Zum Leserbrief „Herausragend sind die Pflegenden“ in der Ausgabe vom 22. Februar erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Der Artikel bemängelt, dass in der medialen Welt kleinen Randgruppen ein zu großer Anteil an Berichterstattung zuteil und den wahren Helden der Pandemie nur ein Bruchteil der Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Dem kann ich nur zustimmen. Wie oft liest man Berichte mit Fotos von Querdenkern, Spaziergängern, selbsternannten Umweltaktivisten, sogar auf Titelseiten mit Interviews. Selbstverständlich haben auch diese Gruppen das Recht, ihre Meinung kundzutun.
Zu Beginn der Pandemie wurden natürlich auch die Ärzte und Pflegekräfte gelobt und beklatscht. Als Unbeteiligter nimmt man dies zur Kenntnis und geht zur Tagesordnung über. Richtig bewusst wird einem das erst, wenn man auf deren Hilfe angewiesen ist.
Ich persönlich war in letzter Zeit öfters und in verschiedenen Häusern auf deren Arbeit angewiesen. Ich durfte selbst erfahren, wie wichtig es ist, auf gut ausgebildetes, engagiertes und nettes Personal zu stoßen.
Dass es egal ist, ob diese Person aus Bayern, Thüringen, Albanien oder sonst woher kommt. Dass man spürt, dass sie ihre Arbeit gerne machen und sich wertgeschätzt fühlen. Dass man erkennt, welchem Stress diese Menschen täglich ausgesetzt sind. Diese Berufe, die mit oder an Menschen arbeiten, sind mit anderen Berufen nicht zu vergleichen. Diese Wertschätzung muss wieder mehr in den Fokus rücken, und zwar bei uns allen.
Wolfgang Hesse
97650 Rüdenschwinden