Mächtig ins Schwitzen kam so manch eingefleischter Biker in seinem Lederoutfit bei der Motorrad-Demo gegen das Sonn- und Feiertag-Fahrverbot in Mellrichstadt. Und was gibt es da Schöneres, als sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen zu lassen. Unter dem Motto "In den Farben getrennt, in der Sache vereint" lud Privatveranstalter Nico Jacques gemeinsam mit seinem Organisationsteam, zu dem Silvana Guck, Ann-Kathrin Hillenbrand, Thomas Rath, Alexander Robert und Michael Fränger zählten, zu einer 53 Kilometer langen Protest-Rundfahrt durch das Rhöner Vorland und durch die Rhön selbst ein.
Dabei galt das Solidaritätsprinzip. Straßensperrungen wie bereits in Österreich? Für einen echten Biker sei dies unvorstellbar, denn gerade an den freien Tagen könne man sich dem "Lebensgefühl auf zwei Rädern" hingeben. Die soziale Komponente habe beim "Biken" einen wichtigen Stellenwert. Bei einem Verbot, würde der Sonntagsausflug, den man seit den Kindertagen aus der eigenen Familie kennt, nun leider ausfallen.
Poser werden nicht gebraucht
Aber Motorrad fahren ist grenzenlos und eine Leidenschaft, die nur durch die Straßenverkehrsordnung ausgebremst werden kann. Oder durch die neue angedachte Pegelgrenze von 80 Dezibel, was Tuning-Fans ärgern dürfte. Ein Motorrad müsse sich nach einem Motorrad anhören. "Wir brauchen aber auch keine "Poser" die ihre Maschinen bis in den roten Bereich drehen, dann wird es laut", so die Pressesprecherin der Veranstaltung, Silvana Guck, die auf die Vernunft der Biker baut. Dies Pegelgrenzen gesetzlich festzuschreiben sei der falsche Weg, betonte sie.
Die leidenschaftliche Motorradfahrerin vom Organisations-Team hob die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Bayerischen Roten Kreuz, der Polizei, den zahlreichen Helfern und vor allem mit den Mellrichstädter Bierranhas, die die Bewirtung am Festplatz übernahmen, hervor. Für Polizeihauptkommissar Elmar Hofmann war das Zeichen setzende Projekt eine spannende Sache: "Es können 500 bis 5000 Motorräder werden". Über den Radiosender Antenne Bayern und die sozialen Medien wurde tüchtig die Werbetrommel gerührt. Und so blieb die wirkliche Teilnehmerzahl bis zum Schluss offen. Laut Polizeibericht waren rund 1000 Kradfahrer zur Demonstration gekommen.
Gefühl von Freiheit und Abenteuer
Einsatzleiter der örtlichen Polizeidienststelle war Hauptkommissar Thomas Ebert. Er und sein Team hatten alles bestens im Griff, und nach letzten Anweisungen an die Road-Crew stand der geordneten Fahrt nichts mehr im Wege. Bürgermeister Michael Kraus steht hinter den Bikern. Er bemerkte in einer kurzen Ansprache, dass Motorradfahren ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer vermittle. Beim Blick auf die bestens gefüllte Streuobstwiese stellte er fest, dass dieser Zusammenhalt zeige, dass die Biker gegen Fahrverbote sind. Er wünschte viel Erfolg und hoffte, dass die geplante Beschränkung verhindert werden kann.
Aber nicht nur das Mellrichstädter Stadtoberhaupt, sondern auch die Bürger, die vielerorts die Straßen neugierig säumten, standen hinter den Bikern. "Viele haben nur ein Fahrzeug und das ist ihr Motorrad. Was wir aber genug haben, sind gesetzliche Einschränkungen", so ein Zaungast. Eine Beobachterin fügte an, dass man die ganze Woche hart arbeite und das Wochenende solle dem Spaß und Vergnügen gewidmet werden. Motorradfahren gehört dazu.
Über die große Resonanz erfreut
Angeführt von der Polizeistaffel aus Würzburg ging die motorisierte Demo los. Jüngst trafen sich fünfeinhalb Tausend Biker und Motorradfans zur Demo gegen das Fahrverbot in Schweinfurt. Nun wurde Mellrichstadt zum Mekka aller und es war auch ein Treffen alter Freunde. Die Klubzugehörigkeit wurde zur Nebensache und es ging um die Sache für sich, um die Vernunft. Das Team um Nico Jacques zeigte sich über die große Resonanz erfreut und baut nun auf das Einsehen der Politiker.
Wie Dienststellenleiter Elmar Hofmann in seinem Pressebericht mitteilt, fürhte die Tour über mehr als 50 Kilometer durch zehn Ortschaften des Landkreises. Im Vorfeld sei die angemeldete Versammlungsroute von den Behörden entsprechend besichtigt worden und es wurde ein Beschilderungsplan erstellt. Laut Hofmann waren bei den Absperrmaßnahmen unter anderem 73 Feuerwehrleute zur Absperrung eingesetzt worden. Die Versammlung wurde außerdem von 13 Mitarbeitern des Rettungsdienstes begleitet. Die Polizei hatte laut Auskunft des Dienststellenleiters knapp 50 Beamte aufgeboten, darunter zehn Kradfahrer und einen Polizeihubschrauber. "Die guten behördlichen Vorbereitungen sowie das vorbildliche Verhalten der Versammlungsteilnehmer trugen gemeinsam zu einer störungs- und vor allem unfallfreien Versammlung bei", heißt es im Polizeibericht abschließend.
Dieses Recht dürfen gleichermaßen Biker wie auch Menschen die sich vom Lärm gestört fühlen in Anspruch nehmen.
Ich finde, solange die Rowdys auf den Straßen unterwegs sind, sollte man tatsächlich über Einschränkungen nachdenken.
Denn die Pressesprecherin der Veranstaltung, Frau Silvana Guck verrechnet sich, wenn sie auf die Vernunft der Biker baut!
Also ich bin dafür die Regeln für die Biker zu verschärfen!