Eine zauberhafte musikalische Reise in die faszinierende Welt der Musicals, der Oper und auch der Marsch-, ja selbst der Rockmusik, unternahmen Musiker aus Merkershausen und Wollbach beim traditionellen Frühjahrskonzert des Wollbacher Musikvereins. Als „Reiseleiter“ fungierte Udo Schneider, der das 50-köpfige Ensemble vom Dirigentenpult aus zu Höchstleistungen animierte.
Begleitet wurden die Besucher und „Mitreisenden“ an diesem Abend von Frank Greier, der in Vertretung von Altbürgermeister Alois Gensler auf höchst unterhaltsame Weise mit launigen Worten – und manchmal auch ein wenig frechen Kommentaren – durchs bunte Programm führte.
Als „Vorgruppe“ stimmten die Nachwuchstalente aus dem Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Heustreu, die sogenannten „VG-Kids“ mit Theresa Lang, Josefine Götz, Elia Hahn, Manuela Müller (alle Heustreu) sowie Linus Budde (Wollbach) unter der Regie von Fabian Sauer und Nico Benkert (beide aus Heustreu) das Publikum ein. Mit ihrer „Eröffnungsmusik“ und den Stücken „Old MacDonald“ sowie „March Along“ machten sie Appetit und Laune auf die Darbietungen der „Großen“ im Anschluss. Der Applaus aus den Reihen der Besucher in der „Wollbacher Halle“ war der verdiente Lohn für den talentierten Nachwuchs.
Nach dem Auftritt der fünfköpfigen VG-Kids präsentierte das Orchester mit den Wollbacher und Merkershäuser Musikanten natürlich gleich ein ganz anderes Klangvolumen. Dirigent Udo Schneider hatte sichtlich Freude daran, ein solch großes Ensemble unter seinen Dirigentenstab nehmen zu dürfen. Mit einem sehr intensiven, prachtvollen, aber auch rasanten Marsch („Mercury“ ) von Jan Van der Roost startete Schneider den Auftritt seines Orchesters. Mit Pauken und Trompeten eröffneten die Musiker anschließend einen musikalischen Rundgang durch die Burg „Castrum Alemorum“ in Ostfrankreich, den eine wunderschöne Melodie mit rhythmischen Passagen auszeichnet.
Ein majestätisches, mystisches, ja bisweilen sogar bombastisches Stück, dem die Musiker vor der Pause noch ein viel umjubeltes Potpourri aus dem berühmten Disney-Musicalfilm „Beauty and the Beast“ folgen ließen. Die schönsten Melodien aus diesem Kino-Hit von 1991 weckten in den Besuchern schöne Erinnerungen und ließen sie wieder ein wenig zu Kindern werden. Antonia Ruck (Merkershausen) fungierte als Erzählerin, die zur Musik die Geschichte des Films erläuterte, während im Hintergrund die schönsten Szenen aus der Verfilmung abliefen.
Bewundernswert war der Solo-Auftritt der erst 19-jährigen Hannah Ulrich, die mit ihrer Klarinette das Publikum beim „Carmen-Festival“ begeisterte. Georges Bizets Oper mit der reizenden, temperamentvollen, aber auch launischen Zigeunerin Carmen bekam mit dieser Darbietung einen ganz besonderen Ausdruck verliehen. Einen Kontrast zu diesem Ausflug in die Welt der Oper stellte anschließend der „Kaiserin-Sisi“-Marsch von Timo Dellweg dar, der zur damaligen Zeit – so Frank Greier – die „Blasmusik-Welt“ erobert hat und richtig schmissig rüberkam.
Wer kennt sie nicht, die Geschichte des „zauberhaften“ Kindermädchens „Mary Poppins“ und die vielen Hits, die damit verbunden sind? Das Potpourri aus dem gleichnamigen Musical und dem mit fünf Oscars prämierten Film mit den Ohrwürmern wie „Chim Chim Cher-Ee“ ließ die Besucher begeistert mitklatschen. Herausragend dabei das rasante „finale furioso“, das die Musiker lieferten. Einfach „supercalifragilisticexpialidocious“!
Eine Meisterleistung an Konzentration und spielerischem Können lieferten die Akteure des Abends beim „Marsch-Konfetti“ ab, einem nach den Worten Greiers „gscheiten Medley“ aus insgesamt 30 bekannten Märschen, der einmal von den Musikern als Wettstreit zwischen Posaunisten und Trompetern, ein andermal aber auch als von Udo Schneider mit der gelben und roten Karte geahndetem Durcheinander glänzend dargeboten wurde. Da durfte natürlich am Ende auch der Schuss aus der Konfetti-Kanone nicht fehlen.
Zum Abschluss des musikalischen Ausflugs ging?s dann noch auf die „Straße zur Hölle“, dem Rock-Klassiker „Highway to Hell“ der australischen Band AC/DC, womit der Saal noch einmal kräftig aufgemischt wurde. Klar, dass die stürmisch geforderten Zugaben die Hochstimmung des Publikums noch förderten. Zum „Pink Panther“, dem Franken- und dem abschließenden Kreuzberglied wurde kräftig mitgeklatscht, -gesungen und -geschunkelt.