Lange hat die Gemeinde Bastheim eine Sanierung der maroden Gassen im Ortskern wegen der hohen Kosten vor sich hergeschoben. Nun soll das Vorhaben angegangen werden, indem die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm beantragt wird. Der Auslöser hängt aber nicht unmittelbar mit den ramponierten Straßen zusammen.
Bürgermeisterin Anja Seufert berichtete bei der Gemeinderatssitzung, wie sie sich um eine Förderung für eine Sanierung des Sebastiansbrunnens bemüht hat. Im Amt für ländliche Entwicklung in Würzburg habe man ihr deutlich gemacht, dass eine Einzelförderung nicht in Frage komme. Eine finanzielle Unterstützung könne es nur im Rahmen einer Dorferneuerung geben, die das gesamte Areal um den Dorfplatz und die angrenzenden Gasse einbezieht. Weil die Zeit für eine Brunneninstandsetzung dränge – im Jahr 2022 wird der Brunnen 125 Jahre alt –, könne das Einzelvorhaben eventuell vorgezogen werden. Die Gemeinde müsse auf jeden Fall deutlich machen, dass die Bevölkerung in das Verfahren mit Arbeitsgruppen und entsprechender Schulung deren Mitglieder einbezogen werde.
Den Ortskern wieder attraktiv machen
Frank Scheuerer war sofort bei der Sache. "Auf jeden Fall", meinte der Gemeinderat und schilderte als Anwohner die unsägliche Lärmbelästigung durch den Verkehr in der Straße. Er forderte, dass Wohnen im Innenort endlich attraktiv gemacht wird, damit der Ortskern nicht verödet. Die Bürgermeisterin machte darauf aufmerksam, dass eine Aufnahme in das Verfahren noch Jahre dauern könnte, doch das Gremium war einhellig der Meinung, dass die Gelegenheit beim Schopf gefasst werden müsste.
Nachdem sich Bastheim vor geraumer Zeit noch mit der Ausweisung von Bauland zurückgehalten hat, schlägt die Gemeinde nun einen anderen Kurs ein und will gleich mehrere Flächen baureif machen. In Wechterswinkel soll das Baugebiet "Auszugsäcker" vergrößert werden. Architekt Alexander Albert hatte dazu einen ersten Entwurf für das Baugebiet ausgearbeitet, den er dem Gremium jetzt vorstellte. Darin sind 16 Bauplätze mit Flächen zwischen 750 bis 940 Quadratmeter vorgesehen.
So viel Freiheit wie möglich für Bauherren
Neun Parzellen sollen am "Heiligen Eller" entstehen, fuhr der Architekt fort und schloss seine Pläne für das Baugebiet in Bastheim gleich an. Die Festsetzungen in den beiden Wohngebieten sollten nahezu identisch sein und den Bauherren so viel Freiheit wie möglich zusichern. Eine angekündigte Vorstellung eines Entwurfs für eine Erweiterung des Gewerbegebiets "Mühltor" wurde zurückgestellt. Die Gemeinderäte befürworteten die Pläne und beauftragten den Architekten, die Pläne weiter zu konkretisieren.
Die Einsicht zur notwendigen Schaffung von Wohnraum stand auch Pate, als das Gremium sich mit einer Bauvoranfrage in Geckenau auseinandersetzte. Dort sollen drei Reihenhäuser auf einem Grundstück entstehen, auf dem eine solch dichte Bebauung eigentlich nicht vorgesehen war. Wenn einige Gestaltungsvorgaben der Gemeinde berücksichtigt werden, damit der Baukörper gefälliger ausfällt, soll das Vorhaben auch befürwortet werden, befanden die Gemeinderäte.
Aufträge für den Dorfladen vergeben
Im weiteren Verlauf vergab das Gremium dann eine Reihe von Aufträgen. Für den Umbau des Dorfladens fielen mehrere Posten an. Das Versetzen von Stahlbetonmauerscheiben soll von der Firma Behringer für 5500 Euro vorgenommen werden, Fenster und Türen werden für 8300 Euro von der Firma Seufert-Niklaus aus Bastheim installiert und 18 000 Euro soll der Fassadenanstrich der Firma Krämer aus Bastheim kosten.
An der Alten Schule in Unterwaldbehrungen kommt die Firma Pohl bei der Terrazzosanierung für 3600 Euro zum Zug; Elektroarbeiten wurden für 14 000 Euro an die Firma Stumpff, Ostheim, vergeben und Malerarbeiten an die Firma Fischer, Unterwaldbehrungen, für 28 000 Euro; Fliesenarbeiten für 9000 Euro erledigt die Firma Fritzges, Unterwaldbehrungen, und Heizungsarbeiten die Firma Gue, Mellrichstadt, für 30 000 Euro.
Neue Waschmaschine, höhere Gebühren
Ein heikles Thema war die Beschaffung einer neuen Waschmaschine für das Waschhaus in Rödles, weil in der Vergangenheit immer wieder der Sinn einer solchen Einrichtung in Zweifel gezogen worden war. Das Gremium stimmte aber unter der Maßgabe einem Kauf zu, dass die Benutzungsgebühren deutlich angehoben werden. Außerdem erweiterte das Gremium die Abgasanlage für das Feuerwehrgerätehaus in Bastheim für 4000 Euro.