Unlängst habe ich mich an der Auskunft am Rhönklinikum-Campus erkundigt, ob es auch eine Abteilung für Allgemeinmedizin im Hause gäbe. Nach Rücksprache mit einer Kollegin wurde meine Frage verneint.
Bei circa 45 unterschiedlichen, fachmedizinischen Abteilungen, die hochqualifiziert sind, könnte meiner Meinung nach auch eine allgemeinmedizinische Abteilung als Abrundung integriert werden, zumal das Kreiskrankenhaus 'platt gemacht' wurde. Wenn ich ein gesundheitliches Problem haben sollte, wurde mir erklärt, dann sollte ich mich an meinen Hausarzt oder an den Notfalldienst wenden.
Zum Glück habe ich noch einen Hausarzt. Doch leider trifft dies bei einigen meiner Bekannten nicht zu. Sie suchen vergebens nach einem Allgemeinmediziner. Grund ist, dass entweder die Praxis geschlossen wird, oder bereits geschlossen ist, bzw. wegen Überbelastung keine neuen Patienten mehr angenommen werden können. Erhebliche Arztkosten könnten eingespart werden, wenn eine bessere ambulante Versorgung gewährleistet würde. Vierzig Prozent der Ärzte in Unterfranken sind über sechzig Jahre alt. Daraus erschließt sich, dass Verantwortliche der Kommunen sich zum Nachdenken und zum dringenden Handeln veranlasst sehen müssten, um diesen Missstand zu ändern. Es gab noch Zeiten, da kam der Arzt nach Hause ans Krankenbett und hat den Patienten versorgt! Man muss sich das einmal vorstellen.
Erwin Gruber
97616 Bad Neustadt