Es ist wieder Zeit für „Mellrichstadt liest“: Die Moderatoren Janette Fraas und Fred Rautenberg laden an diesem Sonntag, 7. Oktober, zum ersten Vorlesenachmittag in der neuen Saison ein. Aus der Fülle der zeitgenössischen niederländischen Literatur stellen sie einige Autoren vor, die sie empfehlen können. „Mehr als Käse und Tulpen“ lautet denn auch das Thema des Vorlesenachmittags, der um 16 Uhr im Café Art der Kreisgalerie beginnt. Der Eintritt ist frei.

Was wissen wir eigentlich von unseren niederländischen Nachbarn, außer dass die Holländer ein paar gute Fußballvereine haben, dass die Tulpen aus Amsterdam kommen, der Gouda ein guter Käse ist und Rudi Carell endlich wieder einen ordentlichen Sommer haben möchte? Nun ja, da gibt es noch ein paar Maler, Rembrandt und Rubens. Aber Dichter und Schriftsteller?

Zeitgenössische niederländische Autoren finden seit geraumer Zeit große Beachtung in Deutschland, zumindest in Fachkreisen. Einige dieser Autoren wollen die Moderatoren von „Mellrichstadt liest“ am Sonntag vorstellen, zum Beispiel Margriet de Moor, Cees Nooteboom, Hermann van Veen, Jessica Durlacher, Maarten 't Hart, Simon Carmiggelt oder Herman Koch. Viele ihrer Romane und Erzählungen spielen in der heutigen Zeit und greifen aktuelle Probleme auf, andere beschreiben aber auch zeitlose Themen wie das komplizierte Verhältnis zwischen Mann und Frau.

Ein Buch ist in Deutschland weit bekannt geworden und kündet von der traumatischen Erfahrung unserer Nachbarn mit uns Deutschen: Es ist das Tagebuch der Anne Frank, die sich mit ihrer Familie und anderen jüdischen Niederländern in einem Versteck über die Zeit bis nach dem Krieg zu retten hofft, die aber doch entdeckt wird und mit ihren Angehörigen im Konzentrationslager ums Leben kommt. Die Gäste werden Auszüge aus dem Tagebuch hören, das verrät, wie ein junges, hochintelligentes Mädchen in der Enge ihres Verstecks mit dieser Situation fertig wird und vergeblich hofft, nach dem Ende des Kriegs ein neues Leben anfangen zu können.