
Gerüchte gab es schon lange, Bestätigung von offizieller Seite dagegen nicht. Jetzt ist klar, Media Markt wird in die Meininger Straße ziehen - in den Neubau der Sparkasse, auf dem Gelände der Bank gegenüber von Kaufland. Als sich der Stadtrat mit dem Bauantrag der Sparkasse für das Gelände beschäftigte, fiel der Name Media Markt zwar nicht explizit, aber auf den an die Wand geworfenen Plänen prangte in firmentypischem Rot der Name Media Markt.
Das neue Gebäude in der Meininger Straße wird aber nicht nur dem Media Markt Platz bieten. Denn der Neubau hat drei Geschosse, nur im Erdgeschoss wird der Elektrofachmarkt einziehen mit einer Verkaufsfläche von knapp 1000 Quadratmetern und den dazugehörigen Nebenräumen. Das Gebäude mit einer Länge von 77 Metern und einer Breite von 24 Metern bietet in den beiden darüber liegenden Obergeschossen Büroeinheiten, im zweiten Geschoss ist zudem das Sparkassenforum vorgesehen. 129 Stellplätze bieten den Besuchern Platz zum Parken. Einer davon wird ein Stellplatz mit Eektro-Ladestation sein.
Nebenzentrum wird attraktiver
Das neue Gebäude wird nicht so massiv wirken wie der alte Pfeuffer-Bau, stellte Bürgermeister Bruno Altrichter fest. Die Planung passt aus seiner Sicht sehr gut in das Gebiet, das sich an die neue Brendbrücke anschließt und damit die "Brücke zur Altstadt" aufwerte. Dadurch gewinne das Nebenzentrum an Attraktivität _ und damit die gesamte Stadt.
Was dem Bürgermeister ebenso wie allen Vertretern der Stadtratsfraktionen besonders gut gefällt, ist die aufgelockerte Gestaltung des Vorplatzes mit Sitzgelegenheiten entlang der Meininger Straße. Die passt nach Ansicht der Stadträte sehr gut zu dem Platz auf der anderen Straßenseite vor Kaufland.

Photovoltaik für Kühlung
Von einer Aufwertung für die Meininger Straße sprach Karl Breitenbücher, und von einer sehr gelungenen Planung. Ob die Parkplätze versiegelt seien, wollte er wissen. Er schlug außerdem vor, das Dach zu begrünen. Dazu sagte Architekt Dominik Wukowojac aus Mellrichstadt, dass die versickerungsfähige Ausführung geplant sei, wo immer sie möglich ist. Zur Begrünung des Daches führte er allerdings an, dass schon ein Drittel des Daches mit Technik belegt sei, für einen weiteren Teil denke man über eine Photovoltaikanlage nach, die sehr gut für die Kühlung des Gebäudes eingesetzt werden könne. Man müsse dann halt schauen, ob noch Platz für Begrünung bleibt.
Als Bereicherung für die Stadt bezeichnete Gudrun Hellmuth den geplanten Bau. Sie stellte allerdings die Frage, warum die Einfahrt auf das Gelände von der Franz-Marschall-Straße aus geplant sei. Das erklärte der Architekt mit logistischen Gründen auf dem Gelände. Der Bürgermeister erklärte außerdem, dass für die Einfahrt eine dritte Spur zum Abbiegen auf das Gelände geplant sei.
Zusätzliche Abbiegespur
Bastian Steinbach zeigte sich sehr erfreut, dass mit dem Neubau die "Brücke zur Altstadt" weitergeführt wird. Janis Heller sprach von einem gelungenen Projekt, das wunderbar an diese Stelle in der Meininger Straß passe. Der Stadtrat stimmt schließlich einstimmig für das Projekt.
Wie Sparkassendirektor Georg Straub auf Anfrage dieser Redaktion erklärte, werden die Bauarbeiten voraussichtlich Ende April, Anfang Mai beginnen. Wenn alles wie geplant läuft, könnte dann Ende 2020, Anfang 2021 der Neubau vollendet sein. Wie Straub betont, sollen bei dem Projekt in erster Linie heimische Betriebe beschäftigt werden.
Bevor der Stadtrat den Neubau absegnete, änderten die Mandatsträger dafür den entsprechenden Bebauungsplan "Altstadt und Nähebereich". Dabei kam unter anderem der Hinweis der Wasserrechtsverwaltung am Landratsamt, dass sich das Gelände noch im Überschwemmungsgebiet der Saale befindet. Außerdem seien wegen des Heilquellenschutzgebietes Grabungen mit mehr als drei Metern Tiefe nur mit Genehmigung erlaubt. Das Wasserwirtschaftsamt stellte aber auch fest, dass das Gelände mit Abschluss des zweiten Abschnitts der Hochwasserfreilegung dann hochwasserfrei sei.