Der November lädt schon früh ab 18 Uhr ein, bei Mond und Sternen Gast zu sein. Der Himmelsanblick ist dann so wie im Sommer zur späten Stunde – man kann also schon zur frühen Abendstunde das funkelnde Band der Milchstraße zenitnah bewundern. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Sternenparks Rhön entnommen: Hoch im Nordosten funkelt Kassiopeia, das Himmels-W, flankiert von der Lichterkette des Perseus.
Zwei Sternhäufchen dazwischen – fachmännisch genannt h & chi Persei – gehören zum Schönsten, was ein Fernglas zeigen kann. Die Kassiopeia-Gegend ist Schauplatz gigantischer kosmischer Ereignisse. Mitten im "W" explodierte im Jahr 1572 ein Stern als sog. Supernova, von dessen Überresten heutige Weltraumsatelliten spektakuläre Aufnahmen machen. Dieses "Feuer" konnte damals über ein Jahr lang mit bloßem Auge bestaunt werden und trägt heute den Namen SN1572. Vom rechten W-Ende aus nach Süden fällt unser Blick auf ein nebliges Fleckchen, das in Wirklichkeit eine Sterneninsel größer als unsere Milchstraße ist: Andromeda, unsere galaktische Nachbarin im All und knapp drei Millionen Lichtjahre entfernt.
Im Laufe des Abends versinkt dann das sogenannte Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Atair, Wega und Deneb im Westen. Und je später der Abend, umso mehr wird der Osthimmel zur Quelle der Wintersternbilder, deren helle Leitsterne Capella im Fuhrmann und Aldebaran im Stier mit dem offenen Sternhaufen der Plejaden – ebenfalls schön im Fernglas anzusehen – schon hoch am Himmel stehen. Ihnen folgen im Lauf der Nacht Orion, die Zwillinge und der Kleine Hund mit Prokyon, seinem nur elf Lichtjahre entfernten Hauptstern. Während der Südhimmel eher lichtschwache Gebilde enthält wie Wassermann, Walfisch, Fische, Eridanus, kuscheln sich im Norden die beiden Bärinnen und der Drache an den Polarstern, um den die ganze Welt langsam zu kreisen scheint.
Lohnendes Objekt bereits für kleine Teleskope
Gleich drei Planeten geben sich am Himmel ein Stelldichein – von West nach Ost sind das Saturn, der unübersehbar helle Jupiter und Mars, der etwas später am Osthimmel aufgeht. Mars wird dabei zum Planeten der ganzen Nacht, wobei Ende November seine Opposition zur Sonne kurz bevorsteht. Dies ist mit einer deutlichen Zunahme seiner Helligkeit verbunden. Das voll beleuchtete Planetenscheibchen ist somit ein lohnendes Objekt schon für kleine Teleskope ab 60 Millimeter Durchmesser. Uranus geht am 9. November im Sternbild Widder in die Opposition zur Sonne. Dies ist eine günstige Gelegenheit, den fernen Planeten ins Visier zu nehmen. Unter extrem günstigen Sichtbedingungen könnte er sogar mit freiem Auge gesehen werden, die besten Zeit ist gegen Mitternacht, da er dann die höchste Stellung über dem Horizont einnimmt.
Helle Meteore und Feuerkugeln
Der Mond befindet sich am 8. November in der Phase des Vollmondes, Neumond ist dann am 23. November zu verzeichnen. Schließlich seien als periodische Sternschnuppenströme die Leoniden und Tauriden erwähnt. Helle Meteore und Feuerkugeln sind hierbei im November keine Seltenheit.
Sabine Frank und Dr. Franz-Peter Schmidt vom Team Sternenpark Rhön und Infos der Vereinigung der Sternenfreunde Deutschland e.V. und inspiriert von Roland Müller
Infos zum Sternenpark Rhön gibt es unter https://biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark