"Wenn die Donnerstagskonzerte enden, geht der Sommer zur Neige", konstatierte etwas traurig Jochen Barthel als Besucher des letzten Happenings auf dem Marktplatz von Bad Neustadt. Siebenmal Sommerfeeling steht unter der Bilanz des Marktplatzsommers, die durch die zweijährige Corona-Zwangspause offenbar keinen Schaden erlitten hat: Die Gäste waren wieder da und die Atmosphäre war Ausdruck ausgelassener Lebensfreude.
Mitverantwortlich für das gute Gelingen war nach Ansicht von Bad Neustadts stellvertretendem Bürgermeister Norbert Klein das veränderte gastronomische Konzept mit einer Reihe neuer Akteuren, die viel Abwechslung boten. An erster Stelle nennt Klein die MyEvent-Agentur von Marcel Reichert, die in die Bresche gesprungen ist, nachdem der bisherige Caterer für dieses Jahr abgesagt hatte. "Wäre er nicht gewesen, hätten wir die Konzerte absagen müssen." Er gehe davon aus, dass die Donnerstagskonzerte nach gewohntem Muster im nächsten Jahr weitergehen.
Was Maximilian Rottenberger vom Cuba Cabana in Bad Neustadt erfreut hat
Maximilian Rottenberger, Reicherts Co-Partner bei den Veranstaltungen und Inhaber des Cuba Cabana in Bad Neustadt, bestätigt, dass das Konzept mit der Einbeziehung mehrerer Anbieter sowie der Gastronomie am Marktplatz bestens aufgegangen sei. Den Gästen stand ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot zur Verfügung und genügend Ausgabestellen, sodass keine längeren Wartezeiten entstanden seien.
Die Resonanz mit etwa durchschnittlich 2000 Besucher bestätige den reibungslosen Ablauf, was auch Oliver Seufert unterschreibt, Leiter des Ordnungsamts von Bad Neustadt. Es sei zu keinerlei unangenehmen Vorfällen gekommen und auch Beschwerden von Anliegern seien ihm nicht vorgebracht worden.
Blitzumfrage unter Besuchern des Marktplatzsommers fällt positiv aus
Auch die Kommentare von einigen Besuchern der Donnerstagskonzerte fallen nahezu durchweg positiv aus. Susanne Eisenmann hebt die besondere Atmosphäre und das vielfältige gastronomische Angebot hervor. Sie findet allerdings die Preise für einige Getränke zu hoch. Auch die Mischung der musikalischen Stile sei in Ordnung gewesen. Kurzum: "Für mich könnte es gern noch weitergehen."
Auch Anja Kühnert erwähnt an erster Stelle das abwechslungsreiche kulinarische Angebot und die geringen Wartezeiten an den Ständen. Als angenehm empfand sie außerdem den nach ihrer Ansicht nach etwas geringeren Zuspruch als in der Vergangenheit. "Vor der Corona-Pause waren die Veranstaltungen zuletzt stark überlaufen", ist sie sich mit Gerd-Ludwig Borst einig, der auch das neue gastronomische Konzept überschwänglich begrüßt. "Ist doch super, was dir hier geboten wird."
Greta Kühnert: "Die Donnerstagskonzerte sind ein Aushängeschild für Bad Neustadt."
Greta Kühnert, Tochter von Anja Kühnert, bemerkt, dass sie in einer Seminararbeit im Rahmen ihres Architekturstudiums eine Stadtanalyse über Bad Neustadt erstellt hat. Dabei habe sie das Event durch seine enorme Reichweite bis deutlich über den Landkreis hinaus als ein markantes Standortmerkmal beschrieben. "Die Donnerstagskonzerte sind ein Aushängeschild für Bad Neustadt."
Wie zur Bestätigung erklärt ein Gast, der an vorderster Front bei der Bühne Platz genommen hat, dass er aus dem hessischen Gersfeld stammt. Hans-Jürgen Kornek berichtet, dass er fast jedes Mal die Veranstaltung besuche. In Fulda gebe es etwas Ähnliches, "es wäre aber schön, wenn wir so etwas in Gersfeld hätten", sagt der Hesse, der angibt, selbst in einer Band zu spielen.
Die Tanzfläche in Bad Neustadt füllte sich ein letztes Mal
Von seinem Platz aus hat er beste Sicht auf seine Musikerkollegen. Pünktlich um 19 Uhr erklingen die erste Töne des Quartetts, das sogleich seinem Namen alle Ehre macht. "Famos" lässt es langsam mit soften Oldies aus der Rock n' Roll-Ära angehen und kann damit in Null-Komma-Nichts ein letztes Mal für diese Marktplatzsommer-Saison die Tanzfläche füllen.