetzt auf nachher im Straßenverkehr schuldlos ein böses Erwachen erleben bzw. lauern überall Gefahren.
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  • sbrenner@arcor.de
    Das ist genau umgekehrt. Kein Einheimischer geht ohne Grund in die Wüste und setzt sich unnötig der Gefahr aus. Seine Kinder schon gar nicht. Es ist viel mehr der satte Wohlstandsmensch der glaubt alles mit seiner Technik zu beherrschen und im Griff zu haben.
    Ich würde das Leben meiner Kinder jedenfalls nicht von der Funktionsfähigkeit eines alten Autos abhängig machen.
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  • flyarcus@gmx.de
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  • p-eschenbach@gmx.de
    So ein ausgemachter Blödsinn. Es gibt Wüstenbewohner die genauso friedlich und hilfsbereit sind wie jeder andere Mensch auch. Es ist heute aufgrund der politischen Lage in Hotelanlagen bestimmter Länder gefährlicher als in der Wüste. Bei guter Planung, und Herr Schad hat lange geplant, ist dies sicher ein Abenteuerurlaub aber mit kalkulierbaren Risiken. Und als ausgemachter Wüstenexperte (woher wüsten sie sonst das kein einheimischer in die Wüste geht) können sie sicher die Hilfsbereitschaft der Bewohner erklären, die sich laut ihren Aussagen ja keinen unnötigen Gefahren aussetzen. Die Familie und die Kinder des Herrn Schad jedenfalls haben etwas erlebt was nicht viele Menschen erleben. Und sie haben eines gelernt: Das man nicht auf das Gefasel von Experten hören sollte die nichts wissen außer dass es in der Wüste heiß ist.
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  • flyarcus@gmx.de
    kleiner Tipp für Nachahmer: es braucht kein Wohnmobil für solche Erlebnisse, es reicht ein gewöhnlicher 4x4 (solange es kein SUV ist) mit langem Radstand (wenn es 4 Personen sind), AT-Reifen und ein Zelt....billiger, leichter und schneller zu organisieren.
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