„Hier finden wir viele Firmen, man kann sich informieren und wir sind erstaunt, wie viele Ausbildungsmöglichkeiten es in der Umgebung gibt.“ So das Fazit einer Besucherin, die mit ihrem Sohn am Sonntag die Ausbildungsmesse „Grabfelder Jobmeile“ besuchte. Bürgermeister Thomas Helbling begrüßte als Hausherr Aussteller und Gäste im Namen der Grabfeld-Allianz und bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Messe beigetragen haben, dazu zählt auch der Landkreis, der die Veranstaltung unterstützt. Gemeinsam mit Allianzsprecher Jürgen Heusinger, Grabfeld-Bürgermeistern und Kreishandwerksmeister Bruno Werner machte er einen Rundgang über die Messe.
Beste Job-Aussichten
Stellvertretender Landrat Josef Demar erinnerte daran, dass die Jugend heute überwiegend gut ausgebildet sei und beste Aussichten habe, einen Ausbildungsplatz zu finden. Einige, die auf der ersten Jobmeile vor vier Jahren eine Lehrstelle gefunden haben, stünden inzwischen mit beiden Beinen im Berufsleben. „Wir surfen auf Großstadtniveau“, lobte er und erinnerte an die geringe Arbeitslosigkeit im Landkreis.
Landtagsabgeordneter Steffen Vogel freute sich über den Erfolg der Jobmeile, bei der sich zeige, dass die zehn Bürgermeister an einem Strang ziehen. Die Zeiten hätten sich geändert, so Vogel: Früher suchten Schulabgänger dringend nach Ausbildungsplätzen, heute bewerben sich die Betriebe um die Azubis.
Zahlreiche junge Leute nutzten die Gelegenheit, sich über die Voraussetzungen, die Berufsschule und die Vergütung in einer angestrebten Ausbildungsstelle zu informieren. 42 Aussteller standen bereit und hatten zum Teil auch Azubis mitgebracht, die von ihren Erfahrungen berichteten. Die Bereiche Handwerk, Industrie aus der nächsten Umgebung, Dienstleistung, Bank und Erziehung waren vertreten, dazu kamen ein Stand der Grabfeld-Allianz mit ihren Botschaftern und die Anlaufstelle des Lions-Clubs, an der Vanessa Weick von der Aktion IdA (Integration durch Arbeit) gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, Arbeitgeber sowie Asylsuchende und Flüchtlinge über die rechtliche Seite informierte, wenn Praktika oder Ausbildungsmöglichkeiten wahrgenommen werden.
Vielleicht weicht die Vorstellung auch mal von der Praxis ab? Da helfen vor allem Praktika im zukünftigen Wunschjob, dafür ist die Jobmeile ein beliebter Türöffner geworden. „Ich suche einen Ferienjob“, sagte einer der angesprochenen jungen Leute, andere interessierten sich gezielt für die Ausbildung am Berufsbildungszentrum Münnerstadt oder wollten in einen Industriebetrieb, weil dort schon im ersten Lehrjahr relativ gut bezahlt wird. „Ich will wahrscheinlich Berufskraftfahrer werden“, verriet ein Jugendlicher, und verplante schon mal die nächsten Ferien, weil er ein Praktikum absolvieren wird.
Kontakte knüpfen
Bundeswehr für Mädchen? Warum nicht, dachte eine junge Frau und erkundigte sich nach Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr im zivilen Bereich. Eine Jugendliche wollte alles über Studiengänge oder ein duales Studium wissen, eine andere würde sich gern bei einer Bank bewerben. Wenig Anklang fand diesmal die Möglichkeit, sich gegen einen kleinen Obulus von Friseurinnen stylen und anschließend von einer Fotografin fotografieren zu lassen. Das Bewerbungsfoto konnte man sich ausdrucken lassen und auf einem Stick mit nach Hause nehmen.
Beim letzten Mal wurde der Stand in der Bücherei fast überrannt, auch von Jugendlichen, die kein Foto brauchten, deshalb wurde die Gebühr eingeführt. Kontakte wurden geknüpft, aber der Zulauf war etwas geringer als in den letzten Jahren. Das könne nicht nur am Fasching liegen, vermutet Allianzsprecher Jürgen Heusinger. Klar ist, dass die Zahl der Schüler abnimmt und dass viele schon einen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben.