
Das MPG lud nicht nur zum Klassenelternabend der 6. bis 11. Jahrgangsstufe ein, sondern auch zu einem sehr informativen Vortrag. Unter der Überschrift "Mach dein Handy nicht zur Waffe" berichtete Michael Roth, der Jugendschöffenrichter des Amtsgerichts Schweinfurt, von seinen Erfahrungen mit dem hochproblematischen Verhalten tausender Jugendlicher in den sozialen Netzwerken.
Hier werde beleidigt, nicht-öffentliche, demütigende Fotos und Videos von Mitschülern, Lehrern, aber auch von Unfall- und Gewaltopfern verbreitet, (Kinder) pornografische sowie volksverhetzende Aussagen und Abbildungen (z.B. Hakenkreuze, Hitlerbilder, rassistische Inhalte) gelikt und geteilt.
Das Anfertigen, Besitzen und Verschicken all dieser widerlichen Inhalte ist strafbar, das Entdeckungsrisiko aufgrund der Mithilfe von amerikanischen Institutionen sehr hoch. Dies ist jedoch den meisten Jugendlichen nicht bewusst. Roth sprach von ca. 15.000 jungen Menschen im Jahr, die aufgrund der genannten Straftatbestände auffallen – und das nicht nur in Großstädten, sondern auch in unserer ländlichen Region.
Das Gesetz sieht harte Strafen und andere schwere Folgen vor. Diese reichen vom Verlust des Handys über Arbeits- oder Geldauflagen bis hin zu Gefängnisstrafen oder der Unterbringung in einem Heim. "Denn", so Michael Roth, "das Strafrecht gilt in der digitalen genauso wie in der analogen Welt."
Im Verlauf seines kurzweiligen Vortrags appellierte Roth eindringlich an die Eltern, mit ihren Kindern über deren Handynutzung im Gespräch zu bleiben, Vereinbarungen zu treffen. Problematische Nachrichten sollten nicht auf das Handy heruntergeladen, sondern sofort gelöscht und / oder der Polizei gemeldet werden.
Weitere Informationen können unter https://www.machdeinhandynichtzurwaffe.de/ abgerufen werden.
Von: Carola Stelzer für das Martin-Pollich-Gymnasium