
Die bunten und ausgefallenen Kostüme der Show-Tänzerinnen und Tänzer wurden noch nicht in den Koffer gepackt, denn ein Höhepunkt als Faschingsnachschlag stand noch an: das große Showtanz-Turnier-Wochenende des Gartenstädter Karnevalsvereins. Vier Turniere, viermal "volles Haus" im Gartenstädter Stadtsaal, 40 Garden aus nah und fern, über 500 Tänzer und Tänzerinnen und unzählige Fans, die ihre Garden feierten.
Neben dem Miniturnier, dem Junioren- und Seniorenturnier füllte in diesem Jahr nach 15-jähriger Pause wieder ein Männerballett-Turnier den Stadtsaal. Von wegen, Männer können nur Slapstick und Spaß auf der Bühne. Akrobatik mit Spagat, waghalsigen Sprüngen und Menschenturm-Formationen waren angesagt.

Als Weltraumfrau, Schneewittchen mit deutlichem Männerbart, als in sein Kuscheltier verliebte Schlafmütze, als Sandmännchen, Extrembergsteiger, Dschungelkönig oder "Knast-Rock'n Roller". Und dahinter steckten wochenlanges Üben und nervenstarke Trainer. Man wollte schließlich überzeugen und setzte die eigene Messlatte hoch. Noch einmal präsentierte die Männergarde des Gastgebers seine Show und unterstrich, dass in seiner Reihe keine Prinzessinnen, sondern nur echte "Queens" sind. Spaß hatte sichtlich jeder und echte Inklusion wurde mit dem Männerbalett der WA-KA-GE aus Wargolshausen gelebt. Kilian Schmitt ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Vor drei Jahren fragten ihn seine Freunde, ob er nicht mitmachen möchte. Er überlegte kurz und sagte "Ja".

Alle Garden der Stadtgarde tanzten außer Konkurrenz. Außerhalb des Wetteifers wurden auch mit dem Männergarden-Nachwuchs des FFC Fuchstadt und seinen "Wild Foxes Gipfelstürmern" ZugaberRufe laut. Die Elf- bis 14-Jährigen sind schon jetzt ein Aushängeschild der Gäste. Noch einmal den Showtanz der bereits verabschiedeten Session präsentieren, noch einmal den Beifall der Gäste einfahren, noch einmal den Saal zum Beben bringen, vor allem aber das Juroren-Team aus dem Trainerstab der teilnehmenden Garden zu überzeugen, war auch das Ziel der Gardistinnen. Und dabei wurde das Motto "Dabei sein ist alles" dick unterstrichen, wenn auch der Traum vom Siegerpokal gelebt wurde. Heiße Beats donnerten durch den Saal. Farbenfroh, anmutig und voller artistischer Elemente zelebrierten alle Teams ihren Showtanz.

Beim Blick zur Jury wurde es dann schon einmal stiller. Die Spannung stieg. Passte das Kostüm und die Liedauswahl zum Motto des Tanzes? Konnten Choreografie und Idee überzeugen? Die mit angereisten Fanblocks feierten schon vorab ihre Teams und feuerten sie kräftig an.
Knappe Entscheidungen
Am Ende wurde es bei allen vier Turnieren wieder knapp, denn jeder hätte dicke Lorbeeren verdient, so Moderator Marco Raschke, der gemeinsam mit Harald Kiesel die Turnierleitung innehatte. Alle Teams, die den Sprung nicht auf das Siegertreppchen geschafft hatten, waren "Vierte". So gab es keine Verlierer, nur Gewinner. Pokale und Urkunde wurden von KVSG-Präsidentin Claudia Swobodnik überreicht. Bei den Männern tanzte sich der Faschingsverein der Lengfurter "Schnagge" auf den ersten Platz, gefolgt vom Männerballett des FC Poppenlauer und dem Schneewittchen und seinen 16 Zwergen der WA-KA-GE aus Wargolshausen.
Beim Juniorengarde-Showtanz-Turnier siegte die KO-KA-GE aus Wiesentheid vor dem Zellinger Fastnachtsverein und dem OCV "die Rattel" aus Oberndorf. Die oberste Stufe des Siegertreppchens beim Seniorengarden-Turnier ertanzte sich die MKG aus Mellrichstadt. Zweiter wurde der FC Poppenauer und auf Platz drei folgte die Garde des TSV Heustreu. Über den Sieg beim Minigarden-Showtanzturnier freute sich die kleine Garde aus Strahlungen. Der zweite Platz ging an den TSV Hollstadt und Dritter wurde die ÖFG Oberthulba.