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Life-Projekt "Rhöner Bergwiesen" kann in die Verlängerung gehen
Umweltministerin Priska Hinz testet den eBeetle – unter der Anleitung von LandwirtMartin Schiffhauer.
Foto: Anna-Lena Bieneck | Umweltministerin Priska Hinz testet den eBeetle – unter der Anleitung von LandwirtMartin Schiffhauer.
Bearbeitet von Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 25.08.2021 02:29 Uhr

Über den aktuellen Projektstand des Life-Projektes „Rhöner Bergwiesen“ oder Möglichkeiten zur Vereinbarung von Naturschutz, Landwirtschaft und Freizeitnutzung auf der Wasserkuppe informierte sich die hessische Umweltministerin Priska Hinz bei ihrer Sommerreise im Biosphärenreservat Rhön. Wie es in einer Mitteilung des Biosphärenreservats heißt, überbrachte sie dabei erfreuliche Nachrichten: Das Life-Projekt kann in die Verlängerung gehen.

„Ich hoffe sehr, dass wir die bisherige gute Arbeit im Projekte erfolgreich fortsetzen können. Um dies zu unterstützen, hat Hessen sich bereit erklärt, die dazu notwendigen Personalkosten von rund 700 000 Euro bereitzustellen“, erklärte Hinz laut der Mitteilung. Mit der Finanzierung durch das Land seien die Weichen für einen erfolgreichen Antrag bei der EU gestellt. Das Projekt, das offiziell im September 2022 ausläuft, soll um zwei Jahre verlängert werden.

Testflächen und Samensammler

Erste Station der Ministerin war das Eube-Plateau bei Gersfeld. Seit 2016 verfolgt das Projekt unter anderem das Ziel, die inzwischen selten gewordenen artenreichen Bergmähwiesen in der hessischen Rhön zu erhalten. Im 135 Hektar großen Naturschutzgebiet Eube sind sie noch mit einigen Flächen vertreten. Aktuell findet hier ein von einem Gutachterbüro überwachter Parzellenversuch statt, der Klarheit bringen soll, wie sich jeweils veränderte Nutzungsformen – beispielsweise unterschiedliche Mahdzeitpunkte und Beweidungskonzepte – auf die Artenvielfalt der Bergwiesen auswirken.

Eine weitere Maßnahme ist die Neuschaffung von artenreichen Bergwiesen über die Aussaat von Samenmaterial, das zuvor eigens auf heimischen Wiesen, sogenannten Spenderflächen, geerntet wurde. Hierbei kommt auch der eBeetle zum Einsatz, den der Landkreis Fulda 2018 für diese Zwecke angeschafft hatte. Wie er funktioniert, führte Landwirt Martin Schiffhauer aus Ehrenberg vor: Optisch eine Mischung aus Fahrradanhänger und Rasenmäher, bürstet das elektrisch angetriebene Gerät die ausgereiften Samen von den Wiesenpflanzen, bevor die Wiese zum Mähen freigegeben wird. Auch die Umweltministerin ließ es sich nicht nehmen, das Gerät zu testen. Durch die Aussaat der Samen auf anderen vorbereiteten Flächen konnten bereits 58 Hektar neue Bergwiesen geschaffen werden.

Das Life-Projekt zum Schutz der Rhöner Bergwiesen, das noch bis 2022 läuft, soll in die Verlängerung gehen.
Foto: Anna-Lena Bieneck | Das Life-Projekt zum Schutz der Rhöner Bergwiesen, das noch bis 2022 läuft, soll in die Verlängerung gehen.

Bei einem kurzen Spaziergang zu den Guckaifeldern ging es abschließend noch um das Thema Wasserkuppe. Jonas Thielen, Sachgebietsleiter Naturschutz bei der Hessischen Verwaltung des Biosphärenreservats, informierte über naturschutzfachlichen Besonderheiten auf Hessens höchstem Berg. Die Wasserkuppe beherbergt an ihrem Südhang Deutschlands größte zusammenhängende Borstgrasrasen außerhalb der Alpen und ist außerdem hessenweit ein bedeutendes Brutgebiet für Wiesenbrüter.

Gleichzeitig gilt sie seit jeher als „Berg der Flieger“ und ist bei Segel- und Gleitschirmfliegern gleichermaßen beliebt. Nicht zuletzt boomen der Tourismus und die Freizeitnutzung. Die Ansprüche der verschiedenen Nutzergruppen sind nicht immer frei von Spannungen – hier werde seit Jahren an gemeinsamen Lösungen gearbeitet. Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltung des Biosphärenreservats, und Jonas Thielen berichteten über Herausforderungen, Ziele und bisherigen Erfolge in Sachen Besucherlenkung und landwirtschaftliche Nutzung der Grünlandflächen.

 
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