Eine solche Entlassfeier hat es an der Ignaz-Reder-Realschule noch nicht gegeben: In drei separaten Feiern nahmen die Schüler der Klassen 10a, 10b und 10c in der Oskar-Herbig-Halle ihre Abschlusszeugnisse in Empfang. Weitflächig über den großen Saal verteilt, waren sogenannte Familienbänke aufgestellt, so dass sich die Eltern mit ihren erfolgreichen Schulabgängern freuen konnten.
Dass alle 54 Absolventen ihren Schulabschluss geschafft haben, nannte Schulleiter Ulrich Kluge sehr beachtlich, denn die Vorbereitung auf die Prüfungen stand wegen der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen. Heute freue er sich, zu sehen, dass aus schüchternen Elfjährigen selbstbewusste und erfolgreiche junge Erwachsene geworden sind.
Was bleibt und was kommt
An die jungen Leute gerichtet, die sich nun nach der Schule neu orientieren müssen, richtete der Schulleiter die Frage, was bleibt und was kommt. Denn in der Realschule hätten die Jugendlichen nicht nur für die Schule, sondern eben sprichwörtlich fürs Leben gelernt. Wer sich nun frage, wofür er im Leben binomische Formeln braucht, dem stellte Kluge entgegen, dass alles Gelernte auch dazu geführt habe, dass die Schüler erkennen, wo ihre Interessen und Stärken liegen. "Ich hoffe aber, dass ihr an der Schule nicht nur fachliche Kompetenzen erworben habt, sondern auch persönliche und soziale", so der Rektor.
Und was sollen die Jugendlichen mitnehmen nach sechs Jahren Realschule? "Die Grundlagen für ein Leben in privatem Glück, beruflichem Erfolg und persönlicher Zufriedenheit", wünschte sich Kluge. Er lobte auch die Eltern, die ihre Kinder in der Schulzeit unterstützt haben und die sich nun mit ihnen über das Geleistete freuen dürfen.
Stolz sein auf das Erreichte
Bürgermeister Michael Kraus freute sich mit den Absolventen über die erworbene Mittlere Reife, auch wenn Covid 19 dem diesjährigen Jahrgang gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht habe. "Ihr musstet euch durch den Lockdown weitgehend selbstständig auf eure Prüfungen vorbereiten und habt es allen Widrigkeiten zum Trotz geschafft. Darauf könnt ihr stolz sein", lobte der Stadtchef.
Der Elternbeiratsvorsitzende Klaus Graf hatte für die Schüler ein süßes Geschenk dabei: einen Gutschein für die Eisdiele, um die Reserven wieder aufzutanken, nachdem es ja keine große Abschlussfeier gebe. "Corona hat das Schulleben auf den Kopf gestellt", machte er deutlich. Nach der Schließung der Schule waren die Absolventen geschockt, keiner wusste, wie es weitergeht.
Am 27. April dürften die Abschlussklassen wieder in die Schule kommen, aber von Normalität sei man weit entfernt gewesen. "Dennoch haben die Lehrer die Schüler sehr gut auf die Prüfungen vorbereitet", lobte er. Und an die Absolventen gewandt: "Geht selbstbewusst und zuversichtlich den Weg in euer neues Leben."
Ehrung der Klassenbesten
Schulleiter Ulrich Kluge und Klassenlehrer Ralf Bötsch überreichten den Absolventen der 10a ihre Abschlusszeugnisse. Besonders ausgezeichnet wurden die Klassenbeste Jenny Dankert aus Ostheim, die einen Notendurchschnitt von 1,09 erzielt hat, Rebekka Mack aus Mittelstreu mit einem Notendurchschnitt von 1,45 und Lukas Vonderlind aus Wasungen (2,0). Clara Schirber aus Oberstreu wurde für ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Sie hatte sich beim Projekt "Schüler betreuen Senioren" in St. Niklas besonders eingesetzt, war Streitschlichterin und auch bei allen Schulveranstaltungen sehr engagiert, wie Ulrich Kluge hervorhob.
Klassenlehrerin Carolin Köppe richtete bei der Zeugnisübergabe persönliche Worte an die Schüler der 10b. Besonders ausgezeichnet wurden die Klassenbeste Verena Grief aus Fladungen mit einem Notendurchschnitt von 1,92, Lara Wilk aus Urspringen (1,92) und Lisa Bergmann aus Sondheim/Rhön (2,0).
Benjamin Kilian hat die Schüler der 10c unterrichtet und freute sich mit seinen Zöglingen über den Abschluss. Als Klassenbeste ausgezeichnet wurden Lotta Körner aus Völkershausen mit einem Notendurchschnitt von 1,18, Sarah Gebhardt aus Mellrichstadt (1,73), Lena Niemetz aus Unsleben (1,82) und Lucie Kraus aus Sondheim/Rhön (2,0). Die Schülerinnen Sarah Gebhardt (Mellrichstadt) und Theresa Stäblein (Heufurt) wurden für ihr soziales Engagement geehrt. Sie haben beim Projekt "Schüler betreuen Senioren" wöchentlich Senioren im St.-Niklas-Heim besucht und waren als Tutorinnen Ansprechpartner für die Fünft- und Sechstklässler. Auch Schülersprecher Moritz Weiß aus Fladungen wurde für seinen Einsatz für seine Mitschüler und seinen Tutorendienst geehrt.