Die Inhalte der Berichterstattung über die Nationalpark-Pläne ist zum Verzweifeln. Fast immer und überall dominieren unsachlich argumentierende Kritiker, die vernünftigen Überlegungen der Befürworter gehen unter. Am erschreckendsten ist dabei, dass es zwar durchaus Anlass zu kritischer Beobachtung gibt. Aber an ganz anderer Stelle! Nämlich der Frage, wie tragfähig die Pläne der Regierung für die Zukunft des Nationalparks sind.
Stattdessen muss man ständig von Holz und Pilzen lesen! Ich glaube viele der älteren Herrschaften, die heute lautstark protestieren, dürfen in 20 Jahren froh sein, wenn sie sich noch nach einem Pilz bücken und eine Axt heben können. Ausgerechnet die verteidigen einen Wald, der ihnen nicht mal persönlich gehört, als ginge es um ihr Leben. Dabei soll der Wald ja nicht abgeholzt, sondern im Gegenteil besonders geschützt werden.
Ich beobachte, dass viele junge Leute froh sind, wenn sie sich nicht mehr um den Familienwald kümmern müssen. Geschweige denn, dass sie Holz aus Staatswäldern wollen. Denn deren Öfen – die in aller Regel nur noch Öl und Gas verfeuern – stehen längst in Schweinfurt, Würzburg, Frankfurt, München oder sonst wo in der Welt. Und ihre Urlaube wollen sie nicht als Waldarbeiter in der Rhön verbringen, sondern fliegen für teures Geld in die Nationalparks der USA und Kanadas.
Ich bin überzeugt: Die nächste Generation hat mehrheitlich kein Interesse an einem Staatswald in der Rhön, würde einen Nationalpark Rhön aber als neues Reiseziel schätzen.
Vollends fassungslos macht mich die wirtschaftliche Kurzsichtigkeit: Da kommt jemand und bietet an, aus dem Stand rund 100 Arbeitsplätze und zehn Millionen Euro Umsatz in die Rhön zu bringen. Mittelfristig könnten daraus durch den folgenden Tourismus noch mal einige Hundert Jobs und weitere 20 bis 30 Millionen Euro werden. Wenn ein Unternehmer mit diesem Angebot in die obere Rhön käme – die Gemeinden würden sich um ihn prügeln und einen kostenlosen Bauplatz anbieten.
Ach ja, und ich habe noch das Gemecker im Ohr, als eine Stromleitung über die Rhön gelegt werden sollte, damit in Bayern die Lichter nicht ausgehen. Da schrien einige Leute Zeter und Mordio, weil die schöne Rhön geschützt werden müsse.
Siehe da, die Landesregierung hat zugehört und will sie nun tatsächlich schützen. Heute finden vermutlich die gleichen Berufsoppositionellen: Ach so schön ist die Rhön nun auch wieder nicht…
Statt mit Klauen und Zähnen die Vergangenheit zu verteidigen sollten die Kritiker ihre Energie lieber darauf richten, die konkreten Pläne der Regierung zu hinterfragen und damit konstruktiv an der Beurteilung eines Nationalparks mitzuarbeiten.
Und das kann immer noch bedeuten, dass es am Ende aus guten Gründen keinen oder eben einen nach unseren Wünschen geplanten Nationalpark gibt. Es genügt ja nicht, dass im Landtag ein paar Abgeordnete die Hände heben und ein Kartograph mit roter Tinte „Nationalpark“ quer über eine Landkarte pinselt. Damit geht die Arbeit erst los.
Eine Nationalparkregion Rhön braucht nämlich zahlreiche Attraktionen, die mit Investitionen aus der Landeskasse angeschoben werden müssen. Hier gehört ein kritischer Blick auf das Nationalparkkonzept geworfen. Erst dann kann man eine begründete Entscheidung für oder wider einen Nationalpark fällen.
Das Umweltministerium soll nicht ständig ein Nein aus der Rhön hören, sondern: „Wir verlangen ein Konzept, das so gut ist, dass wir nicht Nein sagen können!“
Christian Thalheimer
Wegfurt
anscheinend haben Sie sich nur etwas mit der Materie befasst, sonst wüssten Sie, dass u. a. von den 100 neuen Arbeitsplätzen, weit über die Hälfte der AN, aus dem Forstbetrieb BRK aufgefüllt wird. Und wenn Sie dann noch die Weitsichtigkeit besäßen, die daraus resultierenden Lohnkosten, nur überschlägig zu betiteln, dann würden Sie erkennen, dass bei 100 AN, nicht mehr viel für weitere Investitionen übrig bleibt (ohne weitere Fixkosten zu benennen).
"Wenn" es das Super-Konzept gäbe, welches so wunderbar für uns Rhöner wäre, dann hätte es unser Landrat, etc. bereits kundgetan..... folglich: es gibt es nicht !!!!!! Alles andere ist schönrederei oder Irrglaube !!!!!!
Sie redden von 100 Arbeitsplätzen und den den 10 Mio die es vielleicht aus München gibt???? NP Berchtesgaden will auch Gelöd haben.. das wissen Sie scheinbar nicht??
Und was bitte schön ist mit den über 100 Arbeitsplätzen die momentan am Forst hängen? Was sollen die machen? Aussiedeln??