Ein Witze erzählender Bischof Friedhelm Hofmann war das Highlight der jüngsten Ausgabe von „Breezel, Bier un domm‘s Gebabbel“ im Gästehaus Wargolshausen. Fredi Breunig zog mit vielen neuen Programmpunkten wieder alle Register und erfreute das Publikum mit seinen persönlichen Betrachtungen zum Weltgeschehen, den Franken an sich und den Eigenheiten der Menschen. Dabei bezog er das Publikum immer wieder mit ein, sodass gleich eine entspannte Atmosphäre entstand.
Die Sommerhitze, bei der es auf dem Kreuzberg mehr Weihwasser gab als Regen, der neue Hochwasserschutz an der Bad Neustädter Brend, genannt „Betonausstellung mit eingebautem Aquarium“, Rhönschafliebhaber, die ihre geretteten Herden „zum fressen gern“ haben, Griechenland- und Flüchtlingskrise lieferten viel Stoff für das Programm des Kabarettisten. Der bekennende Intensiv-Zeitungsleser befasste sich mit einer „Purzel-Feuerwehr“, bei der die Mitglieder anscheinend den ersten Rausch haben, bevor sie zu den „Drei-Königen“ gehen können, mit Kindern, die sich über Hausarrest freuen und das Phänomen, dass es keine Muslimischen Eskimos gibt. „Kein Wunder, sie würden im Ramadan verhungern“, folgerte Breunig, denn dann darf von Sonnenaufgang bis -untergang nichts gegessen werden.
Mit Witzen, Anekdoten, kuriosen Bildern und Stilblüten unterhielt Breunig das Publikum, er blickte aber auch auf seine eigene Schulzeit zurück, die vor genau 50 Jahren begann. Zu diesem Programmpunkt hatte er die sechs ABC-Schützen aus Wargolshausen auf die Bühne eingeladen, zwei davon hatten Zeit und beantworteten seine Fragen. Früher waren überwiegend nützliche Gegenstände in den Schultüten, heute wandern auch Spielzeug und Süßigkeiten hinein, stellte Breunig fest. Mariella Büttner und Colin Graf führten ihre Schultaschen und Schultüten vor und bestätigten, dass sie sich auf den neuen Lebensabschnitt freuen. „Altdeutsche Geschenke“ wie Katzenzungen und Schokoplätzchen gab es für die zukünftigen Schüler, dazu viel Applaus vom Publikum.
Als „Hipp-Kinderforscher“ tischte Breunig seine neuesten Ergebnisse auf: Babys, die noch nicht sprechen können, seien in der Lage nach kurzem Training auf Tafeln zu deuten und sich so zu äußern. Verkehrsschilder sind dafür gut nutzbar, führte der „Professor“ vor.
Fragen wie „wer soll dich trösten, Mama oder Papa (Achtungsschilder Hirsch und Kuh), warum weinst du? (“Engpass„ für Verstopfung, H wie Haltestelle für “Hose voll„) oder wo ist Papa? (Baustelle) können so schnell geklärt werden.
Höhepunkt des Vormittags war der Überraschungsgast, einer, der nie lügen darf, wie Breunig erfreut feststellte. Ihm bestätigten die auf die Frage vorbereiteten Zuschauer, dass sie fast alle in der Vorabendmesse oder in der Frühmesse waren – den Bischof hat's gefreut. Er empfing vor 23 Jahren die Bischofsweihe und hatte deshalb schon am frühen Morgen eine Messe zelebriert. Mit einer gelben Bowle und einem gelben Mikro, weil gelb und weiß die Farben der Kirche sind, hatte Breunig den Bischof empfangen, um sich gleich zu erkundigen, ob aus Katholiken, die an einer Demonstration teilnehmen, Protestanten werden.
Geboren in Köln-Lindenthal, hat der Bischof den Humor praktisch in die Wiege gelegt bekommen, den bewies er beim Erzählen einiger Witze und Anekdoten. Bei der letzten Närrischen Weinprobe hatte er einen kurzen Auftritt. Wie sieht er den Unterschied beim Karneval? Den Franken bescheinigte er, im Fasching die besseren Reden vorweisen zu können, dafür sei die Musik der Kölner schmissiger. Der Bischof versprach, die ihm bis dahin unbekannte kleinste Kirchengemeinde im Dekanat zu besuchen (Brüchs mit 47 Katholiken und zwei Kirchen). Er blieb noch eine Weile nach der Vorstellung im Gästehaus und genoss die fröhliche Atmosphäre.
Ansgar Büttner, Vorsitzender der ausrichtenden Vereinsgemeinschaft, bedankte sich bei Breunig mit einer kleinen Schultüte, der Bischof erhielt eine Spende für einen guten Zweck und eine Ortschronik. Wie Büttner berichtete, hatten Breunig und er die Idee für den kabarettistischen Frühschoppen auf einer Wallfahrt nach Bad Königshofen, auf dem Rückweg fiel ihnen auch ein interessanter Titel ein. Seitdem findet „Breezel, Bier un domm's Gebabbel“ zweimal jährlich im Gästehaus statt. Der Erlös der ausverkauften Veranstaltung kommt der Vereinsgemeinschaft zugute, die sich um den Erhalt des Gästehauses kümmert.