
Zur Premiere der "Offenen Bühne" im Kloster Wechterswinkel konnte sich Kreiskulturmanagerin Regina Warmuth über ein volles Haus freuen. Die junge Künstlerin Maria Hesselbach aus dem nahen Windshausen eroberte mit ihrem ersten Soloprogramm "Facetten der Liebe", mit ihren Liedern, Instrumentalstücken und Eigenkompositionen das Publikum im Sturm.
Mit "The Rose" eröffnete sie ihren Auftritt. Dieses weltbekannte Stück rührte auch hier zu Tränen. Sie spielt es oft bei Hochzeiten als Begleiterin von Trauungen. Als neunjähriges Mädchen hat Maria Hesselbach mit Klavierunterricht begonnen, war Gastschülerin an der Berufsfachschule für Musik und hat dann – Maschinenbau studiert. Doch die Musik ist die große Leidenschaft des Multitalents. Eine erste CD mit dem Titel "Erste Schritte" und mit zwölf selbst komponierten Klavierstücken fand auch in Wechterswinkel großes Interesse.
Es ging nicht nur um die romantische Liebe
Alles drehte sich an diesem Spätnachmittag um das Thema "Liebe". Doch in den von ihr ausgewählten Stücken ging es beileibe nicht nur um die so oft besungene "Romantische Liebe". Nein – Maria Hesselbach nahm die Besucher mit auf eine Reise durch die gesamte Bandbreite der Gefühlswelt der Liebe, die da reicht von "himmelhochjauchzend" bis "zu Tode betrübt". Sie besang die Liebe zu ihrem Freund, zu den Eltern, zur Großmutter, aber auch die Liebe der Eltern zu ihren Kindern, das "Wunder" der Geburt, die schwere Zeit des "Loslassens", den Liebes- und Trennungsschmerz, das "unfreiwillige Hergeben der Liebe", die Heimatliebe und ihre Liebe zu Gott.
Dabei bestach sie mit ihrer Fingerfertigkeit auf dem E-Piano wie auf dem Steinway-Flügel, zwischen denen sie wechselte, interpretierte Künstler, wie Herbert Grönemeyer, Peter Maffay, Johannes Oerding und Reinhard Mey und beeindruckte unter anderem mit ihrer Erstkomposition "Life". Ihre Eigenkompositionen waren es, die mit ihren tiefsinnigen, anrührenden und bewegenden Texten das Publikum beeindruckten, die wie bei "Next spring" von der Zufriedenheit im Alter berichteten oder bei "Wenn es Worte gäbe" eine einzigartige, bezaubernde Liebeserklärung waren. Immer wieder machte sie dabei deutlich: "Das Leben kann grausam und hart sein. Aber dennoch ist es wunderschön."
Songs des Klavierkabarettisten Bodo Wartke
Besonders angetan haben es Maria Hesselbach die Songs des Klavierkabarettisten Bodo Wartke, von dem sie gleich drei in ihr Programm einbaute: "90 Grad", "Happy End" und das mit einer Botschaft und einem Denkanstoß verbundene, nachdenklich machende "Das falsche Pferd", das so beginnt: "Stell dir vor, wir Menschen würden von nun an nur noch Dinge tun, die wir wirklich gerne tun. Sprich aus Liebe handeln und fortan all das lassen, was wir hassen."
Begeisterter, nicht enden wollender Applaus waren am Ende der Lohn für Maria Hesselbachs Debüt im Konzertsaal des Kreiskulturzentrums. Ein vielversprechender Auftakt des neuen Formats "Offene Bühne". Zweimal im Jahr will die Kreiskulturagentur Musikkapellen, Bands, Chören, Ensembles und Theatergruppen aus dem Landkreis Gelegenheit geben, sich dort der Öffentlichkeit zu präsentieren.