Als Ältester von drei Geschwistern wurde Theo Mültner 1938 als Ur-Mellrichstädter geboren. Sein Elternhaus stand im Fronhof, wo heute Sohn Kurt mit seiner Familie lebt. Gemeinsam mit den Eltern hat Theo die Landwirtschaft betrieben. Es war ein doppelter Hof, die Scheune mussten sie mit einem Nachbarn teilen, was nicht immer einfach war. Zur Landwirtschaft kamen Gelegenheitsarbeiten dazu und ab 1972 eine Anstellung beim Landkreis, wo er für die Außenanlage am Martin-Pollich-Gymnasium zuständig war. Ab 1982 betreute er die Wirtschaftsschule, die Fachoberschule und das Schulamt in Bad Neustadt mit und wurde dort als 2. Hausmeister geführt. Seit 2001 ist er nun in Rente.
Wie es der Zufall wollte, lernte er 1968 die 17-jährige Hedwig Schmitt aus Großeibstadt - eine von sieben Geschwistern - beim Faschingstanz in Wülfershausen kennen. Mit Schwester und Schwager war sie damals als "Stern der Nacht" unterwegs, als Theo sie zum Tanzen aufforderte. Das Verkleiden macht ihr übrigens auch heute noch Spaß. Beim nächsten Tanz in Wülfershausen wurde sie wieder von ihm aufgefordert, ohne dass er wusste, dass er schon mal mit ihr getanzt hat. Da hat es dann aber gefunkt. Nach dem Feuerwehrfest in Stockhem im Juni 1968 hat er Hedwig spontan zu Hause eingeführt, "rechts die Miste, links der Stall" - Originalton von Theo -, wo seine Mutter gerade Geburtstag gefeiert hat. Hedwig hatte damals bei Preh gearbeitet und ist dann immer mit dem Zug nach Mellrichstadt gefahren.
Nur ein Dreiviertel Jahr sind sie miteinander "gegangen", als schließlich am 8. Februar 1969 in Großeibstadt die Hochzeitsglocken läuteten. Am Tag zuvor waren sie auf dem Standesamt. Drei Kinder wurden ihnen geboren: 1969 Tochter Rosa-Maria, die in Bamberg wohnt, 1970 Sohn Kurt, der das alte Anwesen ausgebaut hat und in Rufweite wohnt, und 1984 Sohn Stefan, der mit den Eltern zusammenwohnt. Theo hatte 1972 das Kümmeths-Haus im Brügel, direkt um die Ecke, erworben. Mit seiner Hedwig hat er das Haus alleine eingelegt und komplett neu gebaut. Vom alten Anwesen hat er eine Tür rüber zu sich gemacht, da können die Enkel, die 6-jährige Lena und der 8-jährige Marko, bequem zu den Großeltern kommen.
Mit ihnen spielt Opa Theo Mühle und Dame und andere Spiele und lässt sich vom Enkel auch gern bei handwerklichen Arbeiten helfen. Wenn die Schwiegertochter arbeitet, holt Oma Hedwig auch die Kinder - jetzt nur noch die Enkelin - vom Kindergarten ab. Theo war 40 Jahre bei der Feuerwehr und gehört bis heute den Jungbauern an. Für große Unternehmungen blieb nie Zeit, die Landwirtschaft und das Vieh mussten versorgt werden und Hedwig hat die Schwiegermutter gepflegt. Aber zur Silberhochzeit hat sie die Tochter mit einer Nil-Kreuzfahrt überrascht und dann waren sie mal in Irland, was aber sehr anstrengend war.
Hedwig ist noch aktiv bei den Landfrauen und Theo liest täglich die Heimatzeitung. Für die Zukunft wünschen sie sich, gesund noch einige Jahre beieinander zu bleiben. Das wünschte auch der 2. Bürgermeister Thomas Dietz, der im Namen der Stadt herzlich zum Ehejubiläum gratulierte und ein Geschenk überbrachte. Am heutigen Samstag wird mit der Familie in der Carl-Fritz-Stube gefeiert, das Jubelpaar ist schon gespannt auf die Überraschungen, die die Kinder ihnen bereiten. Und sicher gibt es auch Hedwigs Spezialität, die Schwarzwälder Kirschtorte. Auch die Heimatzeitung gratuliert herzlich zum Ehejubiläum.
