
Gespannt waren die zahlreichen Zuschauer beim Sonnenwendfeuer in Niederlauer auf die Kunstaktion von Herbert „Jimmy“ Fell. Nach der öffentlichen Diskussion (wir berichteten) änderte Fell sein Konzept: Statt eine Madonna zu verbrennen, schuf er die „Niederläurer Doppelmadonna“. Verbrannt wurde lediglich der Stuhl des „unsichtbaren Gottes“, der nach Fells Sicht nun auf allen Gebäuden, die auf die Hilfe einer höheren Macht vertrauen, seinen Platz finden wird.
„Eine Doppelmadonna gibt es sonst nirgends. Sie symbolisiert für mich die friedvolle Verbindung der beiden Nationalheiligtümer von Russland und Polen“, zeigte sich der Künstler überaus zufrieden und hofft, dass dieser Friede auch im Ukrainekonflikt bald einziehen möge.
Orthodoxe und katholische Religion in einer Skulptur vereint. Der künstlerischen Effekt der friedvollen Vereinigung wurde allerdings bei „Der Welt“ und N24 nicht so hoch gewichtet, als wenn Fell seine Madonna verbrannt hätte. „Wenn die Madonna gebrannt hätte, wären sie zum Event gekommen, so war es nicht interessant genug“, schmunzelt Fell.
Dem Gerücht, dass die Madonna fast gebrannt hätte, widerspricht der Künstler energisch. „Die noch feuchten Bretter der Kirchenburg haben kurz gedampft und gequalmt. Das war mit einem Eimer Wasser schnell behoben“, sah Fell zu keinem Zeitpunkt seine Skulptur in Gefahr.
Ein weiterer Höhepunkt waren in diesem Jahr die „Mauertänze“ zu den beiden Themen der Wiedervereinigung Deutschlands und der Einheit der Menschen. Aufgeführt wurde die Performance von Annette Roggatz, Christine Breitenbücher, Elisabeth Mehler und Inken Fago – musikalisch von Matthias Eichele aus Bad Neustadt (E-Piano), Martin Beyerle aus Irmelshausen (Saxophon und Percussion) und Markus Bauer aus Schweinfurt (Hangdrum und Percussion) unterstützt.