Mit brasilianischem Samba-Sound brachte die Gruppe Tucurui aus Coburg tausende von Zuschauern, die an Trappstadts Hauptstraße in mehreren Reihen standen, in Stimmung und eröffnete den diesjährigen Faschingszug, der wieder viele, bestens umgesetzte Ideen präsentierte. Das Wetter hielt und der TSV (Trappstädter Carnevals-Verein) untermauerte erneut seinen guten Ruf, weil auf Musikwagen verzichtet wird und die fantasievollen Fußgruppen und einige Motivwagen in den Mittelpunkt rückt.
Ausreichend Parkplätze
Ein Verkehrschaos gab es nicht, viele Bewohner der Nachbardörfer Alsleben und Eyershausen kamen zu Fuß nach Trappstadt, von Bad Königshofen aus war ein Bus-Shuttle eingerichtet worden, wer trotzdem mit dem Auto anreiste, fand einen Parkplatz. Die Zuschauer waren teilweise kostümiert, unter ihnen auch einige Grabfeld-Bürgermeister und Gemeinderäte. Ganz unerkannt lief Bürgermeister Michael Custodis in der Gruppe "Süßigkeiten" mit - er steckte im überdimensionalen "Twix". Die Gruppe "Pustefix", die Seifenblasen, die Kindern Spaß machen, eröffnete samt gelbem Bärchen die Mottogruppen, Gardemädchen und der Kindergarten (Regenbogenkinder) schlossen sich an. "Wasser ist Leben" verkündete eine Gruppe in blauen Kostümen und führten den "Trappschter Jungbrunnen" mit sich. Die "Trappschter Superhelden" hatten sich eingefunden, Badman, Spiderman & Co. waren bereit für ihren Einsatz.
An die Pharaonen in Ägypten erinnerte eine der sehenswerten Fußgruppen, samt Anubis, dem Gott mit dem Hundekopf. Das Computerspiel Tetris ist wohl allen bekannt, die jemals einen Game-Boy besaßen, die Gruppe mit den farbenfrohen Bausteinen übte während des langen Faschingszugs mehrmals das Zusammensetzen der Einzelteile. Eine Rikscha führte die Japan-Gruppe an, dazu gehörte auch ein Motto-Wagen mit der goldenen Glückskatze. Gardemädchen liefen dem beeindruckenden Wagen des Prinzenpaares Jonas und Nadine voraus. "Das Prinzenpaar im Zauberwald", so das Motto, das mit viel Fantasie und Liebe zum Detail umgesetzt wurde. Sogar der Bulldog war mit Moos und Rindenstücken waldmäßig ausgestattet - ein schönes Bild mit viel Grün und überdimensionalen Fliegenpilzen.
Mauerbauer Donald Trump
"Wir malen uns die Welt…" verkündete eine Mädchengruppe, die als Buntstifte am Zug teilnahm. Ein politisches Thema: "Vor 30 Jahren fielen Mauer und Zaun, Donald will eine neue bau‘n!" hieß es auf einem Motto-Wagen, der die mexikanische und die USA-Seite der Mauer darstellte. Die Mexikaner schlugen mit dem Hammer Löcher in die Wand, sie wurden von der anderen Seite wieder zugestopft. Kritik wurde geäußert mit dem Wagen "Merkel rettet die Welt - mit unserem Geld", dann folgte das, was alle Naschkatzen lieben: Süßigkeiten inklusive "Ahoi-Brausepulver" und ein Eiswagen.
Legosteine und -Figuren waren unterwegs und erinnerten an den Spielzeugklassiker. "Rettet die Bienen" - dazu rief ein weiterer farbenfroher Motto-Wagen auf. "Nicht nur der Bauer allein muss ran, auch jede Frau und jeder Mann", so die Aufschrift. Das Märchen von Aladin und der Wunderlampe stand Pate für die zauberhafte Gruppe mit goldenen Öllampen. Auf den Boden der Tatsachen holte eine Jugend-Gruppe mit ihrem "Shitti", dem Häuschen für dringende Bedürfnisse zurück.
Keine Vorkommnisse
Die Streiche von Max und Moritz gehörten zu den Höhepunkten des Zuges. Das Haus von Witwe Bolte mit Max und Moritz auf dem Dach bewegte sich durch die Straßen, zu sehen waren Lehrer Lempel, Meister Böck und seine Frau, Onkel Fritz, der Backofen und die Mühle. Der Carneval in Venedig inspirierte die letzte Gruppe zu ihrer Darstellung, in schönen Kostümen und mit einer Gondel bildeten sie den Abschluss des diesjährigen Zuges, an dem die Akteure monatelang gearbeitet haben.
Viel Lob seitens der Zuschauer gab es für den Veranstalter und die vielen Faschingsbegeisterten, die den Zug in Trappstadt immer wieder zu einem Erlebnis werden lassen. Zum Gelingen haben auch mehrere Musikkapellen beigetragen, die - ebenfalls kostümiert - Stimmungslieder einstreuten und die Zuschauer zum Mitsingen motivierten. Anschließend konnte im und am Gästehaus weitergefeiert werden. Auch die Polizei war zufrieden: Es gab keine Vorkommnisse, teilte sie auf Anfrage mit.