Ewan Dobson - einer der besten Akustikgitarristen weltweit, zu Gast in Bad Neustadt. Dies hatten die Zuschauer dem Tontechniker des Bildhäuser Hofs zu verdanken, denn dieser legte die Songs des Kanadiers im Abspann einer Veranstaltung auf. Die städtische Kulturarbeit war begeistert, nahm Kontakt zum Manager auf und prompt spielte der 35-Jährige Ausnahmegitarrist im Rahmen seiner Europatournee am Sonntagabend im Bildhäuser Hof.
Sein Auftreten? - Eher unscheinbar und schlicht in schwarz gekleidet, erschien er auf der Bühne. Sein Talent? - Unglaublich: schon mit den ersten Takten seines Songs „Ice Winter Rock“ zog er die Zuschauer in seinen Bann und erntete bewundernde Blicke und tosenden Beifall. Im ersten Teil der rund 90-minütigen Show begeisterte Dobson komplett ohne Drums, Bass oder Gesang. Ein Cajón ersetzte er durch das Klopfen seiner Hand auf die Gitarrenseiten und wegen der tragenden, sanften Flageolett-Töne ist Gesang überflüssig.
Sein Musikstil ist nicht klar einzuordnen, lässt sich aber mit Elementen aus Bluegrass, Klassik, Folk, Rock, Pop und Techno, als sehr vielseitig beschreiben.
Der Drummer als MP3
Auch das leichte, tänzerische Element in „Dancing With Her“ brachte er perfekt herüber und unterlegte dieses mit Basstönen als durchgängigen Beat. Der Vollblutmusiker lebt in seinen Songs und liebt seine Gitarre - das war für jeden Gast spürbar.
Nach kurzer Pause und Gitarrenwechsel entschuldigte er sich, dass der slowenische Drummer Zack Bevelacqua nicht anwesend sein konnte und spielte dessen Part kurzerhand als MP3 ab um dann dazu einige ihrer gemeinsamen Akustik Metal Versionen zum Besten zu geben. Er selbst bezeichnete diese Lieder als „scary songs“, denn gemäß ihrer Titel „Carnival of Forsaken Children“ und „Halloween 2012“, verursachten diese Stücke ein wenig Gänsehaut. Auch „Time 2“, was gleichzeitig der Name seines vierten Albums und der Tour ist, durfte an diesem Abend nicht fehlen.
Trotz der manchmal etwas gleichförmigen Stücke, begeisterte der Künstler die Gäste im vollen Bildhäuser Hof durch kreative und virtuose Spielweise, so dass viele Besucher, teilweise auch von weiter her angereist, nichts weiter als „Wow“ dazu sagen konnten.