
Gerade einmal ein Jahr ist vergangen, seit sich PrehKeyTec mit seinen etwas mehr als 40 Mitarbeitern in Mellrichstadt von der Unternehmensmutter Preh aus Bad Neustadt verabschiedet hat. Der Schritt in die Unabhängigkeit war notwendig geworden, weil sich das große Unternehmen ganz auf den Automotive-Bereich konzentrieren möchte. Bei PrehKeyTec in Mellrichstadt werden jedoch Tastaturen gefertigt, die bei der Preh GmbH nicht mehr ins Portfolio passten. Es sind Tastaturen nicht für den breiten Massenmarkt, sondern für professionelle Anwendungen. Und die sind mittlerweile weltweit im Einsatz.
Vor ziemlich genau einem Jahr wagte der Tastaturspezialist PrehKeyTec den Sprung in die vom Management geführte Selbstständigkeit. Mit innovativen und äußerst zuverlässigen Tastaturen für den professionellen Anwendungsbereich hat sich das Unternehmen längst in der ganzen Welt einen Namen gemacht. Im Jahre 2004 gegründet, zog der Betrieb drei Jahre später in die Räumlichkeiten am früheren Standort des Modeunternehmens René Lezard, dem das Gebäude bis heute gehört. Etabliert hat sich PrehKeyTec in diesen Jahren auf ganzer Linie. Mit bewährten Produkten, die perfekt auf individuelle Kundenwünsche programmiert werden können.
Insgesamt 51 Mitarbeiter hat PrehKeyTec am Hauptsitz in Mellrichstadt sowie an den Vertriebsstandorten nahe Paris und im US-Bundesstaat Illinois. „Weitere Vertriebsstandorte sind in Planung“, sagt Geschäftsführer Rolf H. Ilsemann und tippt auf einer gläsernen Tastatur den nächsten Chart auf der Leinwand an. Die klassische Tastatur auf Kunststoff ist nach wie vor das wichtigste Produkt von PrehKeyTec, doch die gläsernen Tastaturen, wie man sie im Consumerbereich von Tablet-Computern oder Smartphones kennt, die kommen auch zunehmend im professionellen Berufsalltag an.
Eine erste gläserne Tastatur mit Namen „HospiTouch“ wurde – wie der Name schon sagt – für den medizinischen Bereich entwickelt. „Die können Sie problemlos abwischen und desinfizieren“, sagt Ilsemann. Doch noch sind diese Tastaturen im breiteren Markt Zukunftsmusik für PrehKeyTec. Mit der ergonomischen und anwenderfreundlichen Tastatur und der Typenbezeichnung MCI 84 verdient das Unternehmen am meisten Geld. Zwischen 60 000 und 70 000 Tastaturen fertigt PrehKeyTec pro Jahr. Und das trotz computergestützter Fertigungsmaschinen auch noch zu einem großen Teil in Handarbeit.
Ein auch im professionellen Anwendungsbereich umkämpfter Markt, wie die Geschäftsführung vor einigen Jahren erfahren sollte. „Natürlich hat uns die Wirtschaftskrise voll erwischt“, sagt Geschäftsführer Karl Krenig. Gemeinsam mit seinem Managing-Partner Rolf H. Ilsemann steht er dem Unternehmen PrehKeyTec vor, und beide sind stolz darauf, dass damals zwar der Mitarbeiterstamm verkleinert werden musste, es jedoch keine Kündigungen gab, da die Preh GmbH am Standort Bad Neustadt kurz nach Ende der Krise wieder qualifiziertes Personal suchte.
In den Umsatzzahlen spiegelte sich die Krise jedoch bei PrehKeyTec deutlich wider. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 8,4 Millionen Euro. Im Jahr 2007 waren es zu Hochzeiten einmal 17,1 Millionen. Doch all das lässt Krenig hinter sich und blickt nach vorn. In diesem Jahr soll der Umsatz um satte 20 Prozent gesteigert werden. Auf knapp über zehn Millionen Euro. „Und wir haben uns in unseren Erwartungen noch zurückgehalten“, sagt der Geschäftsführer optimistisch. Ob dann auch die Mitarbeiterzahlen wieder steigen werden, das lässt Karl Krenig noch offen. Das hänge ganz von den weiteren Entwicklungen ab.
Mit der Qualität „Made in Mellrichstadt“ fährt PrehKeyTec bislang sehr gut. Von den Mitarbeitern wie auch von Kollege Computer wird jede einzelne Tastatur einer Endkontrolle unterzogen. Erst wenn diese absolviert ist, gibt es das Typenschild auf der Unterseite der Tastatur. Namhafte Unternehmen wie Aldi Nord verwenden Tastaturen von PrehKeyTec. Auch der Computerriese Fujitsu verlässt sich auf Tasten aus Mellrichstadt. Und auch an den Kassen der französischen Supermarktkette Carefour klickern Tastaturen von PrehKeyTec.
Beim Gang durch die Entwicklung bleiben Krenig und Ilsemann an einem Schreibtisch stehen, auf dem eine namhafte Computerzeitschrift liegt. Deren Titel: Touch oder Taste. Die klassische Taste bleibt das Hauptgeschäftsfeld von PrehKeyTec. Die gläserne Taste ist aber stark im Kommen.



