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Oberelsbach
Licht aus, Sterne an: Diese Kommunen setzen in der Nacht auf 11. August ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung
In der Nacht vom 10. auf den 11. August bleiben in vielen Rhöner Kommunen die Lichter aus – zu beobachten ist dann der faszinierende, natürliche Nachthimmel im „Land der offenen Fernen“ mitten im Ort.
Foto: Christian Rossberg | In der Nacht vom 10. auf den 11. August bleiben in vielen Rhöner Kommunen die Lichter aus – zu beobachten ist dann der faszinierende, natürliche Nachthimmel im „Land der offenen Fernen“ mitten im Ort.
Bearbeitet von Ines Renninger
 |  aktualisiert: 08.08.2024 02:45 Uhr

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt in der Nacht zum Sonntag, 11. August, unter dem Motto "Licht aus, Sterne an!" zu einer magischen, sternenreichen Nacht ins Land der offenen Fernen ein. Zahlreiche Kommunen in Bayern, Hessen und Thüringen wollen ein Zeichen für ihr Engagement gegen Lichtverschmutzung setzen und schalten in dieser Nacht öffentliche Straßen- beziehungsweise Gebäudebeleuchtung ab.

Die Aktion findet im Rahmen der Sternenparkwochen statt, die vom 21. Juli bis 12. August mit Erlebnis-, Übernachtungs- und Infoangeboten für den Schutz der Nacht sensibilisieren möchte. Die Aktion sei ein regionales Statement für den Schutz der natürlichen Dunkelheit und den Erhalt eines natürlichen Nachthimmels, heißt es in der Pressemitteilung des Biosphärenreservats.

Statment für den Schutz der Nacht: Das Abschalten ist teils mit großem Aufwand verbunden

"In einer Zeit, in der die Nacht zunehmend durch künstliches Licht verdrängt wird, möchten wir länderübergreifend ein Zeichen setzen und die Schönheit des natürlichen Sternenhimmels feiern", so Doris Pokorny, die die drei Verwaltungsstellen in Bayern, Hessen und Thüringen federführend vertritt. Die Abschaltungsmöglichkeit der Beleuchtung sei in den Gemeinden unterschiedlich geregelt und zum Teil mit großem Aufwand verbunden. "Umso schöner ist es, dass so viele Kommunen gerade im Jubiläumsjahr des Sternenparks Rhön mitmachen."

 Mit jedem gelöschten Licht werde nicht nur Rücksicht auf nachtaktive Tiere und Pflanzen genommen, sondern auch für die Problematik der Lichtverschmutzung sensibilisiert – zudem wird Energie gespart. Die Aktion soll Einheimischen und Gästen in der Rhön zudem die Möglichkeit geben, die Schönheit der Dunkelheit (wieder-) zu entdecken und einen Moment der Ruhe und Verbundenheit mit der Natur zu erleben.

Auszeichnung der Rhön als internationaler Sternenpark im Jahr 2014

Dass der Sternenhimmel im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ein besonderes Erlebnis ist, kommt nicht von ungefähr. Mit der Auszeichnung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön als internationaler Sternenpark im Jahr 2014 war das Versprechen verbunden, dass sich die Region für den Schutz der Nacht einsetzt.

Die teilnehmenden Kommunen sind eine Selbstverpflichtung eingegangen und haben einer sternenparkkonformen Beleuchtungsrichtlinie zugestimmt. Deren Ziel ist es, unnötige Beleuchtung zu vermeiden und außer Betrieb zu nehmen und benötigte Beleuchtungsanlagen so umzurüsten, dass nicht nur Energie gespart wird, sondern auch andere wichtige Parameter berücksichtigt werden: warme Lichtfarben, reduzierte Lichtmenge, gezielte Lichtlenkung.

Künstliche Beleuchtung ist mitverantwortlich fürs Insektensterben

Inzwischen sei der Einfluss künstlicher Beleuchtung auf das Insektensterben anerkannt und gesetzliche Vorgaben für eine insektenfreundliche Beleuchtung formuliert, so die Mitteilung. Unter anderem sei das Bundesnaturschutzgesetz diesbezüglich aktualisiert worden. „Mit der Aktion wollen wir daher den Rhönerinnen und Rhönern und auch den Touristen nicht nur ein tolles natürliches Nachterlebnis, sondern auch einen erlebbaren Zugang zum Naturschutz in der Nacht, und – über die Astronomie – zu den Naturwissenschaften bieten“, sagt Sabine Frank, Sternenpark-Koordinatorin beim Landkreis Fulda.

Bayerische Kommunen, die sich an der Aktion  „Licht aus!“ beteiligen:

Markt Oberelsbach mit den Ortschaften Oberelsbach, Unterelsbach, Weisbach, Sondernau – für eine Nacht von Samstag auf Sonntag; Stadt Fladungen mit den Ortschaften Fladungen, Brüchs, Heufurt, Leubach, Oberfladungen, Rüdenschwinden, Sands, Weimarschmieden; Hohenroth im gesamten Bereich – für zwei Nächte: Freitag auf Samstag sowie Samstag auf Sonntag; Markt Wildflecken mit den Ortschaften Wildflecken, Oberwildflecken, Oberbach - für zwei Nächte: Freitag auf Samstag sowie Samstag auf Sonntag; Gemeinde Bastheim - für zwei Nächte: Freitag auf Samstag sowie Samstag auf Sonntag; Stadt Bad Brückenau – für eine Nacht von Samstag auf Sonntag, Stadt Ostheim – für eine Nacht von Freitag auf Samstag, Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt und Gemeinde Niederlauer – für zwei Nächte: Freitag auf Samstag sowie Samstag auf Sonntag; reguläre Nachtabschaltungen ab 22:30 Uhr in Schondra und Salz.
Quelle: ir
 
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Kommentare
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  • Uwe Steigemann
    Tolle Sachen, jetzt müssen nur noch die vielen unnötigen Lichter in den Gärten ausgehen. Warum muss ein Teich oder Pflanzen in der Nacht beleuchtet werden. Macht doch nur den Biorhythmus der Lebewesen kaputt.
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