Das Projekt, das den Streit zwischen SPD-Fraktion und Landrat Thomas Habermann im Ausschuss für Bildung, Schule, Sport und Gesundheit auslöste (siehe Bericht oben), war der Bau des Kunstrasenplatzes auf dem Gelände des FC-Strahlungen. Ein Teil des Gesamtkonzeptes in der Gemeinde, um Behinderte in sportliche Aktivitäten zu integrieren.
Das gibt es seit längerer Zeit schon in der Gemeinde, wie der FC-Vorsitzende Horst Hein und Bürgermeisterin Karola Back dem Gremium erklärten. Bereits jetzt würden Behinderte in der Burger-Halle bei sportlichen Veranstaltungen integriert.
Der Kunstrasenplatz soll ein weiterer Baustein sein, so Hein. Allerdings einer, der nicht ganz billig ist. Die Kosten veranschlagte Hein mit 456 487 Euro. Die sollen folgendermaßen finanziert werden: 220 000 Euro kommen aus europäischen Leader-Mitteln (200 000 Euro über die Lokale Aktionsgruppe Rhön-Grabfeld, weitere 20 000 Euro über die Aktionsgruppe Bad Kissingen); 33 784 Euro werden an Vorsteuerrückerstattungen an den Maßnahmenträger FC Strahlungen erwartet; die Gemeinde Strahlungen beteiligt sich mit 50 000 Euro, die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, das Dominikus-Ringeisen-Werk aus Maria Bildhausen, der Landkreis Bad Kissingen und die Stadt Münnerstadt mit jeweils 5000 Euro; Eigenleistungen des FC machen 82 700 Euro aus.
Außerdem, so der Antrag, sollen sich der Landkreis Rhön-Grabfeld wie die Gemeinde Strahlungen ebenfalls mit 50 000 Euro beteiligen.
Das geht aber nur, wenn so ein Projekt nicht nur lokale, sondern landkreisweite Bedeutung hat, so Habermann. Das sei in diesem Fall gegeben. Denn wie der FC-Vorsitzende erklärte, gibt es bereits Kooperationsvereinbarungen mit der Lebenshilfe und Maria Bildhausen, deren Behinderte den Platz nutzen können. Darüber hinaus stehe der Platz auch anderen Vereinen offen, auch aus dem Landkreis Bad Kissingen.
Diese Zusammenarbeit im Behindertensport sei in dieser Art in unserer Region völlig neu und beispielgebend für andere Regionen, betonte Horst Hein. Jeder könne sich daran beteiligen. Unter anderem würden auch Schulungen angeboten für die Integration von Behinderten im Sport.
Das sei ein weiterer Schritt auf dem Weg, den die Gemeinde Strahlungen eingeschlagen habe, so Bürgermeisterin Karola Back. „Bei uns wird Inklusion gelebt“, sagte sie den Mandatsträgern. Bereits jetzt würden Behinderte an sportlichen Aktivitäten in der Burger-Halle beteiligt. „Aber wir wollen mehr. Das muss wachsen“, betonte Back. Für Behinderte sei der Kunstrasenplatz auch deswegen wichtig, weil dann praktisch bei jedem Wetter Sport betrieben werden könne. Das biete Verlässlichkeit, die gerade Behinderte dringend benötigen würden.
Das sieht auch Regionalmanagerin Ursula Schneider so. Deswegen habe es auch sofort ein Signal gegeben, dass für das Projekt Leadermittel zur Verfügung gestellt werden. Allerdings sei es nur realisierbar, wenn der Landkreis Rhön-Grabfeld bei der Finanzierung mit den geplanten 50 000 Euro mitmache. Schneider verwies darüber hinaus auf den großen Anteil an Eigenleistungen, den der FC Strahlungen einbringt und darauf, dass der Verein den Unterhalt von etwa 1000 Euro jährlich übernimmt.
Bis auf die Stimmen der SPD stimmte das Gremium geschlossen dafür, einen Zuschuss von 50 000 Euro für das Strahlunger Projekt zu übernehmen.