
Vor der Sommerpause hatte der Gemeinderat von Salz noch einmal eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Darunter war auch ein Punkt, den die Gemeinde, vor allem zum Verdruss von Bürgermeister Martin Schmitt, seit Jahren vor sich herschob und der deshalb nun eine endgültige Entscheidung nahezu erzwang.
Kein Zweifel, das Ortsoberhaupt wollte das Thema Sanierung des ehemaligen Kindergartens und Wohnhauses von Ludwig Elsbett endlich vom Tisch haben. Ungeduld schwang in seiner Stimme mit, als er den Punkt aufrief, bei dem es immerhin um eine Investition von 2,5 Millionen Euro ging. So reagierte er auch etwas genervt, als doch noch einige Anmerkungen aus dem Gremium ihn zwangen, über einige Details zu sprechen. Er erinnerte dabei daran, dass die Pläne nun schon mehrfach von Architekt Alexander Albert vorgestellt und erläutert worden waren.
Darüber hinaus seien alle Schritte mit der Regierung abgesprochen, womit eine Förderung von mindestens 60 Prozent in Aussicht gestellt werden kann, versicherte der Bürgermeister. Damit hat Salz einen Anteil von etwas über einer Millionen Euro zu tragen. Angesichts der aktuellen finanziellen Lage der Gemeinde – mit einer Verschuldung, die deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt – hofft Schmitt sogar noch auf eine höhere Quote. Letztendlich konnte Schmitt nicht alle Zweifel ausräumen, aber mit drei Gegenstimmen kann nun das Genehmigungsverfahren anlaufen und der Zuwendungsantrag bei der Regierung gestellt werden.
Neuer Zweckverband zur kommunalen Verkehrsüberwachung
Auch schon eine Weile beschäftigt sich der Gemeinderat damit, wie nach dem Ausscheren von Hohenroth ein neuer Zweckverband zur kommunalen Verkehrsüberwachung aus der Taufe gehoben werden kann. Die Gemeinden Burglauer, Niederlauer und Salz haben sich im Vorfeld für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit ausgesprochen. Ihre Teilnahme sagten nun auch die Gemeinden Oberleichtersbach, Bad Bocklet, Geroda, Saal und Burkardroth zu. Zwischen den Beteiligten werden nun die Zeiten der Verkehrsüberwachung nach einem festen Schlüssel aufgeteilt.
Auch bei der Finanzierung der Grabungs- und Forschungsarbeiten am Pfalzgebiet Salz drückte Hohenroth auf die Sparbremse, fuhr Schmitt fort. Mit der Universität Jena soll eine Vereinbarung über die finanzielle Unterstützung ihrer Tätigkeit für die nächsten fünf Jahre abgeschlossen werden. Bisher haben Bad Neustadt zu 60 Prozent sowie Salz und Hohenroth zu jeweils 20 Prozent die Kosten getragen. Aus Sparsamkeitsgründen halbierte Hohenroth nun seinen Anteil und erzwang damit einen Aufschlag bei den verbliebenen Partnern. "Müssen wir nicht auch sparen?", kam ein Zwischenruf aus dem Gremium. Etwas missmutig stimmten die Mandatsträger einer Erhöhung auf einen jährlichen Anteil von knapp über 10.000 Euro zu.
Mit einem kleinen Kniff machte der Gemeinderat den Weg zum Bau von Photovoltaikanlagen in einigen Bereichen des Dorfes frei. Danach verkleinerte das Gremium den Geltungsbereich für die Gestaltungssatzung auf den Bereich des Altorts, wie er in einer historischen Karte verzeichnet ist. Nach der Entscheidung erteilte das Gremium nun auch das Einvernehmen zu einem Bauantrag für eine Photovoltaikanlage auf einem Anwesen "Am Rain", die nach der bisherigen Regelung nicht genehmigungsfähig gewesen war.
Grünes Licht erhielt schließlich noch der Bauantrag zur Errichtung einer Montagehalle in der Ludwig-Elsbett-Straße, ebenso passierten die Pläne für ein Wohnhaus in der Schlesierstraße.
Nur noch eine Formsache war die Stellungnahme zum 61 Hektar großen Interkommunalen Solarpark, der von Salz, Strahlungen und Niederlauer verteilt über die drei Gemeindegebiete errichtet werden soll.