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Herschfeld
Medizinische Versorgung in der Ukraine verbessern
Brauchtum und Tradition werden in der ungarischen Bevölkerung, die in der Ukraine eine Minderheit ist, nach wie vor hoch gehalten und gefeiert. So beim traditionellen Jahresfest in der Stadt Visk.
Foto: Hanns Friedrich | Brauchtum und Tradition werden in der ungarischen Bevölkerung, die in der Ukraine eine Minderheit ist, nach wie vor hoch gehalten und gefeiert. So beim traditionellen Jahresfest in der Stadt Visk.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 13.07.2020 14:52 Uhr

"Wir sind zwar nur ein kleiner Verein mit 21 Mitgliedern, aber wir können durchaus stolz auf das sein, was hier geleistet wird." Ein Lob von Klaus Höhn, Vorsitzender des Vereins "Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth" bei der Jahresversammlung in Herschfeld. Dies vor allem im Hinblick auf ein Projekt in der Stadt Visk in der Ukraine. Hier lebt eine Minderheit der ungarischen Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen und braucht dringend Unterstützung. Gemeinsam mit der ungarischen Caritas unterstützt der Verein seit vielen Jahren diese Menschen.

In Visk entsteht jetzt ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) im Kleinformat. Die Idee liegt Klaus Höhn schon seit über einem Jahr am Herzen. Dank seiner Hartnäckigkeit kam es nun zum großen Durchbruch. Jetzt wurde der Vertrag mit der Stadt Visk konkretisiert und mit Dr. Sergé Kovács konnte ein medizinischer Leiter des Projekts gefunden werden. Mittlerweile ist dies auch vom Stadtparlament beschlossen und die ersten Arbeiten an den Räumlichkeiten wurden vorgenommen. Erfreulich: Ein Bauunternehmer aus Visk hat zugesagt, auch wenn die notwendigen finanziellen Mittel der Stadt noch nicht vorliegen, mit den Arbeiten auf eigene Regie zu beginnen. Er habe so viel Glück im Leben gehabt, dass er dies an die Ärmsten der Armen zurück geben möchte.

Bewohner werden kostenlos behandelt

Das neue MVZ entsteht in einem Krankenhausbereich und verfügt über zwei Untersuchungszimmer, einen Warte- und Sanitärbereich, sowie die Verwaltung. Bereits im September soll das Versorgungszentrum seinen Betrieb aufnehmen. Die Betreuung übernehmen Schwestern mit Hebammenausbildung, die von der Caritas Hungarica bezahlt werden. Das bedeutet, dass sie völlig kostenfrei die Bewohner von Visk und Umgebung behandeln. Sofern ärztliche Leistungen zu Therapien notwendig sind, werden diese dann in Ungarn von ungarischen Ärzten durchgeführt. Die Bezahlung übernimmt die Caritas Hungarica. "So wird alles getan, um die desolate medizinische Situation in der Region Transkarpatien etwas abzumildern."

Für Klaus Höhn ist es nicht nachvollziehbar, dass gerade Kinder sowie Schwangere und junge Mütter vor, während und nach der Geburt völlig auf sich alleine gestellt sind. Kein Wunder, dass dies oftmals zu schwerwiegenden Komplikationen führt. "Da es nach der Geburt keine Nachsorge gibt, werden reparable Schäden im Laufe der Zeit irreparabel."

Rückblickend auf das vergangene Jahr nannte Klaus Höhn 16 Transporte mit knapp 104 Tonnen Hilfsgütern. Acht Mitglieder des Vereins sowie fünf Kameraden der ungarischen Malteser waren rund eine Woche im Einsatz. Rund 600 Stunden wurden geleistet.

Sabine Sturdevant ist neue Schatzmeisterin

Dem Bericht des Vorsitzenden folgte der Kassenbericht von Schatzmeisterin Hiltrud Trilsch, Kassenprüfer Hermann Büttner und Gudrun Zalachowski bestätigten ihr eine einwandfreie geführte Kasse. Klaus Höhn dankte der Schatzmeisterin, die mehr als sieben Jahre dieses Amt inne hatte und aus persönlichen Gründen dies nicht mehr weiter führen kann. In Sabine Sturdevant fand man aber eine Nachfolgerin. 

In seinem Ausblick sagte Klaus Höhn, dass er seine Besuche in Budapest und der Ukraine auf zwingend notwendige Themen beschränken werde, wenn die laufenden Projekte abgewickelt sind. Informiert hat er, dass in der Ukraine ein Zweigverein der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth entstehen soll. Die Personalkosten übernimmt der ungarische Staat. Damit wird es einfacher, Hilfstransporte in die Ukraine durchzuführen. Weil in diesem Jahr die ungarische Caritas 100 Jahre alt wird, ist geplant, 100 Fahrräder als Spende nach Ungarn zu schicken. Um das Hilfsprogramm zu unterstützen, bittet die Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth um Fahrradspenden. Notwendig sind aber auch weiterhin medizinische Geräte und Geldspenden.

Informationen gibt es bei Klaus Höhn in Hohenroth, den Sammelstellen in Hausen/Rhön (Schlossbergstraße 9), in Hohenroth (Veitsberg 19), in Mellrichstadt (Roßbachstraße 63) oder auch in Aub (Kleines Dorf 14). Wer die Hilfsaktion finanziell unterstützen möchte, kann dies bei der Sparkasse Bad Neustadt IBAN DE65 793 530 900 011 097 680 unter dem Stichwort "Ungarnhilfe" tun.

Die ungarische Bevölkerung in der Ukraine lebt in ärmlichen Verhältnissen. Pferdefuhrwerke sind in den Ortschaften noch an der Tagesordnung.
Foto: Hanns Friedrich | Die ungarische Bevölkerung in der Ukraine lebt in ärmlichen Verhältnissen. Pferdefuhrwerke sind in den Ortschaften noch an der Tagesordnung.
 
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