Zwei Jahre Abstinenz sind eine lange Zeit. Zwei Jahre, in denen kein Frühlingsmarkt in Mellrichstadt stattfinden durfte. Am vergangenen Sonntag durfte dies nun wieder sein und war sofort ein riesiger Erfolg. In jeder Hinsicht hatte der "Mellerschter Frühling" seinem Namen aller Ehre gemacht.
Da war einmal das traumhafte Bilderbuchwetter mit strahlendem frühlingshaftem Sonnenschein ohne eine einzige Wolke am Himmel. Dies zauberte Alt und Jung ein Lächeln ins Gesicht, die Lust auf Eis war allseits sichtbar und der frühlingshafte Optimismus bei Besuchern und Händlern spürbar.
Da war zum anderen das Ende des gefühlt ewigen Lockdowns. Man sah sich mal wieder zufällig in der Stadt auf der Straße. Die Stadt und das "Aktive Mellrichstadt" durften mal wieder anpacken – und alles gelang. Die Händler und Geschäfte versprühten beste Laune. Blaskapellen unterhielten auf der Bühne ein großes Publikum.
45 Marktstände
Und zuletzt war da das Konzept des "Mellerschter Frühlings", das voll aufgegangen ist. Wie Brigitte Proß, die Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Aktives Mellrichstadt, berichtet, musste man viele neue Händler werben, da viele ehemalige Händler nach zwei Jahren Pandemie aufgegeben hatten. Herausgekommen war eine bunte Mischung an 45 Marktständen, die den Nerv der Besucher trafen. Die Geschäfte in der Innenstadt putzten sich heraus und öffneten ihre Pforten. Und auch einige Gewerbetreibende, die ihre Geschäftsräume eigentlich außerhalb der Stadtmauer hatten, wie zum Beispiel zwei Autohäuser, bekamen die Gelegenheit, sich in der Innenstadt zu präsentieren.
Auftakt ein Standkonzert
Los ging es schon morgens um 11 Uhr mit dem Standkonzert des Musikvereins Gartenstadt auf der Marktplatzbühne. Gleichzeitig war dies der gelungene Auftakt für die Serie der Standkonzerte am Sonntagmorgen auf dem Marktplatz. "Und der Marktplatz war schon vor Mittag sehr gut gefüllt", resümierte Brigitte Proß äußerst zufrieden. Die Gäste haben die Möglichkeit genutzt, in der Stadt Mittag zu essen und dann einen Einkaufsbummel zu unternehmen oder die Ausstellung zu "Festen und Bräuchen in Unterfranken" im Bürgerhaus beziehungsweise die Kunstausstellung "Resonare" in der Kreisgalerie zu bestaunen.
Durch eine großzügige Verteilung der Standplätze wurde darauf geachtet, dass die Besucher einerseits Abstand halten, andererseits für ein Pläuschchen stehen bleiben konnten. Man hatte sich ja schon lange nicht mehr gesehen. Sehr gute angenommen wurde das Frühlingsquiz am Aktionsstand des Aktiven Mellrichstadts am Bürgerhaus. Musikalisch gelang es am Nachmittag sowohl den "Grenzgängern" als auch dem Musikverein Strahlungen, das Publikum zu begeistern. Bei fränkischen, italienischen oder asiatischen Spezialitäten oder einem kühlen "Blonden" ging das noch viel besser.
Erlös für die Ukraine
Eine ganze "Flohmarktmeile" war im Brügel aufgebaut. Hier herrschte ebenfalls sehr großer Andrang. An zahlreichen Ständen wurde in diesem Innenstadtteil um Spielsachen, Bücher, allerlei Nützliches und Krimskrams gehandelt und gefeilscht. Weniger gefeilscht wurde bei den zahlreichen Ständen, die den Erlös zu 100 Prozent an die Ukraine-Hilfe spenden werden. Die riesige Hilfsbereitschaft von Standbetreibern und Gästen war deutlich spürbar. Zwei Jahre Abstinenz vom "Mellerschter Frühling", da waren sich alle einig, möchte niemand mehr erleben.