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Mehr Artenvielfalt und weniger Lupine in Rhön-Grabfeld
Eines der Kernziele des Landschaftspflegeverbands ist das Zurückdrängen der Lupine in den Hochlagen der Rhön.
Foto: Stefan Kritzer | Eines der Kernziele des Landschaftspflegeverbands ist das Zurückdrängen der Lupine in den Hochlagen der Rhön.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 02.08.2021 02:17 Uhr

Einen sechsstelligen Betrag investiert der Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld alljährlich in den Erhalt der hiesigen (Kultur-) Landschaft. Bei der Mitgliederversammlung in der Festhalle wurde das Maßnahmenpaket für das aktuelle und das kommende Jahr festgezurrt. Die besonderen Schwerpunkte liegen hierbei nach wie vor auf dem Kampf gegen die Lupine in der hohen Rhön, dem Zurückdrängen von Verbuschungen vor allem auf und rund um Magerrasenflächen und dem Entfernen von allzu vielen Gehölzen.

Zur Mitgliederversammlung gab es in einem Vortrag obendrein eindrückliche Worte: Das derzeit vielfach zitierte Schlagwort der Biodiversität umschreibt das Wechselspiel zwischen Artenvielfalt, genetischer Vielfalt und Lebensraum. Ist auch nur einer dieser Faktoren beeinträchtigt, auch nur in einem kleinen Detail, hat das Auswirkungen auf alle anderen Bereiche. Heute findet die Biodiversität immer mehr Beachtung, was sich auch dadurch kenntlich macht, dass die bayerischen Landkreise Biodiversitätsbeauftragte einstellen. In Rhön und Grabfeld hat sich Larissa Renninger dieser Aufgabe verschrieben und mit ihrem Vortrag in der Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands für Aufmerksamkeit gesorgt.

Corona, eine weltweite Rezession, die Klimakrise und das damit verbundene Artensterben. Larissa Renninger definierte die globalen Missstände auf ihr Betätigungsfeld in Rhön und Grabfeld herunter. "Nur mal um zu verdeutlichen, welchen Aufgaben vor uns liegen."

Finanzierung der Maßnahmen des Verbandes

Da kommen die Handlungsspielräume und Maßnahmen des Landschaftspflegeverbands gerade recht. Geschäftsführerin Dr. Susanne Wüst stellte nach den einleitenden Worten des Vorsitzenden Georg Rath die getätigten Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre vor, die im wesentlichen auch in Zukunft weiter geführt werden. Aus Mitgliedsbeiträgen und überwiegend aus Zuwendungen der Staatsregierung kann der Landschaftspflegeverband eine große Zahl an solchen Maßnahmen auch weiterhin finanzieren. Dazu gehören neben dem allsommerlichen Kampf gegen die Lupine in der hohen Rhön mit Sense, Schafen und Ziegen auch der Erhalt von Magerrasenflächen. Wo diese zu verbuschen drohen, schreitet der Landschaftspflegeverband ein. Der westliche Hang des Höhberges nahe Burglauer soll in diesem Jahr eine umfangreiche Pflege erhalten. Aktuell unterstützt werden soll zudem die Bildung und Ausweitung eines kleinen Moores bei Hendungen. Dort werden Gehölze entfernt und gleichzeitig ein Kanal aufgestaut, damit sich das Moor langsam ausweiten kann.

Neu im Team des Landschaftspflegeverbands ist Hannelore Rundell, die von Susanne Wüst vorgestellt wurde. Bei den Arbeiten des Verbands gilt es zudem die neuen Verrechnungssätze zu beachten. In Sachen Entlohnung orientiert sich der Verband an den Vorgaben des Maschinenrings Rhön-Grabfeld.

Auf Nachfrage des Vorsitzenden des Bund Naturschutz im Landkreis, Helmut Bär, zeigte sich Susanne Wüst interessiert in Sachen Freiflächenfotovoltaikanlagen. Die derzeit viel diskutierten und umstrittenen Solarparks könnten für den Landschaftspflegeverband ein künftiges Betätigungsfeld werden. In Sachen Biodiversität vermutet die Geschäftsführerin diesbezüglich eine Win-win-Situation.

 
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