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Mellrichstadt
Mellrichstädter Gaudiwurm voller närrischer Höhepunkte
65 Gruppen zogen mit viel Helau durch die Stadt und sorgten für einen riesigen Faschingsspaß - Sogar ein weihnachtliches Motiv war zu bestaunen.
Einer von vielen Höhepunkten im Zug: der MKG-Wagen mit dem Prinzenpaar Andrea III. und Christian II. in ihrer Festung, den Elferräten, Gardemädchen und MKG-Präsident Volker Gue(links) im Konfettiregen.
Foto: Georg Will | Einer von vielen Höhepunkten im Zug: der MKG-Wagen mit dem Prinzenpaar Andrea III. und Christian II. in ihrer Festung, den Elferräten, Gardemädchen und MKG-Präsident Volker Gue(links) im Konfettiregen.
Bearbeitet von Georg Will
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:05 Uhr

Es ist schon grandios, was der Mellrichstädter Karnevalsverein (MKG) in der aktuellen Hochsaison auf die Beine stellt. Der Höhepunkt ist regelmäßig der große Gaudiwurm, dessen Organisation und Durchführung ein echter Kraftakt ist. Die fantasievoll gebauten Wägen, die lustigen bunten Fußgruppen und die schmissig aufspielenden Musikkapellen sorgten für einen riesigen Faschingsspaß. Kinder und Erwachsene freuten sich über die vielen Süßigkeiten und Knabbereien. Ein Großteil der Besucher erschien in fantasiereichen Verkleidungen und hübschen farbenfrohen Kostümen.

 

Keine Regentropfen

 

Die fünfzig Faschingswägen und fünfzehn Fußgruppen mit rund 1500 Zugteilnehmern kamen aus der näheren Region, die sich vom Grabfeld bis zur Hochrhön spannt und vom Saalegau bis an die Grenze nach Thüringen erstreckt. Der weithin bekannte größte Faschingszug Nordunterfrankens lockte rund 7000 Zuschauer in die Narrenhochburg. Das Wetter passte trotz wolkiger Eintrübung, es war mild und es wurde keiner nass geregnet.

Eine urige Fußgruppe aus Stooge zog viele Blicke auf sich.
Foto: Georg Will | Eine urige Fußgruppe aus Stooge zog viele Blicke auf sich.

Alles klappte wie am Schnürchen, denn rund 120 Helfer beim Kartenverkauf, der Zugeinteilung, an der Technik und an den zahlreichen Versorgungsständen sowie die Sicherheitskräfte der Feuerwehr, des THW, des BRK und des MHD, deren Teams auch nochmals jeweils zwanzig Personen umfassten, sorgten für einen geordneten Ablauf. Dank dieser zweihundert Unterstützer konnten sich die feierlaunigen Aktivisten und Besucher unbeschwert und nach Herzenslust austoben, übermütige Aktionen hielten sich in Grenzen, und es gab keine Unfälle. Lediglich die Rettungsdienste mussten ein paar junge Alkoholopfer behandeln.

 

Sambaklänge

 

Die befreundeten Faschingsvereine aus Sondheim, Ostheim, Mittelstreu, Wargolshausen, Aubstadt, Fladungen und Oberfladungen beteiligten sich mit ihren prächtigen Prinzenwägen und eleganten Garden. Angeführt wurde der Zug vom Bürgermeisterwagen und den Bandan Sambistas aus Hendungen, die von Anfang an mit ihren mitreißenden Perkussionsrhythmen für Stimmung sorgten. In gebührendem Abstand reihten sich dahinter die bunt kostümierten Musikanten aus Oberstreu, aus Frickenhausen und Mellrichstadt ein mit ihrer stimmungsvollen Life-Musik.

Die „Bierranhas“ traten als Bierflaschen im Riesen-Bierkasten der Bierranhas-Bräu in Erscheinung.
Foto: Georg Will | Die „Bierranhas“ traten als Bierflaschen im Riesen-Bierkasten der Bierranhas-Bräu in Erscheinung.

Viele Wägen hatten auch selbst Beschallungsanlagen an Bord und brachten sich mit wabernder lauter Pop- und Disko-Musik in Stimmung, vor allem die vielen teilnehmenden Jugendklubs und -gruppen. Sie kamen angereist aus Wargolshausen, Waltershausen, Wülfershausen, Sondheim/Grabfeld, Sondheim/Rhön, Filke, Strahlungen, Kleineibstadt, Mittelstreu, Oberstreu, Stetten (mit Roth), Ostheim, Stockheim, Höchheim, Aubstadt, Wollbach, Zimmerau, Sulzfeld, Lebenhan, Eussenhausen, Fladungen, Oberelsbach, Bastheim und Frickenhausen.

 

Themen mit Tiefgang

 

Die Wagenmotive und -themen waren bunt gemischt, einige politisch und umweltkritisch, die meisten aber nostalgisch oder auf Fantasiewelten, Fernreisen und Freizeitaktivitäten bezogen. Viele Wägen gefielen mit aufgemalten prägnanten witzigen oder provokativen Sprüchen. Der Exot unter den Wägen war ein mit sarkastischen Aufschriften und chinesischen Schriftzeichen bemalte Smog-Wagen. Ein ebenso bedenkliches Thema hatten die „Faschingsfreunde Rhön“ gewählt, die „Keine Gewalt gegen Retter“ forderten.

Die WaKaGe war gleich mit mehreren herrlichen Wägen und hübsch kostümierten Fußgruppen vertreten.
Foto: Georg Will | Die WaKaGe war gleich mit mehreren herrlichen Wägen und hübsch kostümierten Fußgruppen vertreten.

Ein ganz besonderer Augenschmaus waren die feschen Gardemädchen und die bunten Fußgruppen im Gaudiwurm. Sie lockerten den langen Zug auf und animierten die Zuschauer und Kinder zum Mitjubeln und zu Helau-Rufen. Besonders originell waren die „Bierranhas“ mit ihrem wandelnden Riesen-Bierkasten, die WaKaGe-Fußgruppe in ihrem „Fliegenden Neun-Loch-Teppich“, die altertümlichen „Hüter vom GAUGAU-Land“, die Stoogemer Waldhöhlenbewohner, die Heustreuer Hühnergruppe mit Eierwagen, die Abschter Schneemänner, die mittelalterliche Fußgruppe „Robin Hood vom (mysteriösen) OSVORWAL“ und ein Weihnachts-Rentierschlitten.

 

Feiern bis in die Nacht

 

Nach rund zwei Stunden Gaudiwurm-Stadtumrundung folgten viele Gäste dessen Schwanzende bis hin zur Oskar-Herbig-Halle, um dort ausgelassen bis in die Abendstunden hinein weiter zu feiern und nach Diskomusik zu tanzen, sowohl drinnen als auch draußen. Das war ein sehr langer und ein weiterer sehr erfolgreicher Tag für die MKG-Aktivisten, auf die bis einschließlich Aschermittwoch noch viel karnevalistische Arbeit wartet, ehe die Erholung naht.

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