Mit kleinen Stadtzüglein werden Touristen in großen Zentren bequem zu den schönsten Sehenswürdigkeiten gebracht. Solch eine Bimmelbahn fährt jetzt auch über das Gelände der Birkighütte bei Oberstreu. Oliver Imlauf und Jörg Damm haben das Bähnchen von einem Anbieter in Holland gekauft und bieten nun den Gästen eine unterhaltsame Fahrt durch die Tiergehege an. Das Bähnle besteht aus einer Zugmaschine und zwei Waggons, die an den Seiten offen, aber überdacht sind. In den Wagen haben neun Fahrgäste Platz, in der Zugmaschine sieben.
Mit dem Bähnle zum Herrn des Waldes
Das Gelände des ehemaligen Munitionslagers der Bundeswehr im Waldstück „Birkig“ ist ein beliebtes Ausflugsziel, das nun noch um eine Attraktion reicher ist. Jörg Damm hatte das weitläufige, umzäunte Gelände gekauft und in einen Park für Rotwild umfunktioniert. Eine große Herde tummelt sich zwischen den vom Wald vereinnahmten Bunkern. Herr des Waldes ist ein kapitaler Hirsch, der eifersüchtig über seinen Harem an Hirschkühen wacht und gegen einen jüngeren Rivalen, ebenfalls ein kapitaler Zwölfender, verteidigt, sagt Jörg Damm.
Außer Rotwild tummeln sich auf dem Gelände noch Mufflonschafe, das eine oder andere Merinoschaf und einige imposante Emus. Diese Strauße aus Australien kann man sonst in hiesigen Gefilden nur im Zoo bewundern. Das Bähnle, das ursprünglich einmal „Speedy“ hieß, bringt künftig die Besucher der Birkighütte ganz nah an die Tiere heran. Wie gut, dass die Tiere überhaupt nicht scheu sind, wie Damm versichert. Wenn er das Züglein durch den Wald lenkt, hält er auch gern einmal an und streut vielleicht sogar Futter aus, damit man die Tiere aus der Nähe fotografieren kann.
Tour dauert 15 Minuten
Die Fahrt mit dem tuckernden Bähnchen dauert zehn bis fünfzehn Minuten. Fahrpreise verlangt Jörg Damm nicht, aber über eine freiwillige Spende würde er sich freuen. Die würde er gar nicht für den Zügle-Unterhalt verwenden, versichert er. Zusammen mit Oliver Imlauf hat er beschlossen, dass das so zusammenkommende Spendengeld für soziale und karitative Zwecke, etwa als Zuwendung für Kindergärten, ausgegeben wird. Deshalb hatten die Männer angedacht, dem Fahrzeug den Namen „Spendenbähnle“ zu geben. Sie haben es aber dann doch lieber in „‘s Birkigbähnle“ umgetauft – wegen des Bezugs zu Waldstück und Gaststätte.
Die hat zwar nicht jeden Tag auf. Aber wenn Damm und seine Familie dort die Besucher bedienen, dann rollt auch das Zügle. Besonders auf den Besuch von Omas und Opas mit ihren Enkeln freuen sich die Bahnbesitzer. Die offizielle Jungfernfahrt können sie am Dienstag, 3. Oktober, mitmachen. Zudem können sich die Besucher mit Kaffee und den beliebten Kuchen von Oma Damm sowie anderen Köstlichkeiten stärken.
Saisonabschluss
Ein weiteres Großereignis bei der Hütte hat Jörg Damm auch schon im Fokus: den „Lichterzauber“ mit Adventsmarkt am 25. und 26. November – eine schöne Art, die Saison 2017 an der Birkighütte zu beschließen.