Luftfilter für die Klassenzimmer soll es schon für das bald beginnende neue Schuljahr geben. Das ist der erklärte Wille von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Doch kurz nach dessen Verfügung regte sich heftiger Widerstand, vor allem aus den Kommunen.
Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner zählt auf, vor welchen Schwierigkeiten die Stadtverwaltung angesichts dieses ministeriellen Schnellschusses steht: Aus München gab es noch keine konkreten Angaben, weder was die Höhe der Kosten, noch die Art der Geräte angeht. Unklar ist auch, ob es Vergaberichtlinien geben wird und wie diese ausschauen.
Bleibt es dann beim Präsenzunterricht?
Können es mobile Geräte sein? Sind manche Geräte zu laut für den Unterricht? Besteht die Gefahr, auf die Schnelle mobile Lüftungsgeräte zu erwerben, die sich im Herbst vielleicht für den Einsatz gegen Viren und Aerosole als ungeeignet erweisen? Wer übernimmt die Folgekosten für die Wartung und Pflege der Geräte? Was den Bürgermeister auch brennend interessieren würde, wäre, ob es mit der Filterausstattung beim Präsenzunterricht trotz Delta-Variantengefahr bleiben würde. Oder ob die Stadt viel Geld für gesunde Luft in den Klassenzimmern ausgibt und dann wieder Wechselunterricht und Homeschooling angeordnet werden.
Auch, wenn aus München schnell konkrete Vorgaben kommen, macht das die Umsetzung nicht einfacher: Werner glaubt nicht, dass zu Schuljahresbeginn ausreichend Lüftungsgeräte auf dem Markt sein werden. Eile, sagt der Bürgermeister, sei in jedem Fall geboten: "Da brennt zeitlich der Schuh!"
Lösung vor dem nächsten Kälteeinbruch?
Dass das Luftfilter-Problem bis zum Beginn des neuen Schuljahrs gelöst sein kann, glaubt Michael Werner nicht. Er wäre schon zufrieden, wenn sich eine Lösung bis zum Beginn der nächsten Kälteperiode abzeichnen würde. "Damit die Schneeflocken nicht auf die Arbeitspapiere rieseln, wie es im letzten Winter öfters mal passiert ist."
Wie viele Geräte würden gebraucht? Achim Stöhr, der in der Stadtverwaltung für die Bad Neustädter Schulen zuständig ist, betreut fünf Schulen (Real-, Mittel- sowie die Grundschulen am Schulberg, Herschfeld und Brendlorenzen), vier Kindergärten und zwei Schülerhorte. Momentan geht er von etwa 110 Klassenzimmern aus, die mit einer solchen Anlage ausgestattet werden müssten.
Stöhr hat nun an alle Einrichtungen ein Mail geschickt, um den genauen Bedarf zu ermitteln. "Wir müssen schließlich wissen, welche Summe für eine solche Filter-Ausstattung gebraucht wird." Nach ersten Schätzungen könnte es sich um eine hohe sechsstellige Summe handeln, die die Stadt auf die Schnelle finanzieren müsse. Momentan sei sie dazu nicht in der Lage, so Stöhr.
Der Landkreis muss 288 Klassenzimmer versorgen
Jede Menge Kosten sieht auch der Landkreis Rhön-Grabfeld auf sich zukommen. Wie im Kreistag zu erfahren war, muss man sich dort um die Ausstattung von 288 Klassenräumen kümmern. Geht man von Kosten 3500 Euro pro Anlage aus, müsste man bei einer 50-prozentigen Förderung durch den Freistaat alleine schon über eine halbe Million Euro für den Kauf der Geräte in die Hand nehmen. Dazu kämen die Kosten für die Installation und die Wartung.
Jetzt auch wieder bei dem Einsatz von Luftfiltern in Klassenräumen. Während es für Schulen, Unis etc. Kein Konzept gibt, darf sich der zunehmend korrupte Bezahlfussball, die Wirtschaft und andere gesellschaftliche Gruppen mit starker Lobby (Dank starker Finanzkraft) fast alles erlauben.
Lässt sich in wenigen Stunden installieren und kostet nur ca 200€! Und ist sogar von Aerosolforschern wissenschaftlich getestet.
https://www.mpic.de/4770837/lueftung-leicht-gemacht
Muss hier das Kultusministerium wieder seinen Kopf durchsetzen?
Das ist absurd teure Symbolpolitik, damit das Kultusministerium die Hoffnung auf den Präsenzunterricht aufrechterhalten kann …
Was aber absolut unverständlich ist, ist dieses Gejammere über die Kosten. Sind unseren kommunalen Entscheidungsträgern die Gesundheit unserer Kinder diese vergleichsweise läppischen Betraege nicht wert ?
Bei anderen Vorhaben ( ich nenne nur den unsinnigen Umbau der alten JVA in Nes) wird das Geld geradezu mit der Kohlenschaufel aus dem Fenster geworfen.
Für Herrn Andreas Scheuer sind das Peanuts. Eine halbe Million verplempert der an einem Montag Vormittag in der Frühstückspause.
Vielleicht sollte man mal beim Verkehrsministerium um einen Zuschuss anfragen. Schließlich sind Schüler zukünftige Autofahrer. Das Argument zieht beim BMVI eigentlich immer.