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Bad Neustadt
Margit Zwierlein verlässt "ihren" Papier-Schmitt
Margit Zwierlein, wie sie jeder Kunde, jede Kundin seit Jahrzehnten kennt. Nun verlässt sie das Haus Papier-Schmitt und zieht sich ins Privatleben zurück.
Foto: Bärbel Schmitt | Margit Zwierlein, wie sie jeder Kunde, jede Kundin seit Jahrzehnten kennt. Nun verlässt sie das Haus Papier-Schmitt und zieht sich ins Privatleben zurück.
Bearbeitet von Gerd Borst
 |  aktualisiert: 08.05.2020 02:10 Uhr

„Ihre wirklich freundliche und flinke Art hat Sie bei den Kunden sehr beliebt gemacht. Sie sind für diesen Beruf geradezu geboren.“ Diese Worte fielen aber nicht vor ein paar Tagen bei der Verabschiedung Margit Zwierleins in den Ruhestand. Nein, diese lobenden Sätze sind vierzig Jahre alt, ausgesprochen damals zu ihrem zehnten Arbeitsjubiläum vom kürzlich verstorbenen Seniorchef Günter Schmitt.

Noch ein paar Monate, dann hätte Margit Zwierlein „die fünfzig voll gemacht“. Am 1. September 1971 begann sie bei dem Bad Neustädter Traditionshaus in der Spörleinstraße ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und hielt über das gesamte Arbeitsleben „ihrem“ Papier-Schmitt die Treue – bis zum emotionalen Abschied am 30. April 2020, bis zum wohlverdienten Übertritt in die nicht ganz so hektische Zeit.

Viel Charme und viel Know-How

Wenn man sich allerdings die junge Rentnerin so ansieht, möchte man nicht glauben, dass sie ein fünfzigjähriges Arbeitsleben auf dem Buckel und sich – so ganz nebenbei – noch um ihre Familie, ihren Mann und zwei Töchter gekümmert hat. Auch beim Begriff „Urgestein“ denkt man eher an etwas stark Verwittertes als an diese blonde attraktive Dame, die mit so viel Charme und Know-How ihre Kundschaft betreut und verwöhnt hat. Und manche ihrer vielen Stammkunden hat die vierfache Großmutter im Übrigen schon als Kinder gekannt.

Dazu passt eine hübsche Geschichte: Eine Kundin, die als Kind häufig mit ihren Eltern im Papier- und Buchgeschäft einkaufte und dann wegzog, besuchte nach vielen Jahren wieder ihre Heimatstadt, schaute dabei auch bei Papier-Schmitt vorbei und war recht verdutzt, als sie Margit Zwierlein sah. „Entschuldigung, kann es sein – ich wohne seit Jahrzehnten nicht mehr hier -, dass damals ihre Mutter hier gearbeitet hat? Sie sehen ihr so verdammt ähnlich." Ja, Mutter und Tochter in einer Person, ein schöneres Kompliment kann man kaum bekommen!

Ein Gesicht der Firma

Alle Höhen und Tiefen, alle Umbauten, alle Modernisierungen, das gesamte Auf und Ab eines Unternehmens hat sie mitgemacht und es – im positivsten Sinne – auch ein gutes Stück geprägt. Sie kenne die Abläufe und Interna des Hauses wohl besser als die beiden Inhaber der zwei Generationen (Günter und Maria Schmitt, gefolgt von Jürgen und Bärbel Schmitt), meinte der aktuelle Firmenchef Jürgen Schmitt in seiner Laudatio, bei der er auch Margit Zwierleins Leidenschaft für den Beruf, ihre unbedingte Zuverlässigkeit und immerwährende Freundlichkeit hervorhob. „Sie reißt hier wirklich eine Lücke, die wir so nicht mehr füllen können!“, stellte der Firmenchef mit Bedauern fest. Die gesamte Papier-Schmitt-Familie bedankte sich bei dem „Gesicht der Firma“, das in Zukunft auf der anderen Seite auftauchen wird, als sicherlich gute Kundin, die aber auch ab und zu nach dem Rechten sehen wird.

 
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