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Heustreu
Lounge in the City: Gesundheit digital
Gäste der Veranstaltung  (vorn von links):  Staatssekretär Sandro Kirchner, Hannah Gilles, Sonja Reubelt, Judith Gerlach und Georg Münzenrieder (Ministerialrat)
Foto: Anja Seufert | Gäste der Veranstaltung  (vorn von links):  Staatssekretär Sandro Kirchner, Hannah Gilles, Sonja Reubelt, Judith Gerlach und Georg Münzenrieder (Ministerialrat)
Bearbeitet von Rainer Dehmer
 |  aktualisiert: 12.10.2024 02:38 Uhr

Jährlich lädt die Frauenunion Rhön-Grabfeld zu einer Lounge in the City unter einem besonderen Schwerpunkt ein. Dieses Jahr lautete das Thema der Veranstaltung "Gesundheit digital – Einblicke, Entwicklungen, Chancen". Das teilt die Frauenunion in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.

Zahlreiche Gäste versammelten sich in der Festhalle in Heustreu, wo auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach zugegen war und dem Publikum Rede und Antwort zum Thema Digitalisierung im Gesundheitssystem stand. Vordergründiges Thema des Abends war die Einführung der elektronischen Patientenakte, auch ePa genannt. Diese ist der digitale Gesundheitsordner für gesetzlich Krankenversicherte. Darin werden Gesundheitsdaten wie Arztbriefe, Befunde, Medikationspläne, Laborbefunde oder Röntgenbilder gespeichert und können über Smartphone oder PC genutzt und verwaltet werden.

Ines Procter, den meisten als närrische Putzfraa beim Franken-Fasching bekannt, moderierte auf heitere Weise durch den Abend. Sie selbst kann sich nicht als Fachfrau auf dem Gebiet bezeichnen, hat aber bereits auch schon ihre eigenen Erfahrungen gemacht, wie sinnvoll doch eine elektronische Patientenakte sein könnte. Denn darin wären auch bestehende Allergien dokumentiert und abrufbar und die Gefahr geringer, wegen Nichterkennen auch bei kleinen ambulanten Eingriffen auf der Intensivstation zu landen.

Dies war eine gelungene Vorlage für Sebastian Dresbach, Geschäftsführer des ZTM (Zentrum für Telemedizin) in Bad Kissingen, der in seinem Impulsreferat die rasante Entwicklung der Digitalisierung aufzeigte. Sein Fazit: Wir sind noch lange nicht da, wo wir sein könnten, aber es ist auch nicht alles sinnvoll beziehungsweise nützlich, was noch kommen könnte. Für die elektronische Patientenakte bricht er allerdings eine Lanze: Es würden die CDs aus der Radiologie wegfallen, der Impfpass könnte dich in digitaler Form daran erinnern, welche Impfungen wieder einmal aufgefrischt werden müssten, die Krankenanamnese müsste nicht bei jedem Arztbesuch wieder von Anfang an erzählt werden.

Zur Umsetzung, die für die Modellregion Franken bereits am 15. Januar 2025 beginnen soll, benötigen alle Beteiligten wie Hausarzt, Facharzt, Labore nur eine einheitliche Telematikinfrastruktur. Er weiß aber auch, dass die Digitalisierung ein Gemeinschaftsprojekt ist und nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann sie gelingen. Außerdem ist Dresbach sich im Klaren, dass der Start in ein digital vernetztes Gesundheitssystem eine Kraftanstrengung wird. 

Judith Gerlach warb für mehr Digitalisierung. Diese biete die Chance, mehr Aufmerksamkeit dem Patienten statt der Dokumentation widmen zu können. Sie räumte jedoch ein, dass die Einführung der ePA gerade Praxen vor große Herausforderungen stelle. Sicherlich werde nicht alles reibungslos verlaufen.  

Die Ministerin sagte, sie sei eine absolute Befürworterin der elektronischen Patientenakte. Man müsse den Menschen jetzt nur die Angst davor nehmen und die Vorteile klar und transparent darstellen.

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben der Gesundheitsministerin und Sebastian Dresbach noch Simone Günther (Praxismanagerin vom Team "Die Hausärzte"), Susanne Sterzinger (Inhaberin der Apotheker am Markt in Bad Königshofen) und Adam Hofstätter (Kassenärztliche Vereinigung Bayern) teil. Auch Hannah Gilles, geschäftsführende Direktorin am Rhön-Klinikum, schaltete sich in die Diskussion ein und nahm aus Kliniksicht Stellung.

 
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