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SALZ/RÖDELMAIER
„Masterpläne“ für den Gemeindewald von Salz und Rödelmaier
Eine Bestandsaufnahme ist nötig: Langfristige Pläne zur Berwirtschaftung der Gemeindewälder von Rödelmaier und Salz müssen erstellt werden. An der Begehung nahmen teil: (von links) Armin Otter (AELF Würzburg), Hubert Türich (AELF, Bad Neustadt), Rupert Wolf (Forstsachverständiger), Carola Kroczek (Gemeinde Rödelmaier), Doris Hornung (Gemeinderätin in Rödelmaier), Martin Schmitt (Bürgermeister von Salz), Walter Müller (Feldgeschworener), Holger Tillmann (Revierleiter) und Hund Ronja.
Foto: Forstamt | Eine Bestandsaufnahme ist nötig: Langfristige Pläne zur Berwirtschaftung der Gemeindewälder von Rödelmaier und Salz müssen erstellt werden.
Martina Harasim
Martina Harasim
 |  aktualisiert: 01.10.2017 02:54 Uhr

Für die Bewirtschaftung der Gemeindewälder von Salz und Rödelmaier braucht es neue Vorgaben. Forstdirektor Hubert Türich vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt hat den Forstsachverständigen Rupert Wolf mit der Neuerstellung der „Forsteinrichtung“ beauftragt.

Forsteinrichtung ist der Fachbegriff für die langfristige Forstbetriebsplanung. Kürzlich fand ein sogenannter Grundlagenbegang statt. Hubert Türich, der Bürgermeister von Salz, Martin Schmitt, Rödelmaiers zweiter Bürgermeisterin Carola Kroczek, der Revierförster Holger Tillmann und der Forstsachverständige erörterten die Vorgehensweise, definierten die Ziele und besprachen die Maßnahmen zur Zielerreichung.

Im Wald wurden die waldbaulichen Rahmenvorgaben, die Nutzungsmöglichkeiten und die Verjüngungsziele erörtert. Beraten wurden sie von Armin Otter, AELF Würzburg, der alle Forsteinrichtungen in den unterfränkischen Gemeindewäldern koordiniert und begleitet.

Obgleich die beiden Gemeindewälder eher zu den kleineren Kommunalwäldern in Unterfranken zählen, erfüllen sie in den waldarmen Gemarkungen wichtige ökologische Funktionen. Es gilt bei der zukünftigen Waldbewirtschaftung, die vielfältigen Interessen der Bürger, die Belange des Naturschutzes und die wirtschaftliche Holzproduktion „unter einen Hut zu bringen“. Auch der Klimawandel muss angemessen berücksichtigt werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Hauptbaumart ist noch immer die Kiefer, obwohl ihr Anteil vermutlich zurückgehen wird. Dank der intensiven Pflegetätigkeit der letzten 20 Jahre haben die beigemischten Buchen, Eichen und Edellaubhölzer stark an Bedeutung gewonnen – aus Nadelholzbeständen wurden naturnahe, gemischte und stabile Mischwälder. Diese Entwicklung hin zum ökologisch wertvollen, gesunden Laubmischwald soll weiterhin fortgesetzt werden. Dies war die einhellige Meinung aller Teilnehmer.

In den nächsten Tagen wird der Forstsachverständige seine Arbeit im Wald aufnehmen. Zunächst werden in einem Rückblick die letzten zwei Jahrzehnte genau analysiert, um herauszufinden, welche Maßnahmen gelungen sind und welche Aufgaben noch weiter bearbeitet werden müssen. Dann folgen intensive Datenerhebungen im Wald. Bei der „Forstinventur“ wird der aktuelle Holzvorrat baumartenweise erhoben, die erfolgreiche Waldverjüngung wird dokumentiert und der Holzzuwachs ermittelt.

Diese Arbeiten bilden schließlich die Grundlage für die vorausschauende Planung der nächsten 20 Jahre, die summarisch im neuen Hiebssatz zum Ausdruck kommt. Er bestimmt die Holzmenge, die im Planungszeitraum geerntet werden soll, um die vereinbarten Ziele der Waldpflege und der Verjüngung unter Wahrung der Waldfunktionen erfolgreich und nachhaltig zu erreichen. „Nicht mehr nutzen als nachwächst“, gilt dabei als wichtigster Grundsatz.

Die Ergebnisse der Forsteinrichtung werden im „Forstbetriebsgutachten“ und im „Revierbuch“ dokumentiert. Eine neue Karte der Waldbestände wird ebenfalls angefertigt. Erstmals werden alle Unterlagen auch digital erstellt und können im Computersystem der Gemeindeverwaltung abgespeichert werden.

Voraussichtlich im kommenden Frühjahr will Wolf die Ergebnisse seiner Arbeit in beiden Gemeinden vorstellen. Die neuen „Masterpläne“ für Salz und Rödelmaier sollen 2018 in Kraft treten und bis 2037 gelten.

 
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