Als Reaktion auf den Leserbrief von Ute Weber mit dem Titel "Herschfelder Bürger sind zusehends genervt", erschienen in der Ausgabe am 26. Oktober, erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
"Ich nehme Bezug auf den Leserbrief von Ute Weber. Als alteingesessene Herschfelder Bürgerin kann ich den Unmut der hiesigen Bevölkerung gut nachvollziehen. Dafür gibt es Gründe und diese sind mehr oder weniger hausgemacht.
Es dürfte sich inzwischen bis zum letzten Amtsträger im neu formierten Stadtrat herumgesprochen haben, dass Herschfeld seit Jahren unter einer enormen Verkehrsbelastung entlang der Durchfahrtsstraße leidet. Alle bisherigen Bestrebungen, sei es durch Bürgerinitiativen oder Protestaktionen, diesen Zustand zu ändern, sind unter der Ära Bruno Altrichter - auch mit Verweis auf die ausstehenden förderungsspezifischen Sanierungsarbeiten einer Kreisstraße – ins Leere gelaufen. Das Argument der Beachtung von Förderrichtlinien, das man im vorliegenden Fall zugrunde legen muss, hat man glaube ich verstanden.
Unverständnis löst bei mir allerdings die nahezu lethargische Haltung der einen oder anderen Fraktion im Stadtrat aus, zur Lösung der Verkehrsproblematik für Bad Neustadt insgesamt beizutragen. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch vielversprechende Aussagen während des Wahlkampfes, insbesondere durch drei Spitzenkandidaten, die sich allesamt öffentlich dafür aussprachen, unter anderem die Verkehrsbelastung in Herschfeld und Brendlorenzen zu minimieren. Was spricht dagegen, in der laufenden Legislaturperiode die Ärmel hochzukrempeln, ein Verkehrs(beruhigungs)konzept für stark belastete Ortsteile auszuarbeiten und dem Bürger das entgegengebrachte Vertrauen zurückzugeben?
Vollmundige Wahlversprechen werden häufig abgestraft und Flyer mit kernigen Slogans landen in der Schublade vom Wolkenkuckucksheim."
Ingrid Lemm- Erhard
Herschfeld