Die Vorstellung eines Betriebskonzepts für das Schullandheim Rappershausen war der Hauptpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Hendungen. Frank Heimerl von der Krause & Böttcher Bildungsstättenberatung GmbH (Hersbruck) stand den Gemeinderäten dabei Rede und Antwort. Im Vorfeld war schon vor längerem von der Gemeinde ein Betriebs-Check in Auftrag gegeben worden. Hintergrund ist das Bemühen, das Schullandheim so auszurichten, dass die Jahresbilanz künftig möglichst keine roten Zahlen mehr aufweist und eine hohe Belegungsquote erreicht wird, um das langfristige Fortbestehen der beliebten sozialen Einrichtung zu sichern.
Dabei wurden im Beisein von VG-Geschäftsstellenleiter Peter Hehn und Heimleiterin Kerstin Kießner viele Einzelheiten zur Wirtschaftlichkeit, zur Konkurrenzfähigkeit und zum Programmangebot offen diskutiert. Denn die Gemeinderäte hatten viele Fragen zu den detailliert dargestellten Analyseergebnissen auf 33 Seiten. Diese führten dazu, dass Frank Heimerl seine Analyse auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2019 noch aktualisieren wird. Letztendlich fiel das Fazit relativ positiv aus. Dennoch gab es sechs konkrete Handlungsempfehlungen.
Weitere Programmpunkte in den Wintermonaten geplant
Bezüglich des Gesamtzustands des Gebäudes wurden ein paar verschönernde Renovierungsmaßnahmen vorgeschlagen und die Schaffung von einem oder zwei weiteren Leiterzimmern (derzeit sieben). Trotz ansprechender Website und Social-Media-Präsenz wurden weitere Werbemaßnahmen für das Schullandheim empfohlen, um eine Steigerung der Auslastung zu erreichen. Denn im Betrachtungsjahr 2019 gab es an 175 Tagen keine Belegung. Deshalb sollten die schwach belegten Wintermonate durch weitere Programmangebote gestärkt werden.
Da im Vergleich zu relevanten Konkurrenzeinrichtungen die Preisgestaltung unter dem Durchschnitt liegt und weil es krisenbedingt zu erheblichen Kostensteigerungen kam, sollte man über eine wettbewerbsfähige Preisanpassung für das Schullandheim nachdenken. Dazu ist man laut Bürgermeister Florian Liening-Ewert sowieso ab 2024 gezwungen, zunächst wolle man aber erst das Rechnungsergebnis des laufenden Jahres abwarten.
Aus Sicht des Experten wurden aus Vergleichbarkeitsgründen noch ein paar Anmerkungen zur Personalstruktur gemacht und buchhalterische Tipps gegeben. Aus den lebhaften Nachfragen und Einwänden der Gemeinderäte war zu ersehen, dass man alles tun wolle, um die Wirtschaftlichkeit und das Fortbestehen des Schullandheims Rappershausen zu erhalten.
Brunnen am Platz am Dorfgrabenweg wurde restauriert
Der Bürgermeister gab noch bekannt, dass der für den neu angelegten Platz am Dorfgrabenweg vorgesehene Brunnen restauriert wurde und zum Transferieren und Aufstellen durch die beauftragte Firma an der Mehrzweckhalle bereitstehe. Mit dem bestellten Pavillon wird die Platzgestaltung dann endlich zum Abschluss gebracht werden. "Schon jetzt könne man sagen: Der Platz ist sehr schön geworden", so Liening-Ewert.
Für die Anschaffung einer elektronischen Trefferaufnahme hat der Schützenverein Hendungen eine Förderung beim Freistaat Bayern beantragt. Die Aufstellung werde der Verein überwiegend in Eigenleistung vornehmen, die Kosten für Verputzerarbeiten wird die Gemeinde tragen.
Zum Thema "Tinyhouses" sind viele Fragen in Hendungen noch ungeklärt. "Der Bebauungsplan sieht das nicht vor", sagte das Gemeindeoberhaupt. Bevor man eine Änderung in Erwägung zieht, müsse man Detailfragen erst mit der Kreisbaubehörde klären.
Rechnungsergebnis 2022 und Finanzplanung mit Investitionsprogramm
Aus zwei nichtöffentlichen Sitzungen im Juni und Juli gab Liening-Ewert Beschlüsse für die Öffentlichkeit bekannt: Die Verpachtung der gemeindeeigenen landwirtschaftlichen Grundstücke in der Gemarkung Rappershausen wird öffentlich ausgeschrieben. Für den geplanten Umbau des Bauhofs Hendungen wurde das Ingenieurbüro Albus damit beauftragt, die statische Berechnung sowie die Berechnung des Wärmeschutzes vorzunehmen.
Dem Ratsgremium wurde schließlich noch das Rechnungsergebnis des Haushaltsjahrs 2022 bekanntgegeben. Es kam zu einer Überschreitung der Bewirtschaftungskosten der Mehrzweckhalle von 12.160 Euro wegen der enorm gestiegenen Ölpreise. Der Finanzplan mit Investitionsprogramm für die Haushaltsjahre 2024 bis 2026 wurde mit klarer Mehrheit angenommen, zumal laut Peter Hehn bei konkretem Bedarf noch Änderungen vorgenommen werden können.