Eigentlich ist es Michl Müller zu verdanken, dass es in Wargolshausen die "Fränkische Partynacht" gibt. Denn mit seinem Auftritt am Faschingssamstag 2009 entwickelte die Wa-Ka-Ge ein ganz neues Faschingskonzept. Es wurde eine Veranstaltung kreiert, die weit über die klassischen Elemente wie Garde- und Schautanz, wie Männerballett und Büttenreden hinausgeht und sich zu einem schillerndem Spektakel, gespickt mit Faschingsgrößen wie Fredi Breunig und dem "Dreggsagg aus der Rhön" entwickelte.
Alle möglichen Kabarettisten waren seither schon vor Ort: Oti Schmelzer, Oliver Tissot, Bauchredner Marcelini, "Das Eich", Ines Procter, um nur einige zu nennen. Mit fünf Auftritten hält Michl Müller aber den Rekord. Und so hat er am Faschingssamstag erneut unter Beweis gestellt, dass ihm seine Fangemeinde in Wargolshausen zu Füßen liegt. Mit seinem unverkennbaren Charme und seinem unverwechselbaren fränkischen Humor verwandelte der von Fastnacht in Franken bestens bekannte Künstler aus Garitz das Haus des Gastes in einen Hexenkessel.
Den giftgrünen Anzug und die Narrenkappe kannten die Faschingsgäste ja bereits vom Auftritt bei dieser fränkischen Kultsendung aus Veitshöchheim eine Woche zuvor. Aber Michl Müller wäre nicht er selbst, wenn er nicht eine ganz andere Show präsentiert hätte.
Probleme eines jungen Paares bei der Hochzeit
Eigentlich berichtete er nur über die Probleme eines jungen Paares bei der Hochzeit. Dabei kam er vom "Hundertsten ins Tausendste" und lästerte über "Gott und die Welt". Ob es um "Bauer sucht Frau" oder um die verrückte Vergabe von "fränkischen" Vornamen ging, jeder und jede bekam sein Fett ab. Dazwischen dann immer seine Hits. War es während seines Vortrags seine musikalische Ode an die Handwerker, sein "Unterhosenlied" und sein Song "Männer, die bügeln, sind sexy" rockte er am Ende noch einmal den ganzen Saal mit einem Lieder-Medley.
Aber wie hätte es auch anders sein können. Der "Vollwärmeschutz der Liebe" und die "Fleischereifachverkäuferin" gehören auch heute noch fest ins Repertoire des Humoristen. Dass es da niemanden mehr auf seinem Platz hielt, konnte man sich denken. Und die Wa-Ka-Ge kann sich wieder einmal in ihrem Faschingskonzept bestätigt sehen.
Der tosende Applaus des Publikums war der beste Beweis. Von daher war es eine Selbstverständlichkeit, dass Sitzungspräsident Jochen Gans den Träger des Frankenwürfels sich in das "Goldene Buch" von Wargolshausen eintragen ließ.