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Michael Seischab hebt in der Eifel ab
Ein Dream Team am Himmel: Michael Seischab fliegt zum Abschluss der Wettbewerbssaison nun die Clubklasse Segelflug-DM auf der Mönchsheide mit. Mit Ehefrau Angelika Mayr nahm er in Zwickau an der Doppelsitzer-DM teil. Zuvor startete die Gattin bei der Segelflug-WM der Frauen in Tschechien.
Foto: Lothar Schwark | Ein Dream Team am Himmel: Michael Seischab fliegt zum Abschluss der Wettbewerbssaison nun die Clubklasse Segelflug-DM auf der Mönchsheide mit. Mit Ehefrau Angelika Mayr nahm er in Zwickau an der Doppelsitzer-DM teil.
Hubert Herbert
Hubert Herbert
 |  aktualisiert: 18.08.2017 03:31 Uhr

Auch die Segelflieger in der Rhön haben heuer mit wechselhaften Wetterlagen zu kämpfen. Nur an wenigen Tagen herrschte gutes Flugwetter. Immer wieder machten Tiefdruckgebiete bei Wettbewerben den Piloten das Leben schwer. Nun hofft Michael Seischab von der Rhönflug Poppenhausen, dass Petrus zumindest ab dem 15. August ein Herz für Segelflieger hat.

Ab Mariä Himmelfahrt steht auf der Mönchsheide in der Eifel die Segelflug-DM der Clubklasse an. Der zweifache Deutsche Meister der Clubklasse (1993/1996) möchte wieder einmal im Spitzenfeld mitfliegen. Ein Platz auf dem Siegerpodest trauen ihm die Experten durchaus zu.

Der in Hausen/Roth wohnhafte Seischab verfügt über eine große Flugerfahrung. Er betreibt die Firma LX Avionik, die Bordsysteme (Rechner) für Segelflugzeuge verkauft. Das Virus Segelfliegen hat er sich 1980 eingefangen. Ab diesem Zeitpunkt ließ ihn seine Flugleidenschaft nicht mehr los. Bereits 1989 erwarb er die Lehrberechtigung für Segelflieger. Inzwischen blickt Seischab auf 4183 Starts und Landungen zurück, bei denen er 5700 Stunden in der Luft war. Zusammengerechnet hat er schon 237 Tage seines Lebens in der Luft verbracht.

Seit 1986 nimmt der ASW-15 Pilot an Wettbewerben teil. Neben seinen Deutscher-Meister-Titeln erflog er mehrfach den Bayrischen Meistertitel. Auch bei anderen Segelflugwettbewerben, zum Beispiel in Hockenheim, Brandenburg, Stendal siegte er.

International nahm Seischab an zwei Europameisterschaften und einer Segelflug-Weltmeisterschaft teil. Ihn reizt der direkte Vergleich. Auch spannende Gespräche nach einem Flug mit seinen Flugkameraden. „Beim Wettbewerb bekommst du richtige oder falsche Entscheidungen sofort mit.“ „Der Lerneffekt ist groß, wobei auch der reine Spaßfaktor beim Fliegen nicht zu kurz kommt“, resümiert Seischab.

Auf der Mönchsheide trifft er auf ein starkes Teilnehmerfeld mit 36 Mitkonkurrenten. Ihre Flugzeuge werden mit einem Faktor bewertet. So muss ein Pilot mit einem leistungsstarken Segelflugzeug die Aufgaben deutlich schneller bewältigen, oder mehr Kilometer bei reinen Streckentagen (ohne Zeitwertung) vorlegen.

Im Regelfall schreibt die Wettbewerbsleitung Dreiecksflüge aus, oder bei zweifelhaften Wetterlagen Aufgaben mit mehreren Wendekreisen. Dazu kann eine bestimmte Flugzeit vorgegeben werden. Die Deutsche Meisterschaft findet bis 26. August statt. Im Endeffekt siegt der Pilot, der die wenigsten Fehler über den gesamten Wettbewerbszeitraum macht und frühe Außenlandungen vermeidet.

Die ASW-15 ist ein bewährtes Produkt vom Segelflughersteller Schleicher. Konstruiert hat sie der Konstrukteur Gerhard Waibel. Seischab liebt an diesem Flugzeug die Wendigkeit und das gute Steigen in enger Thermik. Die Mannschaft in der Eifel komplettiert seine Ehefrau Angelika Mayr. Ihr hat er als Fluglehrer das Fliegen beigebracht. Als Trainer brachte er seiner Ehefrau auch das Wettbewerbsfliegen nahe. So flog diese 2017 ihre erste Frauen-WM mit und erzielte einen Tagessieg. Leider erkrankte sie in der Mitte der Meisterschaft und musste mit einer Mittelohrentzündung die WM vorzeitig beenden. Als „Dream Team am Himmel“ flogen beide die diesjährige Segelflug-DM der Doppelsitzerklasse in Zwickau mit. Dabei erflog das Team, das ansonsten auf der Wasserkuppe beheimatet ist, einen hervorragenden vierten Platz.

Mayr stieg mittlerweile von der ASW-24 auf die ASW-15 um. Sie trainiert fleißig mit diesem Vogel und will mit diesem im kommenden Jahr die Segelflug-DM der Frauen in der Clubklasse mitfliegen. Jetzt gilt es, Ehemann Michael kräftig die Daumen zu drücken.

 
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