
Der Ministerpräsident kam in die Jakob-Preh-Berufsschule, schüttelte in Zeiten des neuartigen Coronavirus keine einzige Hand und ging auf direktem Weg in den Vortragsraum. Markus Söder besichtigte das Technologietransferzentrum Elektromobilität (TTZ) im Rahmen eines Arbeitstreffens der beiden Landkreise Rhön-Grabfeld und Haßberge. Dem Wunsch von TTZ-Leiter Professor Ansgar Ackva kam Söder direkt nach. Neben den befristeten Stellen in der Bildungseinrichtung werden in Zukunft auch drei bis vier dauerhaft besetzte Stellen für die kontinuierliche Arbeit im TTZ geschaffen.
Söder: "Derzeit weiß niemand, wie es weitergeht."
Das Technologietransferzentrum in Bad Neustadt ist eine Erfolgsgeschichte mit nunmehr 43 Mitarbeitern, die alle im Fachbereich Elektromobilität arbeiten. Dennoch werden die jüngsten Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Coronavirus wohl auch am TTZ nicht spurlos vorübergehen. "Wir erwarten einen ökonomischen Corona-Schock", sagte Markus Söder nach einem Rundgang durch die Labore. "Derzeit weiß niemand, wie es weitergeht", so der Ministerpräsident. "Zunächst gilt es, in Zeiten von Corona die Kapazitäten am Laufen zu halten. Wir müssen jetzt schauen, wie wir über den Frühsommer kommen." Die bayerischen Unternehmen will die Landesregierung in dieser Krisenzeit begleiten. Finanzielle Entlastungen wie beispielsweise Steuerstundungen werden für die Wirtschaft eingerichtet. "Das wird alles in allem eine ganz anspruchsvolle Geschichte", sagte Markus Söder.

Bei seinem Arbeitsbesuch würdigte der Ministerpräsident die Arbeit im TTZ und kündigte weitere Unterstützung von Seiten des Freistaates an. Aus dem Nachbarlandkreis Haßberge war Landrat Wilhelm Schneider gekommen, um auf das dort neu entstehende Technologietransferzentrum in Haßfurt mit dem Kernbereich Kunststofftechnik hinzuweisen.
Neue Generation von alternativen Antrieben nötig
Investitionen in "strukturherausfordernden Regionen", wie es Söder formulierte, seien wichtig, um den Technologiestandort Bayern nicht nur in den Metropolen, sondern auch im ländlichen Raum zu sichern. Söder forderte ein Umdenken der Automobilindustrie: "Es braucht eine neue Generation von alternativen Antrieben." Dazu gehört laut Söder der Elektromotor im Auto ebenso wie die Brennstoffzelle. Die Forschungen im TTZ mit Unterstützung der Industrie seien für diese Entwicklungen grundlegend, so der Ministerpräsident. Bei einem Rundgang durch die Labore hatte sich Markus Söder ein Bild von den diversen Forschungsprojekten im TTZ gemacht. Dazu gehört auch die Leistungssteigerung von Elektromotoren und Akkus an E-Fahrrädern.

Landrat Thomas Habermann überreichte als Dankeschön für den Besuch von Markus Söder Säfte der Fruchtsaftkelterei Söder aus Sandberg. Nach dem Besuch trug sich der Ministerpräsident im Beisein von Bürgermeister Bruno Altrichter in das Goldene Buch der Stadt ein.