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BAD NEUSTADT
Letzte Ruhe unter Blutbuche und Ahorn
Split soweit das Auge reicht. Hier soll in Zukunft Rasen wachsen.
Foto: Martina Harasim | Split soweit das Auge reicht. Hier soll in Zukunft Rasen wachsen.
Martina Harasim
Martina Harasim
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:15 Uhr

Der Altstadtfriedhof soll grüner werden: Über 1,5 Millionen Euro nimmt die Stadt in die Hand, um große Bereiche des Friedhofs zu einem Rasenfriedhof nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsparks anlegen zu lassen.

Betroffen sind die 8000 Quadratmeter, die bei der letzten Sanierung im Jahr 1998 nicht berücksichtigt wurden, erläuterte Valtin Dietz von der Firma Dietz und Partner aus Elfershausen, die mit dem Projekt betraut wurde, in der Sitzung des Stadtrats.

Mehr Urnenbestattungen

Die Ziele der Umgestaltung hatte die Stadt dem Planer vorgegeben: Auf dem Altstadtfriedhof werden bei Weitem nicht mehr so viele Erdgräber benötig wie früher. Deshalb werden die Bestattungsflächen verkleinert. Derzeit sind die aufgelassenen Gräber mit einer Schicht Split bedeckt. Ein Spaziergang über die Anlage zeigt, das ist kein schöner Anblick.

Darüber hinaus möchte die Stadt ihren Bürgern verschiedene Bestattungsformen ermöglichen: Erdurnengräber, Urnenbestattung an Baumwurzeln, Urnenstelen, Urnengräber, Urnen in Hülsen mit beschriftbarer Abdeckplatte und eine sichtbare Urnenaufbewahrung nach dem Ablauf der Ruhezeit.

Unter den markanten Bäumen, einer Blutbuche und einem Ahorn, die in Richtung Stadtmauer stehen, entstehen Ruhestätten für Menschen, die in einer Urne an einer Baumwurzel bestattet werden möchten.

Ziel: Barrierefreiheit

Ein weiteres wichtiges Ziel der Sanierung ist es, den kompletten Friedhof – auch im bereits sanierten Teil – barrierefrei zu gestalten. Valtin Dietz hat diese Vorgaben planerisch umgesetzt. Im Außenbereich vor dem Wirtschaftshof und der Aussegnungshalle entstehen Behinderten-Parkplätze. Eine Rampe ermöglicht es Menschen mit Rollator oder Rollstuhl, von dort auf das Gelände zu kommen. Die Hauptwege des Friedhofs werden gepflastert, alle anderen Bereiche sind über Rasenwege erreichbar. Die gepflasterte zentrale Wegeachse, die am Hohntor-Eingang beginnt, wird dezent beleuchtet.

Große Umstrukturierungen wird es auch im Wirtschaftshof geben. Vorgesehen ist ein neues Entsorgungskonzept für die Grünabfallcontainer. Dort werden auch Gerätschaften aufbewahrt, die Besucher für die Grabpflege nutzen können. Die Stadt hat ein an den Wirtschaftshof angrenzendes Grundstück gekauft. So wird es möglich, den Hof so umzubauen, dass die Bestatter die Aussegnungshalle besser erreichen können.

Bäume neben der Kreuzigungsgruppe

Optisch aufgewertet wird der Zugang zum Friedhof vom Hohntor aus. Im Bereich der Kreuzigungsgruppe werden Bäume gepflanzt, Sitzbänke sollen zum Verweilen einladen. Es wird Fahrradständer und Infotafeln geben.

Eine der auffallendsten Veränderungen wird die Versetzung des Hochkreuzes sein. Derzeit steht es inmitten des Friedhofs. Sein neuer Standort wird in der Nähe der Stadtmauer sein.

Die Umgestaltung des Altstadtfriedhofs ist keine einfache Angelegenheit. Im Sanierungsbereich gibt es noch Gräber. Auf die noch bestehenden Grabrechte wird man Rücksicht nehmen, hieß es in der Stadtratssitzung. Man will sich mit den Angehörigen, die diese Gräber pflegen, in Verbindung setzen.

Pläne für die Aussegnungshalle

Die Zeitschiene für die Arbeiten liegt ebenfalls fest. Zuerst werden der Vorplatz am Hohntor und der Bereich rechts vom Eingang in Angriff genommen. Beginnen sollen die Bauarbeiten im Frühjahr 2019. Zu Allerheiligen soll dieser erste Bauabschnitt fertig sein.

Die Sprecher aller Fraktionen waren mit den Plänen einverstanden. Anne Zeißner kritisierte, dass Teile der Aussegnungshalle in einem „unwürdigen“ Zustand seien. Michael Wehner vom Bauamt sicherte ihr zu, dass die Halle ebenfalls umgestaltet werde, es gebe erste Vorentwürfe.

Das Hochkreuz auf dem Altstadt-Friedhof wird in Richtung Stadtmauer versetzt.
Foto: Martina Harasim | Das Hochkreuz auf dem Altstadt-Friedhof wird in Richtung Stadtmauer versetzt.
 
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