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Wargolshausen
Merkwürdige Gestalten im Wald
Sigrund Wunderlich (links) und Eva Warmuth haben für den Kunstverein Bad Neustadt das dreitägige Ferienprogramm 'Merkwürdige Gestalten' konzipiert und in Wargolshausen realisiert.
Foto: Ansar Büttner | Sigrund Wunderlich (links) und Eva Warmuth haben für den Kunstverein Bad Neustadt das dreitägige Ferienprogramm "Merkwürdige Gestalten" konzipiert und in Wargolshausen realisiert.
Ansgar Büttner
 |  aktualisiert: 16.06.2022 02:27 Uhr

Unter der Bezeichnung "Merkwürdige Gestalten" hatte der Kunstverein Bad Neustadt in Wargolshausen ein landkreisweit ausgeschriebenes Ferienprogramm initiiert. Das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhilfswerk auf den Weg gebrachte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt hatte zum Ziel, dass Kinder die Geheimnisse des Waldes kennenlernen, aus Fundstücken kleine Kunstwerke entstehen lassen oder sich selbst in merkwürdige Gestalten verwandeln.

Eva Warmuth, Künstlerin und Bäuerin, und Sigrun Wunderlich, Psychologin und Pädagogin – beide aus Wargolshausen – begleiteten die 14 Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren drei Tage lang. Den Abschluss bildete im Beisein der Eltern und von Großeltern eine kleine Präsentation und die Führung durch den Wald mit Besichtigung der Kunstwerke. Dabei steckte hinter dem Spiel der Kinder eine durchdachte Konzeption. Ziel war es, die kommunikative Kompetenz zu stärken. Oder einfach ausgedrückt: "miteinander voneinander lernen".

"Waldsofa" als Basislager

"Wenn Kinder aus der Handgreiflichkeit herauskommen und Konflikte im Gespräch lösen", so Sigrun Wunderlich, "dann haben wir eine wichtige Botschaft vermittelt". Die drei Tage begannen mit dem Kennenlernen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, und das Vertrautmachen mit Materialien und Umgebung. Das am Dorfrundweg gelegene "Waldsofa" mit herrlichem Blick auf das Dorf und auf die Höhenzüge der Rhön bot sich als eine Art Basislager an. Hier erfanden die Kinder die Geschichte rund um "Baumeister Baumholz", hier bauten sie Höhlen, bemalten Steine, Hölzer, Bäume und sich selbst, hier konzipierten sie ihr Waldschlagzeug.

Wichtig war die Einhaltung von Regeln. Und so wurden gleich zu Beginn die "Kinderverträge" schriftlich festgehalten; Vereinbarungen, die das Zusammenleben und -spielen an den drei Tagen regeln sollten. "Es war toll", so Eva Warmuth, "wie die Kinder sich kreativ eingebracht haben". Und es gab einen schönen Nebeneffekt: Den Kindern wurde deutlich, wie schön man mit den einfachsten Materialen der Natur spielen kann. "Im Wald kann man richtig cool spielen", lautete so auch die Aussage der kleinen Marie, die wie die übrigen Teilnehmer mit viel Farbe im Gesicht und auf der Kleidung einen richtig glücklichen Eindruck machte.

 
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