
Das heiße Wetter hielt sie nicht ab, die gut fünfzig Besucher, die vor kurzem ins Schloss Wolzogen nach Mühlfeld kamen, um der Lesung von Annegret Wochele aus ihrem jüngst erschienenen Buch "Jakobsplatz" zu lauschen.
Die gebürtige Mellrichstädterin, die jedoch seit fünfundvierzig Jahren in Stuttgart lebt, entführte die Zuhörer zunächst in die Vor- und Nachkriegszeit der Kleinstadt und schilderte am Schicksal ihres Großvaters und Vaters, was die Familie und die im Haus am Jakobsplatz lebenden Flüchtlinge erlebt haben.
Dass gut siebzig Jahre später erneut Flüchtlinge im Haus wohnen, war für die Autorin Anlass, die Geschichte dieses Hauses, das nun fast 115 Jahre im Zentrum Mellrichstadts steht, und seiner Besitzer zu schildern. Etliche Besucher hatten das Buch schon vorab gelesen. Eine davon schilderte ihr Leseerlebnis mit plastischen Worten. Das Buch habe sie so gefesselt, dass sie es in einem Zug habe lesen müssen, schmunzelnd, laut lachend, aber auch zu Tränen gerührt. Besonders habe sie die sprachliche Darstellung überzeugt.
Die Autorin signierte ihre Bücher und dankte dem Verein "Aktives Mellrichstadt" für den angemessenen Rahmen im Schloss, insbesondere Frau Rapp und ihrem Team, die ehrenamtlich für die Gestaltung des Raumes und die Bewirtung sorgten.
Von: Verena Schneider, Verein Aktives Mellrichstadt