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Oberelsbach
Mit Alvaro Sanchez auf dem Weg zum digitalen Wanderführer
Die Rhön ist gerade in Corona-Zeiten ein immer beliebteres Ausflugsziel. Umso wichtiger ist da eine gute Ausschilderung der Wanderwege. Das ist eine Aufgabe des neuen Wanderwegekoordinators, Alvaro Sanchez.
Foto: Sonja Demmler | Die Rhön ist gerade in Corona-Zeiten ein immer beliebteres Ausflugsziel. Umso wichtiger ist da eine gute Ausschilderung der Wanderwege. Das ist eine Aufgabe des neuen Wanderwegekoordinators, Alvaro Sanchez.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 30.01.2021 02:16 Uhr

Premiumwege, Rhön-Rundwege, Pilgerwege, Rhönklub-Fernwanderwege – es gibt etliche Pfade, auf denen Naturliebhaber die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt der Rhön entdecken können. Natürlich müssen all diese Wege mit einer Streckenlänge von insgesamt rund 3500 Kilometern beschildert und gepflegt, weiterentwickelt und in diesen Zeiten auch digitalisiert werden, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes Bad Kissingen. Für die Rhöner Premiumwege ist der Wanderwegekoordinator zuständig. Eine wichtige Position also, die nun neu besetzt wurde: Seit September 2020 ist Alvaro Sanchez beim Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR) als Wanderwegekoordinator beschäftigt.

Der 34-Jährige wurde in Cádiz (Spanien) geboren. Er hat an der dortigen Universität Umweltwissenschaften studiert und im Bereich Management und Naturschutz seinen Master-Abschluss gemacht, so die Mitteilung weiter. Vor rund drei Jahren zog es demnach Alvaro Sanchez aus privaten Gründen nach Deutschland, genauer: nach Unterfranken. „Dass wir ihn nun als Wanderwegekoordinator gewinnen konnten, ist ein Glücksfall, denn Herr Sanchez ist nicht nur fachlich kompetent, sondern auch sehr engagiert“, freut sich Klaus Spitzl, Geschäftsführer des NBR.

Viel Vorarbeit zu leisten

Ein Schwerpunkt von Sanchez‘ Arbeit ist es, die Geodaten der Wanderwege-Infrastruktur zu dokumentieren. Denn heutzutage haben nur noch wenige Wanderer eine „analoge“ Karte im Rucksack. Stattdessen geht es mit einem GPS-Gerät oder dem Smartphone auf Tour: Darauf können Wanderrouten geplant und abgerufen werden, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie Sehenswürdigkeiten inklusive. „Damit den Nutzern all diese Informationen zuverlässig zur Verfügung stehen, muss der Wanderwegekoordinator viel Vorarbeit leisten“, erklärt Klaus Spitzl und Alvaro Sanchez ergänzt: „Jeder Weg wird in ein geographisches Informationssystem übertragen und so visualisiert. So entsteht Stück für Stück ein digitaler Wanderführer.“

Klaus Spitzl (links) und Bad Kissingens Landrat Thomas Bold (rechts) bei der offiziellen Einführung des neuen Wanderwegekoordinators Alvaro Sanchez Einstieg des Fernwanderwegs in Bad Kissingen offiziell.
Foto: Landkreis Bad Kissingen/Nathalie Bachmann | Klaus Spitzl (links) und Bad Kissingens Landrat Thomas Bold (rechts) bei der offiziellen Einführung des neuen Wanderwegekoordinators Alvaro Sanchez Einstieg des Fernwanderwegs in Bad Kissingen offiziell.

Aktuell ist wandern so gefragt wie nie: „Durch Corona haben wir in der Rhön einen regelrechten Wander-Boom erlebt“, wird Bad Kissingens Landrat Thomas Bold, der aktuell zugleich Vorsitzender des NBR ist, in der Mitteilung zitiert. „Die Menschen haben Deutschland als Reiseziel wiederentdeckt, und da ist gerade die Rhön durch ihre abwechslungsreiche und zugleich faszinierende Landschaft natürlich besonders interessant.“ Der Landrat rechnet damit, dass die Bedeutung der Rhön als Erholungsgebiet und Urlaubsregion in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. „Umso wichtiger ist es, dass wir gut beschilderte und attraktive Wanderwege bieten, denn nur so können wir die Besucher lenken und legen damit den Grundstein für nachhaltigen Tourismus. Die schonende Nutzung unserer wertvollen Natur ist dabei von besonderer Bedeutung.“

Besucherlenkung als zentrales Thema

Der Wunsch der Menschen nach Erholung in der Natur auf der einen Seite, der Schutz der sensiblen Flora und Fauna im Biosphärenreservat auf der anderen Seite – beides möchte der NBR miteinander in Einklang bringen. „Und da spielt eben das geographische Informationssystem eine wichtige Rolle“, so Klaus Spitzl. Tatsächlich ist die Besucherlenkung in allen deutschen Großschutzgebieten seit vergangenem Jahr zu einem ganz zentralen Thema geworden.

Die Rhöner Premiumwanderwege verteilen sich auf drei Bundesländer, fünf Landkreise und viele Städte und Gemeinden. In den jeweiligen Bereichen braucht es Aktive, die sich vor Ort um die dortige Infrastruktur kümmern. „Und da gilt unser besonderer Dank den Ehrenamtlichen des Rhönklubs, die hier wichtige Arbeit leisten“, sagt Spitzl. Das weiß auch Alvaro Sanchez zu schätzen: „Mir macht es sehr viel Spaß, mit Menschen zusammenzuarbeiten, denen ihre Heimat am Herzen liegt.“ Der 34-Jährige ist außerdem im engen Dialog mit Institutionen und arbeitet mit Verlagen bei der Erstellung von Wanderkarten zusammen.

Obwohl Cádiz, sein Heimatort in der südspanischen Region Andalusien, ganz und gar nicht mit der Rhön zu vergleichen ist, fühlt sich Sanchez hier mittlerweile „richtig wohl“. „Mir fehlen die Worte, es ist wirklich atemberaubend hier“, so Sanchez. Bessere Voraussetzungen kann ein Wanderwegekoordinator wohl kaum mitbringen.

 
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